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Intensivierte, peri-interventionelle Physiotherapie vor und nach transvaskulärer Aortenklappenimplantation - Einfluss der Patientenmotivation auf die Trainingsergebnisse

dc.contributor.advisorGhanem, Alexander
dc.contributor.authorKlein, Uwe
dc.date.accessioned2020-04-25T18:32:30Z
dc.date.available2020-04-25T18:32:30Z
dc.date.issued14.11.2019
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/7736
dc.description.abstractEinleitung: Pulmonale Komplikationen stellen die größte Gruppe unter allen nicht-kardiovaskulären Komplikationen nach Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) dar.
Ziel der Studie war zu beweisen, dass ein spezielles präinterventionelles Atemtraining und eine forcierte periinterventionelle Physiotherapie der Patienten sowohl pulmonale Komplikationen verhindert als auch das Gesamtüberleben verlängert. Hierbei untersuchten wir gesondert, ob Patienten mit einer hohen Motivation zum Training bessere Ergebnisse erreichen.
Methode: 98 Patienten wurden 1:1 in eine Standardtherapiegruppe randomisiert, die kein präinterventionelles Atemtraining und nur eine einfache postinterventionelle Physiotherapie erhielt, und in eine Trainingsgruppe, die ein spezielles präinterventionelles Atem- und Bewegungstraining, und eine forcierte periinterventionelle Physiotherapie erhielt.
Zur weiteren Untersuchung des Einflusses der Motivation erfolgte eine dichotome Teilung der Trainingsgruppe in eine Gruppe mit „guter Motivation“ gegen „schlechte Motivation durch eine subjektive Motivationsangabe der Patienten. Die Patienten wurden bis zum Zeitpunkt ihrer Entlassung beobachtet, Follow-Up´s erfolgten nach 30 Tagen und 3 Monaten.
Ergebnisse: „Gute gegen schlechte Motivation“:
Bei den primären Endpunkten (Tod, Re-Hospitalisation und Krankenhausverweildauer) erreichen die besser motivierten Patienten numerisch, aber nicht signifikant bessere Ergebnisse. In der Gruppe der „gut motivierten“ Patienten starb nur ein Patient innerhalb der ersten 90 Tage nach Transkatheter-Aortenklappenimplantation,
in der „schlecht motivierten“ Gruppe vier Patienten innerhalb von 90 Tagen (4,3% vs. 18,2%, P=0,14).
Die Rehospitalisierungsrate lag bei sechs Patienten innerhalb von 90 Tagen in der „gut motivierten“ Gruppe gegen vier Patienten in der „schlecht motivierten“ Gruppe (27% vs. 18%, P=0,52). Der Krankenhausaufenthalt war mit 11 Tagen bei den „gut motivierten“ Patienten gleich hoch wie bei den „schlecht motivierten Patienten. Bezüglich der sekundären Endpunkte bestehen signifikante Unterschiede beim Canadian-Cardiovascular-Society-Score (CCS)
zum Einschlusszeitpunkt mit 0,652 in der „gut motivierten“ Gruppe gegen 1,545 in der „schlecht motivierten“ Gruppe (P = 0,045),
beim 6-Minuten-Gehtest zum Zeitpunkt PostTAVI mit 218 m in der „gut motivierten“ Gruppe gegen 133,5 m in der „schlecht motivierten“ Gruppe (P = 0,048),
als auch beim Mental component summary score (MCS) zum Einschluss- und PräTAVI-Zeitpunkt (55,1 „gut motivierte“ Gruppe gegen 50,6 „schlecht motivierte“ Gruppe zum Einschlusszeitpunkt (P = 0,033),
56,4 „gut motivierte“ Gruppe gegen 48,8 „schlecht motivierte“ Gruppe zum Zeitpunkt PräTAVI (P = 0,015)).
Im wichtigen postoperative pulmonal complication Score (PPC) haben die „besser motivierten“ Patienten höhere und damit schlechtere Werte zum Zeitpunkt PostTAVI und 30-Tages-Follow-up, die nicht signifikant sind.
Zum 90-Tages-Follow-up hingegen erreichen die „besser motivierten“ Patienten signifikant bessere Werte (0,31 bei den „schlecht motivierten“ Patienten gegen 0 bei den „gut motivierten Patienten“, P = 0,04)
„Gute Motivation gegen Standardgruppe“:
Es gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen bei den primären Endpunkten.
In der Standardgruppe verstarben fünf Patienten (10%, P = 0,3) und es kam zu neun Rehospitalisierungen im Untersuchungszeitraum (22%, P = 0,71). Vor allem beim postoperative pulmonal complication Score (PPC) erreichten ab dem Zeitpunkt PostTAVI die Therapiepatienten mit „guter Motivation“ bessere,
zum Zeitpunkt 90-Tages-Follow-up sogar signifikant bessere Ergebnisse (0,57 bei den Standardpatienten, 0 bei den Trainingspatienten (P = 0,016). Beim 6-Minuten-Gehtest erreichen die Trainingspatienten ebenfalls durchgehend bessere Ergebnisse, zum Zeitpunkt PostTAVI signifikant bessere (218 m in der Trainingsgruppe gegen 137 m in der Standardgruppe (P = 0,03).
Schlussfolgerung: Besser motivierte Patienten erreichen in vielen primären und sekundären Endpunkten, numerisch bessere Ergebnisse als Patienten, die „schlechter motiviert“ sind.
Signifikante Unterschiede bleiben jedoch häufig aus. Die besser motivierten Patienten trainieren signifikant mehr und sind mobiler. Durch eine gesteigerte Motivation und damit verbundene signifikant bessere Trainingsergebnisse lässt sich nicht die Pneumonierate oder das Gesamtüberleben verlängern. Im Vergleich mit der Standardgruppe fallen die Unterschiede stärker aus, sind jedoch auch hier nicht signifikant. Diese Ergebnisse gelten für eine relativ geringe Probandenzahl.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectTAVI
dc.subjectPhysiotherapie
dc.subjectPneumonierate
dc.subjectAtemtraining
dc.subjectBewegungstraining
dc.subjectPatientenmotivation
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleIntensivierte, peri-interventionelle Physiotherapie vor und nach transvaskulärer Aortenklappenimplantation - Einfluss der Patientenmotivation auf die Trainingsergebnisse
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-55941
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID5594
ulbbnediss.date.accepted07.09.2019
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Medizinische Klinik und Poliklinik I - Allgemeine Innere Medizin
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeRöll, Willhelm


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