Baumgarten, Hans: "Jede Wiederlegung eines Vorurtheils ist Gewinn für die Wissenschaft; ..." : Landschaft, Mensch und Kultur im geographischen Denken von Georg Forster (1754 – 1794). - Bonn, 2018. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-52147
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school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2018,
month = sep,

note = {Die Lücke in der Methoden- und Disziplingeschichte der deutschsprachigen Geographie im ausgehenden 18. Jahrhundert ist groß. So fehlen Studien, die den geographisch relevanten Gehalt im Werk von Georg Forster (1754-1794) thematisieren. Die vorliegende Arbeit fragt nach Forsters Beitrag für die Konstituierung geographischen Denkens in der Phase der Präklassischen Geographie (1750-1798) vor der Institutionalisierung der Disziplin. Forsters Vorstellungen von Wesen, Aufgaben, Zielen und Methoden der Geographie werden aus seinen Texten und Werken isoliert, um sein geographisches Denken zu charakterisieren.
Die Werk- und Schriftenanalyse zielt auf Forsters Wissenschaftskonzept, seine Ideen und Vorstellungen zur Geographie. Auch werden die Inhalte, Strukturen, Methoden und Ideen seiner geographischen Arbeiten an ausgewählten Texten betrachtet. Zugleich mit der Herausarbeitung von Forsters geographischem Denken anhand seiner Texte werden eine Kontextualisierung sowie Ausblicke auf eine wissenschaftshistorische Verortung vorgenommen. Wirkung und Reichweite von Forsters Arbeiten wurden durch den Blick auf die zeitgenössische Rezeption seiner geographischen Schriften und Ideen im Ansatz beleuchtet. Die Re-Lektüre der wichtigsten Texte Forsters ist unter einer neu perspektivierten Lesart eine angemessene Annäherung an die aufgeworfenen Fragen zu Forsters geographischem Denken. Das umfangreiche Textkorpus zwingt zu einer Auswahl von Schriften, die zum Teil im Quer- und auch im Längsschnitt befragt wurden.
Forster ist es gelungen, anthropogen gestaltete Landschaften (Kulturlandschaften avant la lettre) zu einem zentralen Forschungsobjekt zu erheben. Der Auseinandersetzung mit dem engen Konnex von Mensch, seiner Kultur und der Raumgestaltung liegt eine neue Art des landschaftlichen Sehens zugrunde. Landschaften sind vielfältige Informationsträger und der Schlüssel zur Kultur. Forster begründet (im Verbund mit seinem Vater Joh. R. Forster) den wissenschaftlichen Inseldiskurs der Geographie. Forsters methodische Neuerungen umfassen das Prinzip der Autopsie, die Empirie als Erkenntnisgrundlage, die Multiperspektivität und die Synthese der Beobachtungen und Befunde, zudem übt er systematische Vergleiche. Forster betreibt neben der praxisorientierten, angewandten Geographie eine Form der investigativen Geographie, die erstmals Probleme und Systemstörungen zum Anlass von Verbesserungsvorschlägen nimmt, zumeist auf eigener empirischer Grundlage basierend. Die Raumwirksamkeit anthropogener Tätigkeiten wird zum paradigmatischen Kern einer Frühform anthropogeographischer Arbeits- und Denkweise, die die kultivierte Landschaft zum zentralen Betrachtungsgegenstand hat.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/7452}
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