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Glaziale und periglaziale Formbildung im östlichen Kastilischen Scheidegebirge (Zentralspanien)

dc.contributor.authorFränzle, Otto
dc.date.accessioned2021-12-22T15:21:49Z
dc.date.available2021-12-22T15:21:49Z
dc.date.issued1959
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/9510
dc.description.abstractI. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu entscheiden, wie sich das pleistozäne Klima in seinen morphologischen Auswirkungen qualitativ und quantitativ anders verhielt als das holozäne. Die Untersuchungen betreffen also die vertikale Verschiebung der klimamorphologischen Höhenstufen und die dadurch bedingte Erweiterung ihres Wirkungsbereiches.
II. Es wurden folgende Gebiete untersucht (Abb. 1) - Guadarama, Somosierra und die Kalkmeseta von Rello.
III. Das Iberische Hauptscheidegebirge ist ein aus einer Vielzahl verschieden stark gegeneinander verstellter Schollen bestehendes Blockgebirge; seine Entwicklung (als Gebirge im orographischen Sinne) begann im Alttertiär und ist charakterisiert durch fortgesetzte Verstellung der während langer Zeiten tektonischer Ruhe geschaffenen Verebnungen.
IV. Im ersten Hauptteil dieses Kapitels werden die Kare des Guadarrama und der Somosierra beschrieben (Abb. 2 und 3). Ihre detaillierte Schilderung liefert die Grundlage für die Synthese, welche die würmeiszeitliche Schneegrenze (1900—2000 m) und die Abhängigkeit der Vergletscherung von der Wind- und Strahlungsexposition behandelt.
Der zweite Hauptteil ist die Darstellung der Perigliazialbildungen des Gebirges und seines Vorlandes gewidmet (Abb. 2 und 3). In der abschließnden Zusammenschau wird die rezente (2000 m) und die würmeiszeitliche (700 m) Untergrenze des Periglazialbereiches abgeleitet und der Versuch unternommen, auf ganz Iberien zu extrapolieren (Abb. 11). Der Vergleich mit den in benachbarten Mediterrangebieten (Mallorca, Südfrankreich, Italien, Korsika und Marokko) gefundenen paläoklimatischen Grenzlinien zeigt, daß die als Untergrenze würmeiszeitlicher Periglazialerscheinungen in Zentralspanien erhaltene Höhe von 700 m sich recht gut dem allgemeinen Bild der letzteiszeitlichen Klimaverhältnisse im westlichen Mittelmeerraum einpaßt.
Die Tatsache, daß wohl Spuren intensiver vorwürmeiszeitlicher Solifluktion, aber nicht gleichaltrige Moränen vorhanden sind, führt zur Frage einer älteren Vergletscherung. Wahrscheinlich trug die Sierra de Guadarrama schon im Präwürm Gletscher, deren Kare in der letzten Eiszeit ausgeweitet wurden; diese Vergrößerung des Nährgebietes hatte ein weiteres Vorstoßen der Gletscher und damit Überfahren älterer Moränen zur Folge.
V. Die rezente Formbildung (durch flächen- und linienhafte Abtragung) wird in ihrem Intensitätsverhältnis mit der würmeiszeitlichen verglichen. Es ergibt sich, daß die postglazialen Erosions- und Denudationsvorgänge im allgemeinen nicht imstande waren, einen den heutigen Klimaverhältnissen entsprechenden Formenschatz entstehen zu lassen. Aber nicht nur die pleistozänen Formen, sondern auch die gleichaltrigen Ablagerungen (Fließerdedecken und Schotter) sind unterhalb der heutigen Subnivalstufe, auf nicht zu steilen Hängen und abseits der Wasserläufe großenteils erhalten.
de
dc.description.abstractI. This paper ist to elucidate how far the pleistocene climate differed, both qualitatively and quantitatively, in its morphological activities from the holocene. In other words, the present study is concerned with the vertical shifting of the climato-morphological altitudinal belts, and with the thereby caused extension of their sphere of influence.
II. The foUowing regions were surveyed (fig. 1): Guadarrama, Somosierra and limestone-meseta near Rello.
III. The Iberian Cordillera Central are fault-block mountains consisting of numerous horsts and grabens; their development (as mountains in the orographic sens of the term) commenced in the Early Teriary and is characterized by a continuous uplifting of the erosion surfaces created during long periods of tectonic stability.
rv. The first part of this chapter deals with the glacier cirques of the Guadarrama and the Somosierra (figs. 2 and 3). Their detailed description is the basis of a synthesis concerning the Würm age snow-limit (1900—2000 m) and the dependance of the glacial phenomenon on wind and solar exposure.
The second part describes the perigladal phenomena of the Cordillera and its foreland (figs. 2 and 3). The final Synopsis gives the lower limit of the recent (2000 m) and the Würm age (700 m) periglacial zone. In addition an attempt is made to extrapolate on the whole of the Iberian Peninsula (fig. 11). The comparison with the corresponding paleo-climatic limits found in the neighbouring Mediterranean regions (Mallorca, Soutiiem France, Italy, Corsica and Morocco) proves that the altitude of 700 m, computed as the lower limit of the Würm age periglacial zone in the centre of the Peninsula, is in good coincidence with the general picture of the climatic conditions of the western Mediterranean area during the last glacial period.
The existence of traces of intensive pre-würmian solifluction, and — on the other hand — the absence of moraines of the same age raises the question of an older glaciation. The Sierra de Guadarrama is likely to have borne pre-würmian glaciers, the cirques of which were enlarged in the Würm age. The extension of the alimentation areas caused a farther advance of the glaciers, the result of which was an overriding and removal of the older glacial deposits.
V. The recent morphogenesis (by linear and areal erosion) is compared in its intensity with that of the Würm age: In general the postglacial erosion processes have been incapable of creating landforms corresponding to the present climate. Not only the pleistocene forms, however, but also the respective deposits (soliflual material and gravels) are preserved below the recent periglacial belt, on moderate slopes, and away from the present water-courses.
en
dc.format.extent89
dc.language.isodeu
dc.relation.ispartofseriesBonner Geographische Abhandlungen ; 26
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectKastilisches Scheidegebirge
dc.subjectPeriglazialgeomorphologie
dc.subjectGlazialmorphologie
dc.subject.ddc550 Geowissenschaften
dc.subject.ddc914.3 Geografie, Reisen (Deutschland)
dc.titleGlaziale und periglaziale Formbildung im östlichen Kastilischen Scheidegebirge (Zentralspanien)
dc.typeBuch, Monografie
dc.publisher.nameDümmler
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.relation.pissn0373-0468
ulbbn.pubtypeZweitveröffentlichung


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