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Linksseitige Hippocampussklerose führt zu ungeduldigerem Verhalten bei intertemporalen Entscheidungen

dc.contributor.advisorWeber, Bernd
dc.contributor.authorZweyer, Iris
dc.date.accessioned2020-04-20T11:10:04Z
dc.date.available2020-04-20T11:10:04Z
dc.date.issued27.11.2015
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/6313
dc.description.abstractIm Rahmen dieser Arbeit wurden 31 Patienten mit einer mesialen Temporallappen Epilepsie (11 mit bilateraler Hippocampussklerose, 8 mit linksseitiger Hippocampussklerose, 12 mit rechtsseitiger Hippocampussklerose), 30 Patienten mit einer extra temporalen Epilepsie und 30 gesunde Probanden im Hinblick auf Unterschiede in der Zeitpräferenz untersucht. Dazu wurden Entscheidungsexperimente durchgeführt, bei denen die Wahl zwischen einer früheren, kleineren Belohnung und einer späteren, größeren Belohnung im Bezug auf verschiedene zeitliche Abstände getroffen werden musste. Um einen Einfluss von allgemeiner Risikoaversion zu prüfen, wurde zusätzlich ein Risikoexperiment durchgeführt.
Als Ergebnis zeigte sich, dass Patienten mit linksseitiger Hippocampussklerose beim Vorliegen einer sofortigen Belohnungsoption signifikant ungeduldigeres Verhalten aufweisen als die beiden Kontrollgruppen. Dabei ergab sich kein Hinweis für vermehrte Risikoaversion als Ursache. Prinzipiell können diesem Effekt verschiedene Mechanismen zugrunde liegen. Ein Mangel an episodischer Zukunftsvorstellung, wie in der Arbeitshypothese angenommen, scheint in Anbetracht der vorliegenden Einschränkungen (Signifikanz nur bei linksseitiger Läsion und Vorliegen einer sofortigen Auszahlung) und der Ergebnisse von Kwan et al. (2013) keinen zwingenden Einfluss auf intertemporale Entscheidungen zu haben.
Mögliche Interpretationen der erhobenen Daten liefert der Zusammenhang einer Hippocampussklerose mit präfrontaler Beeinträchtigung. Interiktale Störsignale und pathologische Veränderungen in präfrontalen Fasertrakten wurden besonders bei linksseitiger Hippocampussklerose vermehrt beobachtet (Giovagnoli, 2001; Hermann und Seidenberg, 1995; Schöne-Bake et al., 2009). Folglich könnte entweder die Unfähigkeit zur akkuraten Wertrepräsentation der zukünftigen Auszahlung (Bewertungsdefizit), oder die Unfähigkeit kognitive Kontrolle über eine nachteilige Entscheidungstendenz auszuüben (Selbstkontrolldefizit) zu ungeduldigerem Verhalten geführt haben. Um diese Hypothese zu untersuchen, werden die Durchführung bildgebender Studien, sowie ein Vergleich von prä-/postoperativen Zeitpräferenzen nötig sein.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectTemporallappenepilepsie
dc.subjectAmmonshornsklerose
dc.subjectZeitpräferenz
dc.subjectzeitliche Diskontierung
dc.subjectepisodische Zukunftsvorstellung
dc.subjectdelay discounting
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleLinksseitige Hippocampussklerose führt zu ungeduldigerem Verhalten bei intertemporalen Entscheidungen
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-40917
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID4091
ulbbnediss.date.accepted19.05.2015
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Klinik für Epileptologie
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeHurlemann, René


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