Kuls, Wolfgang (Hrsg.): Untersuchungen zur Struktur und Entwicklung rheinischer Gemeinden. Bonn: Dümmler Verlag, 1971. In: Kuls, Wolfgang (Hrsg.): Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde, 32.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/8631
@book{handle:20.500.11811/8631,
editor = {{Wolfgang Kuls}},
title = {Untersuchungen zur Struktur und Entwicklung rheinischer Gemeinden},
publisher = {Dümmler Verlag},
year = 1971,
series = {Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde},
volume = 32,
note = {Im vorliegenden Heft der Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde sind die Ergebnisse von mehreren Untersuchungen zusammengestellt, die in den letzten Jahren in den Geographischen Instituten der Universität Bonn durchgeführt wurden. Ihr gemeinsames Anliegen ist die Erforschung von räumlichen Strukturen und von Entwicklungsprozessen in sogenannten „ländlichen" bzw. in ehemals ländlichen Bereichen des Rheinischen Schiefergebirges und des Bonner Raumes. Vom ersten Beitrag abgesehen, handelt es sich um die Untersuchung einzelner Gemeinden oder kleiner Gemeindegruppen, in denen sich beispielhaft einige weit verbreitete Prozesse aufdecken ließen, die für die Gegenwart kennzeichnend sind und für die Beurteilung künftiger Raumentwicklung Aufmerksamkeit beanspruchen dürften. Die Veröffentlichung an dieser Stelle wird nicht zuletzt von dem Wunsch getragen, Anregungen zur Beobachtung ähnlicher Strukturen und Vorgänge in anderen Landesteilen sowie zur Inangriffnahme weiterführender Studien zu vermitteln.
H. P. GORZEL führt mit seiner Arbeit vorhandene Untersuchungen zur Auswertung von Wahlergebnissen für die Erfassung von Verhaltensräumen fort. Das Arbeitsgebiet ist in diesem Falle der weitere Einflußbereich von Koblenz, wobei das Hauptaugenmerk auf jene Gebiete gerichtet wird, in denen „außergewöhnliches" Wahlverhalten festzustellen ist. Die beiden als Beilage mitgegebenen Karten erlauben eine wohl überraschend klare Abgrenzung solcher Verhaltensräume ebenso wie von Räumen unterschiedlicher Entwicklung der Wahlverhaltensstruktur, wobei vor allem die Gegensätze zwischen Eifel und den anderen Teilen des Untersuchungsgebietes von Interesse sein dürften.
Eine in zahlreichen geographischen Arbeiten noch zu wenig beachtete Fragestellung greift H. BÖHM mit der Untersuchung von Eigentumsgefüge und Bodenmobilität im ländlichen Bereich auf. Er erfaßt den Zustand am Ende des vergangenen Jahrhunderts und vergleicht diesen mit dem der Nachkriegszeit. Dabei wird zwischen stabilen und labilen Eigentumsstrukturen unterschieden, und es kann für die bislang erst durch einen geringen inneren Ausbau gekennzeichnete Beispielsgemeinde gezeigt werden, wie es zu einer Selektion der am Grundeigentum beteiligten Gruppen in bestimmten Teilen der Gemarkung kommt, die sicher nicht nur vereinzelt festzustellen ist.
Von G. PÜTZ wird auf den Wertwandel landwirtschaftlicher Flächen hingewiesen, indem er die Bedeutung und Nutzung von Talwiesen in einer Gemeinde des Bergischen Landes vom 19.Jahrhundert bis zur Gegenwart verfolgt. Die für die bäuerliche Wirtschaft einst entscheidend wichtigen Flächen sind für die heute vorhandenen spezialisierten Betriebe weitgehend uninteressant geworden, teils aufgegeben, aufgeforstet oder zur Anlage von Fischteichen benutzt, eine Entwicklung, die in dem in der Nachbarschaft des industriellen Ballungsraumes gelegenen Gebiet sicher nicht nur vom landwirtschaftlichen Standpunkt aus von Interesse ist, sondern die Frage nach der Erhaltung eines bestimmten Landschaftszustandes für den Erholungsverkehr aufwirft.
G. THIEME befaßt sich mit einer kleinen Gruppe von Gemeinden im Bereich des unteren Lahntales, in denen die Bodenbewirtschaftung seit langem von Nebenerwerbsbetrieben getragen wurde. Er verfolgt die verschiedenen Stadien einer Entwicklung, die in einer der Beispielsgemeinden vom Nebenerwerbsbetrieb mit Weinbau über den Freizeitbauernbetrieb mit vorherrschendem Anbau von Erdbeeren schließlich zu einem völligen Verfall der agrarischen Nutzung geführt hat. Dabei wird unter Hinweise auf vorliegende Untersuchungsergebnisse aus anderen Gebieten deutlich gemacht, daß der Strukturwandel kleinbäuerlicher Gebiete auch bei weitgehend gleichartiger Ausgangssitutation in der Gegenwart regional sehr verschiedenartig ablaufen kann. Schließlich wird eine Bewertung des hier erfaßten Prozesses versucht.
In dem Beitrag von H. D. LAUX wird die Umwandlung der etwa 10 Kilometer von Koblenz entfernt auf dem Vorderen Hunsrück liegenden Gemeinde Waldesch von einer Arbeiterbauerngemeinde zu einem gehobenen Wohnvorort untersucht. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei einerseits auf die soziale Umschichtung der ortsansässigen Bevölkerung und deren Auswirkungen auf die Landbewirtschaftung, andererseits auf die Ansiedlung ortsfremder Bevölkerungsgruppen und das Verhältnis dieser zu den ,,Autochthonen". Es wird gezeigt, daß in diesem Fall wie sicher in vielen vergleichbaren Fällen der Wohnvorortsbildung von einer sozialen Einheit im Sinne der „Gemeinde" gegenwärtig nicht gesprochen werden kann.
Schließlich verfolgt F. BECKS im letzten Aufsatz dieses Heftes den Flächennutzungswandel im westlichen, 1969 eingemeindeten Stadtbereich von Bonn seit dem Beginn des 19.Jahrhunderts. Anhand der beigegebenen Karten können drei Entwicklungsphasen herausgestellt werden, von denen die letzte mit der Übernahme der Hauptstadtfunktionen durch Bonn beginnt und durch einen außerordentlich starken Bevölkerungszuwachs sowie eine großflächige Siedlungsentwicklung gekennzeichnet ist. Die Dokumentation des bisherigen Entwicklungsganges erscheint gerade zu einem Zeitpunkt angebracht, wo sich für diesen wichtigen Teilbereich Bonns durch die kommunale Neuordnung auch die Ansätze einer neuen Entwicklungsphase abzuzeichnen beginnen.},

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