Helbig, Susanne: Geschlechterunterschiede in der physiologischen und psychologischen Stressreaktion im experimentellen und naturalistischen Setting unter Berücksichtigung der Faktoren Schlaf und kognitive Bewertung. - Bonn, 2019. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-53975
@phdthesis{handle:20.500.11811/8142,
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title = {Geschlechterunterschiede in der physiologischen und psychologischen Stressreaktion im experimentellen und naturalistischen Setting unter Berücksichtigung der Faktoren Schlaf und kognitive Bewertung},
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year = 2019,
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note = {Hintergrund: Viele Studien weisen darauf hin, dass Frauen physiologisch geringer, psychologisch jedoch stärker auf Stress reagieren als Männer. Geprüft wurde dies vermehrt mittels psychosozialer Laborstressoren. Es ist nur wenig erforscht, ob Frauen und Männer auch unterschiedlich auf andere typisch stressreiche Ereignisse reagieren, welche Rolle die kognitive Bewertung dabei spielt und ob sich die Stressoren geschlechtsspezifisch auf den Schlaf auswirken.
Zielsetzung: Diese Arbeit möchte ein umfangreiches Bild liefern zur physiologischen und psychologischen Stressreaktion von Männern und Frauen. Dabei sollen nicht nur etablierte Laborstressoren wie der TSST betrachtet werden, sondern auch naturalistische Stressoren (Referate) sowie Schlafdeprivation. Zudem sollen in diesem Zusammenhang bisher vernachlässigte Faktoren wie kognitive Bewertung und Schlaf berücksichtigt werden.
Methode: Es wurden mehrere Studien durchgeführt. Zunächst wurden anhand eines Laborstressors, des TSSTs, 42 Frauen und 46 Männer hinsichtlich ihrer Stressreaktion verglichen. In einer anschließenden Studie wurde geprüft, welche kurzfristigen (kognitiven, sozialen oder rein informellen) Interventionen zu einer Verringerung des Stresses bei Frauen (n = 131) im TSST führen. Eine weitere Studie untersuchte den Geschlechtsunterschied (24 Frauen, 22 Männer) bezüglich des Haltens eines Referates und verglich dies mit einer Kontrollbedingung (Zusehen beim Referat eines Kommilitonen). Schließlich wurde untersucht, ob Frauen und Männer (jeweils n = 16) unterschiedlich auf Schlafdeprivation reagieren; dabei wurde ebenfalls eine Kontrollbedingung (normale Schlafnacht) erhoben. Als Stressindikatoren dienten in jeder Studie Cortisol und subjektives Stressempfinden sowie vereinzelt auch Alpha-Amylase, kognitive Bewertung, Blutdruck und Herzrate. Zudem wurden Schlafparameter abgefragt. Zuletzt sollte mittels einer Onlineerhebung (656 Frauen, 141 Männer) die Frage beantwortet werden, ob Männer und Frauen den Einfluss von Stress auf die Gesundheit generell unterschiedlich einschätzen.
Ergebnisse: Männer reagierten physiologisch größtenteils stärker auf die Stressoren als Frauen, während Frauen sich emotional und kognitiv gestresster zeigten und Stress zudem als gesundheitsschädlicher bewerteten. Frauen empfanden die Stresssituationen anderer Personen als ähnlich bedrohlich und herausfordernd wie die eigene Stresssituation. Sie gaben an, anfälliger für stressbezogene Schlafstörungen zu sein, berichteten aber vor als auch nach den Stressoren nicht von einem schlechteren Schlaf als Männer.
Schlussfolgerung: Frauen und Männer gehen mit Stress auf unterschiedliche Weise um. Dieser Unterschied ist womöglich ein Zusammenspiel der Aufgabenverteilung von Männern und Frauen, wie sie in der frühen Menschheitsgeschichte vorherrschte, zusammen mit einer geschlechtsspezifischen Sozialisation.},

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