Wester, Jens: Einfluss von Bodenhilfsstoffen auf die Wasserhaltekapazität bewässerter Böden. - Bonn, 2018. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-52793
@phdthesis{handle:20.500.11811/7383,
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author = {{Jens Wester}},
title = {Einfluss von Bodenhilfsstoffen auf die Wasserhaltekapazität bewässerter Böden},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2018,
month = dec,

note = {Das Ziel der vorliegenden Dissertation war es, den Einfluss von Bodenhilfsstoffen auf die Wasserhaltekapazität (WHK) von Böden mit unterschiedlichen Bewässerungssystemen zu untersuchen. Um die Wirkung dieser Stoffe in der Kombination mit einer unterirdischen Tropfbewässerung ("Hydrip"-System) zu testen, wurden unterschiedliche Labor- und Pflanzenversuche durchgeführt. Darüber hinaus wurde in weiteren Versuchen eine Auswahl an flüssigen BHS eingesetzt, um ihre Wirkung auf das Pflanzenwachstum zu untersuchen. Des Weiteren wurde bei zwei unterschiedlichen Unterflur-Tropfbewässerungssystemen das Wurzeleinwachsen, das die Funktionalität des Tropfers einschränken kann, getestet.
Um die WHK zu ermitteln, wurde eine Methode nach "Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V." (kurz BGK) leicht modifiziert. Die Bestimmung erfolgte für die reinen Substrate und für vier unterschiedliche Aufwandmengen der BHS (30, 10, 3 Gew.-% und Herstellerempfehlung) in drei unterschiedlichen Bodengemischen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass bei mineralischen Substraten signifikante Erhöhungen der WHK nur mit sehr hohen Aufwandsmengen erreicht wurden. Organische Substrate konnten bereits mit geringeren Mengen eine Steigerung erzielen. In unseren Versuchen zeigten Axis, Geohumus, Kokosfaser und Torf die stärkste Steigerung der WHK. Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass diese Zunahme in Bodensystemen viel geringer ist als die Wasseraufnahmefähigkeit der Stoffe bei destilliertem Wasser.
Die Kombination aus festen Hilfsstoffen und unterirdischer Tropfbewässerung wurde auf die Wasser- und Nährstoffversorgung bei Welschem Weidelgras (Lolium multiflorum) in einem Gefäßversuch (Kick-Brauckmann), in Bodensystemen mit Spargel in einem Treibhaus und einem Weinbauversuch in Portugal untersucht.
Sowohl im Spargel als auch im Weinbau konnte mit Hilfe des "Hydrip"-Systems eine Verringerung der Sickerwasserbildung gegenüber einer konventionellen oberirdischen Tropfbewässerung erzielt werden. Trotz einer reduzierten Bewässerungswassermenge von ca. 30 % beim Spargel und 70 % beim Wein wurden erhöhte Wassergehalte in den umliegenden Bodenschichten mit dem verlegten Schlauch eingebettet in Alginit gemessen. Beim Spargel wirkte sich die gute Wasserversorgung in der Wurzelzone negativ auf den Ertrag aus (20 % weniger Stangenspargel). Beim Wein hingegen konnten weder in Bezug auf den Ertrag noch auf die Qualität Unterschiede gegenüber der oberirdisch bewässerten Variante festgestellt werden.
In Rhizoboxen konnte gezeigt werden, dass die Wurzeln von Maispflanzen in Richtung der Wasseraustrittslöcher der unterirdisch verlegten Tropfschläuche wachsen. Ein Einwachsen von Weidelgraswurzeln in unterschiedlichen Tropfbewässerungssystemen konnte ebenfalls beobachtet. Tropfer mit und ohne Wurzelschutzbarriere zeigten ein ähnlich starkes Einwachsen. Eine totale Einschränkung der Funktionalität der Tropfer konnte während der Versuchsdauer von 20 Wochen nicht nachgewiesen werden. Ein vollständiger Funktionsverlust der Tropfer konnte nur bei Weinrebenwurzeln erfasst werden.
In einer weiteren Versuchsreihe wurden flüssige BHS auf ihre vom Hersteller behaupteten positiven Effekte auf das Pflanzenwachstum untersucht. Es konnten keine signifikanten Unterschiede für die Nährstoffverfügbarkeit und den Ertrag zwischen den Behandlungen und der Kontrolle unter den experimentellen Bedingungen feststellen werden.
Die Verwendung des "Hydrip"-Bewässerungssystems kann den Einsatz von Bewässerungswasser, zumindest im Weinbau, signifikant reduzieren. Wir können keine Aussage über die Beständigkeit dieses Systems über mehrere Jahre machen. BHS können helfen, die WHK unter bestimmten Bodenbedingungen zu steigern und in Kombination mit einem wassersparenden, unterirdischen Bewässerungssystem dazu beitragen, die Nachfrage an Bewässerungswasser deutlich zu reduzieren. Weitere Versuche im Gewächshaus und im Feld sind erforderlich, um die Langlebigkeit dieser kombinierten Systeme zu bewerten.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/7383}
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