Brutschin, Vanessa Denise: Hintergründe und Analyse des Präsentationsdiagramms "Unwohlsein beim Erwachsenen" des Manchester Triage Systems. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-69297
@phdthesis{handle:20.500.11811/10543,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-69297,
author = {{Vanessa Denise Brutschin}},
title = {Hintergründe und Analyse des Präsentationsdiagramms "Unwohlsein beim Erwachsenen" des Manchester Triage Systems},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = dec,

note = {Ein großer Anteil der Notfallpatienten stellt sich mit unspezifischen Symptomen, den sogenannten „Nonspecific Complaints“ in der Notaufnahme vor. Hierbei nimmt das Präsentationsdiagramm „Unwohlsein beim Erwachsenen“ des Manchester Triage Systems eine besondere Rolle ein, da es sich selbst als Repräsentant dieser unspezifischen Symptome definiert. Ziel dieser monozentrischen und retrospektiven Beobachtungsstudie war es, das Präsentationsdiagramm bezüglich seiner Anwendung und Validität zu untersuchen. Hierbei wurden Daten über einen Zeitraum von 5 Monaten vom 12. März bis 12. August 2019 erhoben, wobei sich insgesamt 14.636 Patienten im Interdisziplinären Notfallzentrum des Universitätsklinikums vorstellten. Hiervon wurden 1.143 Patienten mit dem Präsentationsdiagramm „Unwohlsein beim Erwachsenen“ triagiert, sodass dieses Präsentationsdiagramm das am dritt häufigsten verwendete Präsentationsdiagramm überhaupt darstellt. Sowohl die CEDIS Klassifikation als auch die verwendeten ICD-10- Kapitel der Patienten des Präsentationsdiagramms „Unwohlsein beim Erwachsenen“ verdeutlichen, dass sich der Großteil dieser Patienten mit unspezifischen Symptomen in der Notaufnahme vorstellte. Betrachtet man das Triagelevel dieser Patienten, so wird deutlich, dass diese im Schnitt weniger dringlich eingestuft wurden als die restlichen Präsentationsdiagramme. Insbesondere bei Betrachtung der Triagelevel der Patienten, die im weiteren Verlauf des Krankenhausaufenthalts verstorben sind, fällt auf, dass diese deutlich seltener mit den höchsten Dringlichkeitsstufen der Triage klassifiziert wurden als bei den restlichen Präsentationsdiagrammen. Insgesamt ergibt sich zudem eine signifikant erhöhte Mortalität für die Gruppe mit dem Präsentationsdiagramm „Unwohlsein beim Erwachsenen“ im Vergleich zu den restlichen Präsentationsdiagrammen. Auch in Bezug auf die stationäre Aufnahme ergeben sich signifikante Unterschiede. So müssen Patienten welche mit dem Präsentationsdiagramm „Unwohlsein beim Erwachsenen“ triagiert werden, deutlich häufiger stationär aufgenommen werden als die restlichen Präsentationsdiagramme (p < 0,001). Eine Behandlung auf Intensivstation wird jedoch deutlich seltener in Anspruch genommen. Zusätzlich zeigt eine ROC-Analyse der Triagelevel in Bezug zum Versorgungslevel eine deutlich geringere Vorhersagbarkeit der Aufnahme auf Intensivstation beim Präsentationsdiagramm „Unwohlsein beim Erwachsenen“ als bei den restlichen Präsentationsdiagrammen (p < 0,001). Des Weiteren stellt sich heraus, dass Patienten des Präsentationsdiagramms „Unwohlsein beim Erwachsenen“ deutlich häufiger Konsilleistungen in Anspruch nehmen müssen als die restlichen Präsentationsdiagramme (p < 0,001).
Insgesamt ergibt sich hierbei durch die Unspezifität der Symptome und die erschwerte Zuordnung zu einem Krankheitsbild die Gefahr, dass bei dem Präsentationsdiagramm „Unwohlsein beim Erwachsenen“ die Schwere der Erkrankung nicht erkannt oder unterschätzt wird. Die Qualität der Ersteinschätzung im Sinne einer gut funktionierenden Dringlichkeitseinstufung ist deutlich geringer als die in der Literatur beschriebene Genauigkeit des Manchester Triage Systems.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/10543}
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