Heik-Guth, Cornelia Margarete Lore: Ondansetron zur Prävention der Hypotonie bei Spinalanästhesie im Rahmen einer Sectio caesarea. - Bonn, 2023. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-69900
@phdthesis{handle:20.500.11811/10644,
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title = {Ondansetron zur Prävention der Hypotonie bei Spinalanästhesie im Rahmen einer Sectio caesarea},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2023,
month = feb,

note = {Hintergrund: Die primäre - elektive - Sectio caesarea erfolgt üblicherweise in Spinalanästhesie. Eine wesentliche Nebenwirkung der Spinalanästhesie ist eine postinterventionelle Hypotonie, die nicht nur die Patientin selbst, sondern auch das ungeborene Kind gefährden kann. Der Bezold-Jarisch-Reflex trägt in diesem Rahmen - zumindest teilweise - zu einer Reflexbradykardie und Hypotonie bei. Wie in Tierexperimenten bereits gezeigt, kann dieser durch Blockade von 5-HT3-Rezeptoren gehemmt werden. Ob eine prophylaktische Applikation des 5-HT3-Antagonisten Ondansetron (ODS) positiven Einfluss auf die postspinale Hypotension nehmen kann war die in dieser Arbeit die zu untersuchende Fragestellung.
Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse von 160 Patientinnen in einem Untersuchungszeitraum von Mai 2017 bis Dezember 2018. Verglichen wurden 80 Patientinnen, die routinemäßig 8 mg ODS vor der Spinalanästhesie erhalten hatten, mit 80 Patientinnen ohne diese Prämedikation (Kontrollgruppe). Die demographischen Daten der beiden Gruppen waren gleich. Die Spinalanästhesie wurde mit Bupivacain und Sufentanyl durchgeführt, zusätzlich erfolgte ein Coloading mit Kristalloiden. Zur Therapie auftretender Hypotensionen wurde ein Cafedrin/Theodrenalin-Gemisch (Akrinor©) verwendet. Primäre Endpunkte waren mittlerer, systolischer und diastolischer Blutdruck sowie die Herzfrequenz, sekundäre Endpunkte der Gebrauch des Vasopressors sowie das neonatale Outcome (pH, BE, Apgar-Score). Ebenso wurden Subgruppenanalysen im Hinblick auf BMI der Mutter und Zeitpunkt der Ondansetronapplikation durchgeführt.
Ergebnisse: Es zeigten sich keine Unterschiede in den primären Endpunkten der Patientinnen der beiden Gruppen. Blutdruck und Herzfrequenz in der postspinalen Periode sanken in beiden Gruppen signifikant im Vergleich zu ihren Baseline-Werten ab (p < 0,0001). Zusammenfassend unterschieden sich dabei absolute und relative Blutdruck- und Herzfrequenzabfälle zwischen der Kontroll- und der ODS-Gruppe nicht signifikant. In der ODS-Gruppe wurde sogar mehr Vasopressorsubstanz gebraucht als in der Kontrollgruppe (0,4 (0 - 0,5) ml vs. (0,4 (0,2 - 0,8) ml in der ODS-Gruppe, p = 0,01). Bei den sekundären Endpunkten pH und BE zeigten sich ebenfalls keine signifikanten Differenzen, nur der Apgar-Score fünf Minuten nach Geburt war in der Kontrollgruppe signifikant geringer. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede nach Subgruppenanalyse der Patientinnen mit einem höheren BMI (> 30 kg/m2). Im Gegensatz dazu ergaben sich Hinweise, dass ein früherer Applikationszeitpunkt des 5-HT3-Antagonisten möglicherweise von Vorteil ist.
Zusammenfassung: Die routinemäßige prophylaktische Applikation von 8 mg Ondansetron vor Spinalanästhesie hatte in dieser Studie keinen positiven Effekt auf die postspinale Hypotonie der Mutter. Zur weiteren Evaluation dieser These sollten weitere größere, prospektiv angelegte, multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte Studien veranlasst werden.},

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