Plieger, Thomas: Interindividuelle Unterschiede in der Stressreaktivität unter Berücksichtigung biologischer Mechanismen. - Bonn, 2018. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-51037
@phdthesis{handle:20.500.11811/7447,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-51037,
author = {{Thomas Plieger}},
title = {Interindividuelle Unterschiede in der Stressreaktivität unter Berücksichtigung biologischer Mechanismen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2018,
month = jun,

note = {Das klassische Stresskonstrukt setzt sich aus einem Stressor, dessen subjektiver Bewertung und der folgenden Stressreaktion zusammen. Die Stressreaktion beinhaltet Prozesse, die den Organismus auf verschiedenen Ebenen temporär beeinflusst. Es finden sich sowohl Veränderungen im Cortisolspiegel als auch in der sympathischen Erregung, die sich auf kognitive und affektive Funktionen auswirken. Der Einfluss von kurzfristigem oder länger persistierendem Stress auf diese Funktionen ist jedoch bisher weder für die Vorhersage kognitiver Leistungsfähigkeit noch in Bezug auf die Vorhersage affektiver Veränderungen bis hin zu Pathologien abschließend geklärt. Die vorliegende kumulative Dissertation versucht, die im nahezu gesamten Feld der Stressforschung herrschenden Inkonsistenzen zumindest in Teilen aufzulösen, indem individuelle Unterschiede in der Stressreaktivität als moderierende Variable für den Zusammenhang zwischen Stress und den beschriebenen Funktionen berücksichtigt werden.
Hierfür wurden im Rahmen dieser Dissertation sechs Studien durchgeführt, die zum einen untersuchen, ob Stress auch ohne folgende endokrine Antwort einen Einfluss auf kognitive Leistungsfähigkeit hat oder ob der Einfluss von Stress auf ebendiese Variable durch einen steigenden Cortisolspiegel vermittelt wird. Darüber hinaus wird ein möglicher Einfluss der Aufgabenschwierigkeit auf die Performanz unter Stress untersucht. In einer Folgestudie wird als weiterer interindividueller Faktor genetische Variation auf Cortisolrezeptorpolymorphismen integriert. Außerdem wird ein moderierender Einfluss genetischer Variation auf die sympathische Reaktivität bei emotionalem Stress und die individuelle Steuerbarkeit dieser Reaktivität untersucht. Hier wird auch der Einsatz selbstberichteter Stressverarbeitungsstrategien als weitere individuelle Variable zur Erklärung von Unterschieden in der sympathischen Stressreaktivität hinzugezogen. Zuletzt werden in großen Stichproben berufstätiger Personen und depressiver Patienten Folgen von chronischem Stress hinsichtlich der affektiven Störungen Depression und Burnout untersucht und mit Persönlichkeit assoziiert.
Die Ergebnisse zeigen über alle Studien dieser Dissertation hinweg, dass individuelle Unterschiede in der Stressreaktivität, in überdauernden Traits wie Persönlichkeit oder im habituellen Einsatz bestimmter Stressverarbeitungsstrategien unbedingt beachtet werden sollten, wenn der Zusammenhang zwischen Stress und affektiven oder kognitiven Variablen untersucht wird. Der Einbezug interindividueller Variabilität könnte helfen, das bisher sehr inkonsistente Bild über die Auswirkungen von Stress zu verstehen und zu deuten. In der Folge öffnet die Beachtung interindividueller Unterschiede Einblicke in neue Möglichkeiten der therapeutischen Intervention. Hier eignet sich beispielsweise das Wissen darum, ob Träger eines bestimmten Genotyps auf einem Polymorphismus stärker auf emotionalen Stress reagieren oder schlechter in der Regulation des empfundenen Stresses sind, für gezieltes Training in der Regulation von sympathischer Erregung.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/7447}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright