Portz, Christina: Venturia inaequalis (Cke.) Wint. beim Apfel : Bedeutung der Konidien als Primärinokulum, Einfluss auf die Knospenentwicklung und Alternativen zum Kupfereinsatz bei der Kontrolle des Blatt- und Fruchtschorfbefalls. - Bonn, 2003. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-01527
@phdthesis{handle:20.500.11811/1762,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-01527,
author = {{Christina Portz}},
title = {Venturia inaequalis (Cke.) Wint. beim Apfel : Bedeutung der Konidien als Primärinokulum, Einfluss auf die Knospenentwicklung und Alternativen zum Kupfereinsatz bei der Kontrolle des Blatt- und Fruchtschorfbefalls},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2003,
note = {Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden zur Verbesserung der Kontrollmöglichkeiten des Apfelschorfs verschiedene Strategien untersucht:
Auch unter rheinischen Anbaubedingungen waren Primärinfektionen ausschlaggebend für die Befallsentwicklung und -intensität auf Blatt und Frucht während der folgenden Vegetationsperiode. Hohe Befallshäufigkeiten im Frühjahr führten zu einem hohen Prozentsatz befallener Früchte zum Erntetermin und verringerten den Anteil der Früchte in Handelsklasse I um 50%. Bereits vier Fungizidbehandlungen zu Beginn der Vegetationsperiode reichten aus, um die durch Fruchtschorf bedingten Verluste der marktfähigen Ware um mindestens 50% zu reduzieren.
Ascosporen stellen auch im Rheinland die bedeutendste Primärinokulumquelle im Frühjahr dar, können aber durch asexuelle Strukturen des Erregers Venturia inaequalis ergänzt werden. Mit Hilfe licht- und rasterelektronenmikroskopischer Untersuchungen wurden sowohl in und an Knospen als auch an Trieben des Apfels überwinternde Konidien sowie Myzel nachgewiesen. Konidien wurden im zeitigen Frühjahr in überwinternden Befallsstellen an Trieben und Knospenschuppen hauptsächlich neugebildet und überwinterten nur selten oberflächlich. Verschiedene Formen und Entwicklungsstadien des Triebschorfs konnten rasterelektronenmikroskopisch in neuer Weise sichtbar und dessen Abhängigkeit von Apfelsorte und Überwinterungsbedingungen bestätigt werden.
Venturia inaequalis nimmt als biotischer Faktor auf zwei verschiedene Weisen Einfluss auf die Entwicklung von Blütenknospen beim Apfel. Ein direkter Befall der Knospen führte zu sehr früher und intensiver Befallsentwicklung an Blättern, Blüten und Früchten. Durch Reduktion der photosynthetisch aktiven Blattfläche als Folge sehr hohen Blattschorfbefalls wurde die Blütenknospenentwicklung indirekt negativ beeinflusst und um bis zu 30% reduziert. Eine Konkurrenz um Assimilate zwischen Blattwachstum und Knospenentwicklung konnte durch Blattdüngung mit Stickstoff kurzfristig gemildert werden.
Die zu erwartende gesetzliche Neuregelung der Kupferanwendung wird die zuverlässige Kontrolle des Apfelschorfs insbesondere im organischen Apfelanbau zukünftig erschweren. Nach Applikation eines α-Tocopherol-Präparates konnten unter kontrollierten Bedingungen Befallsreduktionen von 80% beobachtet werden. Die Veränderungen der Blattoberfläche bei behandelten Pflanzen verringerten sowohl die Retention der Konidiensuspension als auch die Blattnässedauer. Die wenigen verbliebenen Konidien wurden in ihrer Keimfähigkeit nicht beeinflusst, aber ihr Keimschlauchwachstum wies als Folge der Behandlungen Modifikationen auf. Die Appressorienbildung, die Penetration, die subcuticuläre Entwicklung und auch die Sporulation waren deutlich reduziert.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1762}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright