Steinmann, Michael: Modellanalysen zur Struktur- und Einkommensentwicklung im Milchsektor in NRW. Bonn: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL, 2012. In: Forschungsbericht / Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, 172.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/1267
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volume = 172,
note = {Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union befindet sich derzeit in dem Reformprozess, in dem die grundlegenden Rahmenbedingungen für den Zeitraum 2014 bis 2020 gesetzt werden. Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass der im Jahr 1992 eingeschlagene Kurs einer stärkeren Liberalisierung und strikteren Einbindung des Agrarsektors in die Gesamtwirtschaft auch zukünftig beibehalten wird. In der Folge wird es in der europäischen Landwirtschaft weiterhin strukturelle Anpassungen geben, die sich einerseits in einer Aufgabe von landwirtschaftlichen Betrieben und anderseits in einem deutlichen Wachstum der verbleibenden Betriebe äußern werden. Vor diesem Hintergrund besteht das Ziel der vorliegenden Arbeit in der Abschätzung möglicher Szenarien regionaler Strukturentwicklungen in der Milchviehhaltung Nordrhein-Westfalens und den daraus resultieren Einkommenswirkungen für milchviehhaltende Betriebe. Darüber hinaus sollen die Auswirkungen unterschiedlicher agrarpolitischer und ökonomischer Rahmenbedingungen auf die Einkommensentwicklung von Milchviehbetrieben analysiert werden. Nach einem allgemeinen Überblick über die Struktur sowie die jüngsten Entwicklungen in der Rindviehhaltung in Nordrhein-Westfalen werden die allgemeinen Ursachen und Konsequenzen agrarstruktureller Entwicklungen erläutert und die theoretischen Erklärungsansätze vorgestellt. Strukturwandel in der Landwirtschaft stellt letztlich eine langfristige Entwicklung dar, die durch verschiedene Einflussfaktoren bestimmt wird. Neben technischen Fortschritten und tragen hierzu vor allem Marktentwicklungen auf der Angebots- und Nachfrageseite, intra- und intersektoraler Wettbewerb um knappe Produktionsfaktoren aber auch der Wettbewerb auf den Absatzmärkten bei. Während der Prozess des landwirtschaftlichen Strukturwandels durch politische Maßnahmen nicht gänzlich kontrolliert werden kann, lassen sich Art und Ausmaß jedoch in gewissen Grenzen beeinflussen. So hat es unter dem Einfluss veränderter bzw. sich ändernder Rahmenbedingungen fortlaufend Bestrebungen seitens der Agrarpolitik gegeben, den Strukturwandel in der Landwirtschaft zu begleiten. Diesbezüglich wird in Kapitel vier ein zusammenfassender Überblick über die grundlegenden Weichenstellungen der vergangenen EU-Agrarpolitik bis zum Health-Check 2008 sowie den bevorstehenden Änderungen zu geben. Daran anknüpfend werden die aktuellen Reformvorschläge für eine Gemeinsame Europäische Agrarpolitik ab 2014 erläutert. Auf eine Einordnung und Abgrenzung relevanter Modelle zur Politikfolgenabschätzung folgt die Erläuterung des Konzepts typischer Betriebe. Abweichend von der üblichen Vorgehensweise bei der Erstellung typischer Betriebe in Panelrunden erfolgt stattdessen eine vertiefende Einschätzung der Agrarstruktur der Untersuchungsregionen durch Experteneinschätzungen landwirtschaftlicher Berater. Diese liefern gleichzeitig die Datengrundlage für die Erstellung der Modellbetriebe. In der vorliegenden Arbeit werden die Region Niederrhein, die Region ostwestfälisches Hügelland, der zu Nordrhein-Westfalen gehörende Teil der Eifel sowie das Sauerland einbezogen. In jeder der Regionen wird