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Milchaustauscher ohne Fett-Zusatz in der Kälberaufzucht

dc.contributor.authorLooff, May
dc.contributor.authorGriese, Josef
dc.contributor.authorPfeffer, Ernst
dc.date.accessioned2018-11-22T16:06:10Z
dc.date.available2018-11-22T16:06:10Z
dc.date.issued2005
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/1218
dc.description.abstractEs wurde ein Versuch zur Prüfung der Praktikabilität einer Kälberaufzucht ohne zugesetztes Fett im Milchaustauscher durchgeführt. Praxisüblich wird MAT, der aus fettarmen Komponenten hergestellt wird, Fett zugesetzt, da nach der FMV ein MAT nach Normtyp 13-25 % Rohfett enthalten soll und der Einsatz von mind. 5 % milchfremdem Fett im MAT auch durch eine EU-Beihilfe gefördert wird. Dieses zugesetzte Fett darf nach dem VerfVerbG vom 1.12.2000 nur noch pflanzlicher Herkunft sein, da tierisches Fett als potentieller Überträger von BSE diskutiert wird. Die Herkunftsbestimmung des Fettes zur Überprüfung der Einhaltung des Verfütterungsverbotes ist aufwendig, auch sind pflanzliche Fette für Kälber nur bedingt verträglich, so dass sich die Frage stellt, ob der Fettzusatz im MAT für Kälber unabdinglich notwendig ist oder ob auch MAT ohne zugesetztes Fett in der Kälberaufzucht eingesetzt werden kann. Zur Beantwortung dieser Frage wurde in vier Durchgängen ein Fütterungsversuch mit Aufzuchtkälbern durchgeführt, wobei jeweils eine Kälbergruppe als Kontrolle einen MAT mit praxisüblichem Fettgehalt erhielt und eine zweite Kälbergruppe einen MAT ohne zugesetztes milchfremdes Fett. Zwei Varianten MAT wurden getestet, zum einen auf Molkenpulver- und zum anderen auf Magermilchpulverbasis. Der Versuch war in zwei Abschnitte unterteilt, im ersten wurden die Tiere bis zum Absetzen beobachtet, die Lebendmasse wurde wöchentlich erfasst und alle MAT- und Kraftfutteraufnahmen wurden genau dokumentiert. Um mögliche Auswirkungen der Art der MAT-Fütterung auch auf die weitere Entwicklung nach dem Absetzen bis hin zur Erlangung der Zuchtreife zu erfassen, wurden die Tiere im zweiten Versuchsabschnitt weiter beobachtet, die Lebendmasse wurde in mehrmonatigen Abständen weiterhin erfasst und alle Tiere, die die Zuchtreife erlangten, wurden gynäkologisch untersucht. Es konnten weder hinsichtlich des Allgemeinbefindens der Tiere noch der täglichen Zunahmen bis zum Absetzen Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. In beiden Gruppen entwickelten die Tiere sich gut und wiesen sehr gute Tageszunahmen auf. Auch die Lebendmasseentwicklung im Beobachtungszeitraum nach den Absetzen verlief in jedem Durchgang in den beiden Gruppen jeweils gleich, und bezüglich der Zuchttauglichkeit konnte in den ersten beiden Durchgängen kein Unterschied zwischen den Tieren der beiden Fütterungsgruppen festgestellt werden. Die Menge der MAT-Aufnahme war in keinem Durchgang zwischen den beiden Gruppen signifikant unterschiedlich, bei der Kraftfutteraufnahme bis zum Absetzen zeigte sich in einem Durchgang eine signifikante Mehraufnahme in der Gruppe ohne zugesetztes Fett im MAT. Das Energiedefizit in dieser Gruppe durch die Fütterung eines fettarmen MAT konnte von den Kälbern größtenteils durch die Aufnahme von festem Futter ausgeglichen werden. Die beiden eingesetzten MAT-Varianten waren unterschiedlich gut verträglich, bei der Variante auf Molkenpulverbasis fiel bei allen Tieren eine dünnflüssiger Kot auf, während bei der Verfütterung der Magermilchpulvervariante die Kotbeschaffenheit unbeeinflusst blieb. Aufgrund der Ergebnisse dieses Versuchs und auch der Auswertung von Literaturdaten kann die Aufzucht von Kälbern mit einem MAT ohne zugesetztes Fett als praktikabel und gleichwertig zu einer Aufzucht mit zur Zeit üblichem Fettgehalt angesehen werden. Auf eine ausreichende Kolostrumfütterung in den ersten Lebenstagen, ein frühes und ausreichendes Angebot von festem Futter und den Zusatz von fettlöslichen Vitaminen im MAT sollte für eine gesunde Kälberaufzucht geachtet werden, weiterhin ist dem Einsatz eines MAT auf Magermilchpulverbasis der Vorzug zu geben vor einem MAT auf Molkenpulverbasis. Die Forderung der Anlage 2 der FMV nach 13-25 % Rohfett im MAT sowie der Sinn der VO (EG) 2799/1999, wonach nur MAT mit mindestens 5 % milchfremdem Fett durch EU-Beihilfe subventioniert werden, sollte auf Basis der hier dargelegten Ergebnisse nochmals überdacht werden. Durch völligen Wegfall der Fettzulage im MAT entfallen aufwendige Herkunftsbestimmungen des Fettes zum Nachweis der Befolgung des § 1 des VerfVerbG, die Haltbarkeit des MAT wird verbessert und die Herstellung vereinfacht.de
dc.format.extent49
dc.language.isodeu
dc.relation.ispartofseriesForschungsbericht / Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität ; 124
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subject.ddc630 Landwirtschaft, Veterinärmedizin
dc.titleMilchaustauscher ohne Fett-Zusatz in der Kälberaufzucht
dc.typeArbeitspapier
dc.publisher.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.relation.pissn1610-2460
dc.relation.urlhttps://www.usl.uni-bonn.de/pdf/Forschungsbericht 124.pdf
dc.relation.zdb2705463-9
ulbbn.pubtypeZweitveröffentlichung


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