Eling, Christian: Entwicklung einer direkten Georeferenzierungseinheit zur Positionsund Orientierungsbestimmung leichter UAVs in Echtzeit. - Bonn, 2016. - , . In: Schriftenreihe / Institut für Geodäsie und Geoinformation, 53.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/1638
@phdthesis{handle:20.500.11811/1638,
author = {{Christian Eling}},
title = {Entwicklung einer direkten Georeferenzierungseinheit zur Positionsund Orientierungsbestimmung leichter UAVs in Echtzeit},
school = {},
year = 2016,
series = {Schriftenreihe / Institut für Geodäsie und Geoinformation},
volume = 53,
note = {Seit einigen Jahren werden im Bereich der Geodäsie immer häufiger auch Unmanned Aerial Vehicles (UAVs) als kinematische Trägerplattformen eingesetzt. Dazu werden diese mit objekterfassender Sensorik, wie z.B. Digitalkameras oder Laserscannern, ausgestattet. Ein wesentlicher Schritt zur Nutzung von UAVs für geodätische Anwendungen ist die Georeferenzierung, d.h. die Herstellung eines Raumbezugs der während eines Fluges aufgenommenen Daten.
In dieser Arbeit wird die Entwicklung einer direkten Georeferenzierungseinheit zur Positions- und Orientierungsbestimmung leichter UAVs in Echtzeit beschrieben, wobei der Begriff direkt hier bedeutet, dass die Georeferenzierung über ein fest mit dem UAV verbundenes Multisensorsystem realisiert wird. Als Sensoren kommen dabei Global Positioning System (GPS)-Empfänger, Inertialsensoren und Magnetfeldsensoren zum Einsatz. Da in der Geodäsie meist Micro-UAVs verwendet werden, die eine Gewichtsobergrenze von 5 kg aufweisen, spielen Gewichts-, Platz- und Stromversorgungslimitationen hier eine wesentliche Rolle. Daraus folgt insbesondere, dass für die direkte Georeferenzierung ausschließlich kleine und leichte, auf MEMS (Micro Electro Mechanical System)-Technologien basierende, Inertialsensoren zum Einsatz kommen können, deren Beobachtungen aufgrund temperatur- und zeitabhängiger Abweichungen schon nach kurzer Zeit zu einer signifikanten Drift in der Positions- und Orientierungsbestimmung führen. Um dennoch hohe Genauigkeiten (z.B. Position: 5 cm, Orientierung: 0.5 deg) in der direkten Georeferenzierung eines UAVs gewährleisten zu können, ist eine hohe Verfügbarkeit an präzisen GPS-Trägerphasenbeobachtungen von enormer Bedeutung. Daraus folgend werden in dieser Arbeit insbesondere die folgenden Aspekte thematisiert:
1) GPS-Trägerphasenbeobachtungen sind mehrdeutig. Da es unter kinematischen Anwendungen häufig zu GPS-Signalunterbrechungen kommen kann, die jeweils ein erneutes Lösen der Mehrdeutigkeiten der Trägerphasenbeobachtungen zur Folge haben, werden in dieser Arbeit Verfahren zur schnellen Mehrdeutigkeitslösung erarbeitet und evaluiert, mit denen auch unter schwierigen GPS-Bedingungen eine hohe Verfügbarkeit an Trägerphasenbeobachtungen ermöglicht werden kann.
2) Zur Realisierung hoher Genauigkeiten und einer hohen Zuverlässigkeit wird in Algorithmen zur Sensorfusion redundante Information verschiedener Sensoren möglichst gut kombiniert. Um auch mit schwierigen GPS-Bedingungen gut umgehen zu können, erfolgt die Sensorfusion in dieser Arbeit unter anderem auf Ebene von GPS-Rohdaten in einer tightly-coupled GPS/MEMS-IMU-Integration. Auf diese Weise können auch dann GPS-Trägerphasenbeobachtungen in die Positions- und die Orientierungsbestimmung des UAVs mit einfließen, wenn weniger als vier Satelliten sichtbar sind. Der Vergleich der Ergebnisse einer tightly-coupled zu einer loosely-coupled Auswertung verdeutlicht den Genauigkeitsgewinn, der durch eine tightly-coupled Auswertung unter schwierigen GPS-Bedingungen möglich ist.
3) Die zuvor angesprochenen Algorithmen werden auf einem im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Multisensorsystem zur direkten Georeferenzierung leichter UAVs angewandt. Die Ergebnisse von Testmessungen mit einem Multikopter-UAV und tragbaren Testsystemen verdeutlichen, dass mit dem entwickelten Multisensorsystem Genauigkeiten von < 5 cm in der Position und < 0.2 deg in der Orientierung (Roll, Pitch und Yaw) erreicht werden können, wenn GPS-Trägerphasenbeobachtungen verfügbar sind.
Im Gesamten gibt diese Dissertation einen detaillierten Einblick in die Entwicklung von Algorithmen und eines Multisensorsystems zur direkten Georeferenzierung leichter UAVs in Echtzeit. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind jedoch nicht nur für UAVs gültig, sondern auch auf andere mobile Objekte, wie z.B. Autos, Schiffe oder Flugzeuge übertragbar. Damit leistet diese Arbeit einen wichtigen Beitrag zu einem aktuellen Trend in der Ingenieurgeodäsie, wonach die Vermessung zunehmend über Mobile-Mapping-Systeme, d.h. über die Verwendung flächenhaft abtastender Sensoren auf mobilen Trägerplattformen, erfolgt.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1638}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright