Engels, Kristina Johanna: Writing Bauhaus History? : Barr, Gropius und das transatlantische Museum. - Bonn, 2019. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-53862
@phdthesis{handle:20.500.11811/8139,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-53862,
author = {{Kristina Johanna Engels}},
title = {Writing Bauhaus History? : Barr, Gropius und das transatlantische Museum},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2019,
month = mar,

note = {Die vorliegende Studie zur Musealisierung des Bauhauses zeichnet dessen frühe Ausstellungsgeschichte während und nach der Weimarer Republik (1918-1933) nach. Sie nimmt dabei besonders jene Akteure in den Blick, die aktiv an der Kunstgeschichtsschreibung des Bauhauses beteiligt waren. Mit der Analyse dreier Bauhaus-Ausstellungen in Weimar (1923), Paris (1930) und New York (1938) zeigt die Autorin, wie progressive Museumsmänner in enger Zusammenarbeit mit VertreterInnen des Bauhauses dessen Bild in der Öffentlichkeit formten. Gestützt auf die Leitbegriffe ‚Museum', ‚Ausstellung' und ‚(transatlantischer) Transfer' liefert die Studie erstmals eine Rekonstruktion dieses über mehrere Jahre und in transatlantischer Dimension verlaufenden Musealisierungsprozesses. Sie behandelt dabei die zentrale Forschungsfrage: Wer schrieb die Kunstgeschichte des Bauhauses und welche Rolle spielten Museen dabei?
Die Analyse wird vorbereitet durch eine einführende Vorstellung von Fragestellung und theoretischem Ansatz, dem Forschungsstand sowie einer Bestimmung der Leitbegriffe ‚Museum', ‚Ausstellung' und ‚(transatlantischer) Transfer'. Zu Beginn des Hauptteils führen kunsthistorische Kontextdarstellungen in die Museumslandschaften für moderne und zeitgenössische Kunst in der Weimarer Republik (Teil I) und der Westküste der USA (Teil II) ein. Diese prägten den Entstehungskontext der Ausstellungen maßgeblich. Die folgenden Ausstellungsanalysen arbeiten heraus, in welcher Weise die berühmte New Yorker Bauhaus-Ausstellung von 1938, durch zwei nicht-museale Ausstellungen in Europa vorbereitet wurde. Auf Grundlage von Bruno Latours Akteur-Netzwerk Theorie wird durch die Analyse eine Gruppe von Bauhausvertretern als Agenten des Wissens herausgearbeitet, die durch Ausstellungsgestaltung und Publikationen ein öffentliches ‚Bauhaus-Image' prägten. Diese Formate begründeten die erste öffentliche Wahrnehmung des Bauhauses in Deutschland und darüber hinaus. Noch vor den ersten öffentlichen Aufträgen lieferte die Bauhaus-Ausstellung in Weimar 1923 eine Blaupause für zukünftige Projekte dieser Art. Zahlreiche langjährige Wegbegleiter und Unterstützer des Bauhauses erlebten 1923 ihre erste "Bauhaus-Begeisterung", unter ihnen Sigfried Giedion, Philip Johnson und Alfred Barr. Sie griffen in ihrer eigenen Arbeit als Förderer der Avantgarde auf Elemente des Bauhauses zurück – so dienten die gattungsübergreifenden Prinzipien der Bauhaus-Schule für Barr "Multidepartmental Plan" (1929) für das Museum of Modern Art (MoMA).
Als ein zentrales Ergebnis dieser Studie konnte herausgestellt werden, dass Walter Gropius die hier untersuchten Ausstellungen maßgeblich prägte und zeitlebens großen Einfluss auf die Außendarstellung des Bauhauses ausübte. So erweist sich die ‚Section Allemande', die er im Auftrag des ‚Deutschen Werkbunds' in Paris 1930 kuratierte, in diesem Kontext als eine "versteckte" Schau des ‚Gropius-Bauhauses'. Die dafür realisierte Gestaltung aus den Federn von Lászlo Moholy-Nagy, Herbert Bayer, Marcel Breuer und Gropius selbst prägten das Bild von Deutschland im Ausland nachhaltig. Die Arbeit belegt, dass ebendieser Personenkreis, ab 1937 im amerikanischen Exil, gemeinsam mit Barr ‚Bauhaus 1919-1928' (1938) als erste Bauhaus-Ausstellung des New Yorker MoMA realisierte. Obwohl sich zeigte, dass die Bauhaus-Ästhetik dem amerikanischen Publikum da bereits bekannt, gar veraltet erschien, leistete die Ausstellung für die Darstellung des Bauhauses im Museum Pionierarbeit. Als Fazit arbeitet die Autorin heraus, dass das Bauhaus seine eigene Musealisierung vorbereitete und umsetzte und damit großen Anteil hatte an der langfristigen Festigung von dessen Image als Kunstschule und Wegbereiter der Moderne.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8139}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright