Zhou, Hanna Margareta: Histochemische, molekularpathologische und mikrobiologische Diagnostik typischer und atypischer Mykobakterien an Paraffin-eingebetteten Gewebeproben. - Bonn, 2020. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-58287
@phdthesis{handle:20.500.11811/8508,
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author = {{Hanna Margareta Zhou}},
title = {Histochemische, molekularpathologische und mikrobiologische Diagnostik typischer und atypischer Mykobakterien an Paraffin-eingebetteten Gewebeproben},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2020,
month = jul,

note = {Einleitung: Die Tuberkulose gehört nach wie vor zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit und ist auch in Deutschland im Zuge der Flüchtlingswelle wieder aktuell.
Zielsetzung: Die überwiegende Mehrheit der Fachliteratur befasst sich mit der Auswertung der mikrobiologischen Diagnostik von Mykobakteriosen an Sputumproben. Die vorliegende Studie vergleicht erstmalig den histo- und molekularpathologischen Nachweis von Mykobakteriosen an Formalin-fixierten, Paraffin-eingebetteten Gewebeproben.
Methode: Anhand eines Patientenkollektivs von insgesamt 1234 Patienten im fortlaufenden Routineeingang zwischen 2000 – 2017 des Institutes für Pathologie des Universitätsklinikums Bonn mit einem histomorphologischen Verdacht auf eine Mykobakteriose wurden die Sensitivität, Spezifität und Kosteneffektivität der histochemischen Färbemethoden (HE-, Ziehl-Neelsen- und Auramin-Färbung) bei molekularpathologischen Nukleinsäure-Amplifikations-Techniken als Referenzstandard ermittelt. Hierbei wurde unterschieden zwischen dem gemischten Personal der Fachpathologen, i.e. Assistenz-/Fach-/Oberarzt (Primärbefunder) und langjährig erfahrener Pathologe (Sekundärbefunder).
Ergebnisse: Bei den molekularpathologisch positiven Tuberkulose-Fällen lag in 59,3 % der Fälle eine epitheloidzellig-granulomatöse Entzündung mit Nekrosen vor. Die Auramin-Färbung hatte eine signifikant höhere Sensitivität als die Ziehl-Neelsen-Färbung (Primär-/Sekundärbefunder: 49,7 % / 57,9 % vs. 27,7 % / 25,5 %). Die Ziehl-Neelsen-Färbung hatte eine leicht höhere Spezifität als die Auramin-Färbung (Primär-/Sekundärbefunder: 93,3 % / 94,0 % vs. 87 % / 87,5 %). Im direkten Vergleich zwischen Primär- und Sekundärbefunder an denselben Schnitten war die Sensitivität des Sekundärbefunders bezüglich der Auramin-Färbung um 13 % höher (65,2 % vs. 52,2 %). Die Kombination der beiden Färbetechniken führte zu einer Gesamt-Sensitivität von 50,8 % bei einer Spezifität von 87,1 %. Hier ergab sich eine Erhöhung der Sensitivität im Gegensatz zur alleinigen Sensitivität der Ziehl-Neelsen-Färbung von 23,1 % bei zu vernachlässigender Verringerung der Spezifität. Unter 48 (10,9 %) histopathologisch positiven aber molekularpathologisch negativ gewerteten Fällen konnte bei 18 Fällen durch Hinzunahme mikrobiologischer Untersuchungsergebnisse nachgewiesen werden, dass die molekularpathologischen Ergebnisse falsch negativ waren (falschnegative Fallzahl 4,1 %).
Fazit: Die Mikroskopie ist auch in Deutschland immer noch das kostengünstigste und schnellste Verfahren in der Diagnostik der Mykobakterien. Das Vorliegen einer epitheloidzellig-granulomatösen Entzündung mit Nekrosen ist hierbei ein valider Hinweis auf eine Infektion mit einer Mykobakteriose. Dabei hat diese Studie einmal mehr gezeigt, dass die Auramin-Färbung der Ziehl-Neelsen-Färbung auch bei Gewebeproben in Bezug auf die Sensitivität deutlich überlegen war, jedoch andersherum die Ziehl-Neelsen-Färbung eine leicht höhere Spezifität als die Auramin-Färbung aufwies (Nukleinsäure-Amplifikations-Techniken als Referenzstandard). Zusätzlich konnte die Auramin-Färbung etwas schneller ausgewertet werden, was eine Zeitreduktion und folglich eine Kostenreduktion mit sich bringt. Bei imperfektem Referenzstandard zeigt sich einmal mehr, dass eine Kombination der Färbungen mit Nukleinsäure-Amplifikations-Techniken die schnellstmögliche und sicherste Möglichkeit einer schnellen Diagnostik der Mykobakteriosen darstellt. Die mikrobiologische Kultur ist zwar nach wie vor der absolute Goldstandard in der Diagnostik der Mykobakteriosen, dauert jedoch bei einer akuten klinischen Symptomatik einfach zu lange, bis zum notwendigen Therapiebeginn.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8508}
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