La Loggia, Rosanna: Adhärenz bei Lebertransplantierten : Erfahrungen am Universitätsklinikum Bonn. - Bonn, 2018. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-51101
@phdthesis{handle:20.500.11811/7413,
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author = {{Rosanna La Loggia}},
title = {Adhärenz bei Lebertransplantierten : Erfahrungen am Universitätsklinikum Bonn},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2018,
month = jun,

note = {Mangelnde Adhärenz ist ein grundsätzliches Problem in vielen medizinischen Behandlungen und eine große Herausforderung für alle beteiligten Berufsgruppen. Gerade in der Transplantationsmedizin spielt Adhärenz in Form von therapiekonformen Verhaltensweisen des Patienten eine große Bedeutung und ist aufgrund der Rahmenbedingungen insbesondere im ambulanten Sektor ein therapierelevanter Baustein.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, lebertransplantierte Patienten, die unter immunsuppressiver Medikation stehen, im Hinblick auf ihre Therapietreue, die sogenannte „Adhärenz“, zu untersuchen. Insgesamt wurden die Daten von 183 Patienten erfasst. Das Untersuchungskollektiv umfasste 144 Adhärente Patienten und 39 Non-Adhärente Patienten. Diese beiden Patientengruppen wurden in sozio-demographischen (Alter, Geschlechtsverteilung, Familienstand, Bildungsgrad) und klinischen Parametern miteinander verglichen. Die Adhärenzbereitschaft des gesamten Patientenkollektivs lag bei 78,7 %, die Non-Adhärenzquote lag bei 21,3 %. Bei der Betrachtung (Adhärent vs. Non-Adhärent) potentieller Einflussfaktoren der Adhärenz erwiesen sich zwei Variablen als Risikofaktoren, die die Adhärenz verringern: „weibliches Geschlecht“ und „niedriger Bildungsstand“.
Die vorliegende Arbeit evidenziert die Tatsache, dass therapieuntreues Verhalten mit einer erhöhten Inzidenz von Abstoßungsreaktionen 56 % einhergeht. Zudem zeigen die Ergebnisse dieser Untersuchung, dass gerade bei dem Non-Adhärenten Patientenkollektiv eine höhere Prävalenz neurologischer (41,0 %) und psychiatrischer (42,6 %) Komplikationen zu erwarten ist, welche folglich therapieuntreues Verhalten weiterhin negativ beeinflussen kann und somit die Lebensqualität der lebertransplantierten Patienten beeinträchtigt und konsekutiv das Organüberleben schadet.
Diese Analyse zeigt, dass gerade der Langzeitverlauf mit Problemen der Non-Adhärenz vergesellschaftet ist.
Zusammenfassend wird durch die vorliegende Untersuchung deutlich, dass Faktoren, die Adhärenz beeinflussen sich nachteilig auf das Transplantatüberleben spiegeln, entsprechend den Daten die auch in der Literatur beschrieben werden. Kurzum ist zu betonen, dass präoperatives und postoperatives Patienten-Management noch erheblich verbessert werden muss, um ein besseres Langzeitergebnis zu erzielen. Da therapietreues Verhalten in vielfältiger Beziehung zu anderen beeinflussbaren Faktoren steht, sollte Adhärenz als Gesamtkonstrukt betrachtet werden. Eine isolierte Betrachtung einzelner Adhärenzkriterien erscheint demnach nicht sicher zielführend. Die positive Beeinflussung des Patientenverhaltens stellt eine Aufgabe dar, die von Seiten der Patienten, der Kostenträger, des Gesetzgebers und nicht zuletzt durch das eigene berufliche Selbstverständnis an den Behandler herangetragen werden sollte.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/7413}
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