Sozialökonomische Klassifikation der kleinbäuerlichen Bevölkerung im Gebiet von Puebla-Tlaxcala (Mexiko)

Abstract

In der jüngsten Phase des Mexiko-Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind gegenwartsbezogene Fragestellungen wie z. B. die der ländlichen Sozialstruktur in den Vordergrund getreten. Die vorliegende Arbeit, die im Rahmen dieses Projekts entstand, versucht mit Hilfe empirischer Methoden die aktuelle sozial-ökonomische Entwicklung der kleinbäuerlichen Bevölkerung im Projektsgebiet zu erforschen. Das geschieht mit Hilfe eines sozial-ökonomischen Klassifikationsmodells, welches sich auf Grund umfassender Stichproben- und erster systematischer Dorfuntersuchungen zu Beginn meiner Projektsmitarbeit hatte entwerfen lassen. Zum einen erfüllt dieses Klassifikationsmodell ordnende Funktion gegenüber den vielfältigen Erscheinungsformen kleinbäuerlicher Existenzen in der Region Puebla-Tlaxcala. Darüber hinaus ist damit die Intention verbunden, den offensichtlich auch im ländlichen Raum präsenten Differenzierungsprozeß der mexikanischen Gesellschaft von einer undifferenzierten Agrargesellschaft zu einer differenzierten Industriegesellschaft mit Hilfe eines sozial-ökonomischen Entwicklungsmodells zu beschreiben. <br> Auf vorausgehende empirische Untersuchungen über diesen Differenzienmgsprozeß in der mexikanischen ländlichen Bevölkerung kann man bisher kaum zurückgreifen. Auch das statistische Material bietet für den in dieser Untersuchung geforderten Maßstab nicht die nötigen Voraussetzungen. Um den erschwerten Bedingungen bei der Materialbeschaffung Rechnung zu tragen, stehen deshalb am Anfang dieser Studie einige methodologische Vorüberlegungen und Entscheidungen.