Zegula, Thorsten; Blaeser, Peter; Sengonca, Cetin: Entwicklung von biologischen Bekämpfungsmethoden gegen die kürzlich nach Mitteleuropa und Deutschland eingeschleppten Schadthripse Frankliniella occidentalis und Thrips palmi im Unterglasanbau. Bonn: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL, 2003. In: Forschungsbericht / Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, 102.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/1196
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title = {Entwicklung von biologischen Bekämpfungsmethoden gegen die kürzlich nach Mitteleuropa und Deutschland eingeschleppten Schadthripse Frankliniella occidentalis und Thrips palmi im Unterglasanbau},
publisher = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL},
year = 2003,
series = {Forschungsbericht / Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität},
volume = 102,
note = {Das Ziel dieses Forschungsvorhabens war die Entwicklung von biologischen Bekämpfungsmethoden gegen den Kalifornischen Blütenthrips Frankliniella occidentalis(PERGANDE) (Thysanoptera: Thripidae) in Gewächshauskulturen durch den Einsatz natürlicher Feinde. Weiterhin wurde die befürchtete Einschleppung des als Quarantäneschädling eingestuften Melonenthrips Thrips palmi KARNY (Thysanoptera: Thripidae) durch Literaturstudien und Umfragen bei den Quarantäneämtern der europäischen Länder erfasst. Zunächst wurde die Zucht des Schadthrips F. occidentalis im Labor aufgebaut sowie elf Raubmilbenarten, zwei Raubthripsarten und zwei Raubwanzenarten während der Projektdurchführung als eventuell potenzielle natürliche Feinde in Zucht genommen, um anschließend Versuche zur Biologie und Prädationsleistung dieser natürlichen Feinde von F. occidentalis unter standardisierten Laborbedingungen durchzuführen. Als Parameter dienten die Eigenschaften Entwicklung, Reproduktion sowie die Prädationsleistung der Nützlinge mit F. occidentalis-Larven und T. urticae-Stadien als Beute. In den Laboruntersuchungen konnte die Entwicklung der Raubmilben bei ausschließlicher Ernährung mit F. occidentalis-Larven bei fast allen Arten beobachtet werden. Eine Ausnahme bildeten C. fortis, C. malaccensis und E. addoensis, die sich mit den angebotenen F. occidentalis-Larven nicht entwickelten. Die Reproduktion bei ausschließlicher Ernährung mit F. occidentalis war bei A. cucumeris am höchsten, für A. womersleyi am niedrigsten. C. malaccensis legte mit der angebotenen Beute keine Eier. Für die relativ geringe Größe der Raubmilben konnten teilweise bemerkenswerte Prädationsleistungen festgestellt werden. Die Gesamtprädationsleistung war bei E. addoensisund A. cucumeris am höchsten. Der Raubthrips F. vespiformis entwickelte sich mit F. occidentalis-Larven vollständig entwickeln. Für A. intermedius konnte dagegen keine Entwicklung nachgewiesen werden. Während F. vespiformis mit F. occidentalis-Larven als Beute Eier ablegte, war das für A. intermedius nicht der Fall. Beide Raubthripse erwiesen sich gegenüber den F. occidentalis-Larven als effiziente Prädatoren. Die Entwicklung bei den Raubwanzen konnte bei alleiniger Ernährung mit F. occidentalis-Larven vollzogen werden. Die durchschnittliche tägliche Eiablage war bei D. tamaninii und M. pygmaeus relativ gleich, was auch für durchschnittliche Saugleistung galt. In den Gewächshausuntersuchungen wurde die Populationsentwicklung von F. occidentalis in den Jahren 1999 - 2001 erfasst. Auf Grund der unterschiedlichen Kulturen und der Lage der Betriebe schwankte der Befallsdruck durch den Schadthrips in den Untersuchungsjahren erheblich. Für die Versuche zur biologischen Bekämpfung von F. occidentalis in den Betrieben wurden diejenigen Nutzarthropoden ausgewählt, die sich in den Laborversuchen als am geeignetsten dargestellt hatten. Dies war die Raubmilbe A. cucumeris, die in diesen Versuchen allerdings keine Wirkung zeigte. Weiterhin wurden der Raubthrips F. vespiformissowie die Raubwanzen D. tamaninii und M. pygmaeus freigelassen. Der Einsatz des Raubthrips F. vespiformis zeigte befriedigende Ergebnisse wie die Freilassungen der Raubwanzen D. tamaninii und M. pygmaeus. Zur Ermittlung des Einsatztermins und der Einsatzmenge von Nützlingen wurden Versuche mit D. tamaninii und M. pygmaeus durchgeführt. Die Versuche zeigten, dass gestaffelte und einmalig hohe Freilassungsmengen bei durchschnittlicher F. occidentalis-Dichte gute Ergebnisse erzielten, kleine Freilassungsmengen dagegen nicht. Bei hohen F. occidentalis-Dichten war sowohl ein Paar D. tamaninii als auch ein Paar M. pygmaeusnicht in der Lage die Schadthrips-Population zu reduzieren. In den Versuchen zur Optimierung der Freilassungstechnik zeigten die Versuche, dass das Ausbringen von Raubmilben mittels Handzerstäubern nicht zu empfehlen ist. Ebenso ist das Freilassen von Raubmilben mit Hilfe von Vermiculit-Tütchen mit negativen Effekten verbunden. Das Freilassen von Raubthripsen und Raubwanzen ist nach hiesigen Erfahrungen am geeignetsten in Plastikbehältnissen durchzuführen, in denen vorher Blätter oder Papierschnipsel mit einer kleinen Menge Beute eingebracht wurden, um dem Kannibalismus vorzubeugen. Durch die Umfrage zum Auftreten des Quarantäneschädlings T. palmi konnte ermittelt werden, dass der Schädling in den Niederlanden, in der Slowakischen Republik und in England auftrat. Ebenfalls gab es ein sporadisches Auftreten in Polen. Alle befallenen Kulturen wurden sachgemäß entsorgt, so dass zur Zeit kein Auftreten in den europäischen Ländern bekannt ist.},
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