Thiele, Franz Maria Wilhelm: Biologika in der Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis : Eine Risikoanalyse. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-65210
@phdthesis{handle:20.500.11811/9565,
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author = {{Franz Maria Wilhelm Thiele}},
title = {Biologika in der Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis : Eine Risikoanalyse},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = jan,

note = { Einleitung Der Einsatz von Biologika zur Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis geht mit spezifischen Risiken im Hinblick auf potentielle Nebenwirkungen einher. Ziel dieser Arbeit war es, die Häufigkeiten verschiedener unerwünschter Ereignisse unter einer Therapie mit Biologika zu ermitteln und den Einfluss weiterer Risikofaktoren zu quantifizieren.
Methode Mithilfe der sehr großen Fallzahlen des zugrundeliegenden BIKER-Registers wurde insbesondere das Auftreten von unerwünschten Ereignissen von besonderem Interesse bei Patienten mit nicht-systemischer Arthritis unter der Therapie mit verschiedenen Biologika untersucht. Zu diesen unerwünschten Ereignissen gehören u.a. ernsthafte Infektionen, Uveitiden, Anaphylaxien, Psoriasis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zytopenien, hepatische Ereignisse und Depressionen. Weiterhin wurde mittels univariater und multivariater Analyse geprüft, ob sich bei Therapiestart erhobene Einflussfaktoren wie Alter, Diagnose, Körpergewicht und Körperlänge, verschiedene serologische Laborparameter, Krankheitsaktivität der Arthritis, Komorbiditäten oder Vor- und Begleitmedikationen signifikant auf die Auftretenswahrscheinlichkeit der unerwünschten Ereignisse auswirken.
Ergebnisse Insgesamt traten 355 unerwünschte Ereignisse von besonderem Interesse unter einer Biologika-Therapie auf (bei 12,6 % aller Therapien). Im Vergleich zu Patienten mit einer Methotrexat-Monotherapie, bei denen 72 unerwünschte Ereignisse auftraten (bei 7,4 % aller Therapien), ergibt sich somit eine signifikant höhere Rate von unerwünschten Ereignissen von besonderem Interesse bei Patienten mit einer Biologika-Therapie. Zurückzuführen ist dieser Unterschied vor allem auf das gehäufte Auftreten von ernsthaften Infektionen, Psoriasis und Uveitiden unter Adalimumab, von ernsthaften Infektionen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen unter Etanercept, von ernsthaften Infektionen unter Golimumab, von Anaphylaxien unter Infliximab sowie von Zytopenien, hepatischen Ereignissen und Anaphylaxien unter Tocilizumab.
Für einzelne unerwünschte Ereignisse ergaben sich spezifische Risikofaktoren: Das Auftreten von ernsthaften Infektionen im Therapieverlauf war mit einem negativen Test auf antinukleäre Antikörper, einem jüngeren Alter bei Therapiestart, einer erhöhten Krankheitsaktivität der Arthritis bei Therapiestart und dem Vorliegen einer gastrointestinalen Komorbidität assoziiert. Uveitis-Manifestationen im Therapieverlauf traten gehäuft bei jüngeren Patienten mit wenigen aktiv-entzündlichen Gelenken, einem positiven Test auf antinukleäre Antikörper, einer hohen Blutsenkungsgeschwindigkeit, einem geringen Body Mass Index und einer Vormedikation mit Etanercept auf. Anaphylaxien waren mit Komorbiditäten der Atemwege und einem geringen Alter bei Therapiestart, das Auftreten einer Psoriasis mit einer Vormedikation mit Abatacept oder Adalimumab sowie mit der Diagnose einer Psoriasis-Arthritis assoziiert. Zytopenien traten vermehrt bei Patienten auf, die bereits mit Kortikosteroiden behandelt wurden. Hepatische Ereignisse wurden gehäuft bei Patienten mit erhöhtem Body Mass Index und einer Stoßtherapie mit Kortikosteroiden beobachtet.
Schlussfolgerung Zusammenfassend werden Biologika trotz des gehäuften Auftretens von unerwünschten Ereignissen von besonderem Interesse insgesamt gut vertragen. Anhand der ermittelten Risikofaktoren war es für die Mehrzahl der unerwünschten Ereignisse von besonderem Interesse möglich, das Auftreten mit einer Sensitivität und Spezifität von jeweils mehr als 60 % vorherzusagen. Die Kenntnis der Assoziationen von Unverträglichkeitsreaktionen und Risikofaktoren kann helfen, die Verträglichkeit einer Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis mit Biologika in Zukunft zu verbessern.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9565}
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