die Betriebspopulation der Milchviehbetriebe stellvertretend über drei Modellbetriebe repräsentiert. Das entwickelte Modell zur Abschätzung struktureller Entwicklungen in der Milchviehhaltung für verschiedene Regionen Nordrhein-Westfalens ist modular aufgebaut. Über ein Betriebsklassenmodul werden die Modellbetriebe, für die wiederum alle wesentlichen Produktionsverfahren wie Milchviehhaltung, Jungviehaufzucht oder der Futterbau berücksichtigt werden, zusammengefasst, um die infolge von Investitionen oder Betriebsaufgaben resultierende betriebsstrukturelle Entwicklung abzubilden. Über die Berücksichtigung unterschiedlicher agrarpolitischer und ökonomischer Rahmenbedingungen im Modell lassen sich Rückschlüsse auf die Struktur- und Einkommensentwicklung der Modellbetriebe ziehen. Die Ergebnisse der Modellrechnungen zeigen einen erkennbaren Einfluss sowohl der Agrarpolitik- als auch der Preisszenarien auf die Struktur- und Einkommensentwicklung der Betriebe. Während bei einer günstigen Entwicklung der Agrarpreise die strukturelle Entwicklung der Betriebe unabhängig vom gewählten Agrarpolitikszenario relativ stabil verläuft, wird der Einfluss der Ausgestaltung der agrarpolitischen Maßnahmen bei einer ungünstigen Preisentwicklung offensichtlich. Während die Abnahme der Zahl kleinerer Milchviehbetriebe insgesamt stabil verläuft, zeigt sich eine hohe Sensibilität der mittleren Betriebe auf das jeweilige Agrarpolitik- und Preisszenario. Bei einer ungünstigen Preisentwicklung sowie zurückgehenden Prämienzahlungen verringert sich insbesondere das Wachstum in dieser Betriebsgrößenklasse. Demgegenüber ist davon auszugehen, dass Betriebe der Betriebsgrößenklasse mehr als 100 Milchkühe je Betrieb auch in Zukunft wettbewerbsfähig Milch produzieren werden. Für die Betriebsstruktur in den Mittelgebirgsregionen ist davon auszugehen, dass sich die Milchviehhaltung einerseits auf größere Wachstumsbetriebe sowie andererseits klassische Milchviehvollerwerbsbetriebe verlagern wird. Die Milchviehhaltung im Nebenerwerb wird zukünftig verstärkt aufgegeben. Die Strukturentwicklung in den Niederungs- und Ackerbauregionen verläuft ebenfalls stabil. Während am Niederrhein die Zahl kleinerer Milchviehhalter weiter zurück geht, findet auf der anderen Seite ein ausgeprägtes Wachstum der verbleibenden Betriebe statt. Begrenzungen erfahren die Landwirte am Niederrhein zudem über die betriebliche und regionale Nährstoffsituation. Von einer ähnlichen Entwicklung ist in der Region Ostwestfälisches Hügelland auszugehen, wobei hier aufgrund der in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen in die Biogaserzeugung ein zunehmender inner- und zwischenbetrieblicher Konkurrenzdruck um landwirtschaftliche Fläche entstehen wird. Anhand der Modellergebnisse wird deutlich, dass die Direktzahlungen eine einkommenssichernde Wirkung haben und sich die Betriebsaufgaben bei höheren Direktzahlungen verringern. Der Kostenanstieg infolge der geforderten Greening-Maßnahmen wirkt sich insgesamt negativ auf die Einkommensentwicklung der Milchviehbetriebe aus. Insbesondere in Regionen mit einem hohen Pachtpreisniveau, ist davon auszugehen, dass die Greening-Maßnahmen zu negativen Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung der Betriebe führen werden. In diesen Regionen ist aufgrund von starken Konkurrenzbeziehungen um landwirtschaftliche Fläche zwischen der Milchviehhaltung, der tierischen Veredlung und der Biogaserzeugung von weiter stark steigenden Pachtpreisen auszugehen.},
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