Feder, Jan: Systemische Chemotherapie bei fortgeschrittenem Gallengangs- und Gallenblasenkarzinom sowie Einfluss einer Dosisreduktion. - Bonn, 2023. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-69943
@phdthesis{handle:20.500.11811/10656,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-69943,
author = {{Jan Feder}},
title = {Systemische Chemotherapie bei fortgeschrittenem Gallengangs- und Gallenblasenkarzinom sowie Einfluss einer Dosisreduktion},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2023,
month = feb,

note = {Einleitung: Inoperable Tumore des hepatobiliären Systems haben eine schlechte Prognose. Als Erstlinientherapie hat sich seit der ABC02-Studie aus dem Jahr 2010 ein Therapieregime mit Gemcitabin und einem Platinderivat etabliert. Im klinischen Alltag benötigen jedoch viele Patienten eine Anpassung dieses Therapieregimes. Ziel der Studie war es daher zu evaluieren, ob und inwiefern sich diese notwendigen Therapieanpassungen auf das Gesamt- und progressionsfreie Überleben der Patienten auswirken. Darüber hinaus wurde der Nutzen möglicher Zweitlinienchemotherapieregime ausgewertet.
Methoden: Alle Patienten, bei denen am Uniklinikum Bonn zwischen 2010 und 2018 die Diagnose eines irresektablen cholangiozellulären Tumors gestellt wurde und die eine Chemotherapie mit Gemcitabin und einem Platinderivat erhielten, wurden in die Studie eingeschlossen. Gesamt- und progressionsfreies Überleben, Therapieadhärenz sowie unerwünschte Nebenwirkungen wurden insbesondere im Hinblick auf eine möglicherweise notwendige Therapieanpassung ausgewertet. Zudem wurden beide Gruppen in einer uni- und multivariaten Auswertung auf weitere unabhängige Faktoren mit Einfluss auf das Gesamtüberleben untersucht.
Ergebnisse: Insgesamt 58 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien. 41 Patienten (71%) benötigten eine Therapieanpassung. Das Gesamtüberleben der Gesamtkohorte lag bei 12,2 Monaten und das progressionsfreie Überleben bei 6,9 Monaten. In der Gruppe mit einer Therapieanpassung zeigte sich trotz reduzierter Chemotherapieexposition kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Gesamtüberlebens (10,8 Monate vs. 15,6 Monate in der Gruppe ohne Therapieanpassung, p = 0,127) bei insgesamt weniger höhergradigen Nebenwirkungen. 36% der Patienten (n = 21) erreichten eine Zweitlinienchemotherapie. Das häufigste applizierte Chemotherapieregime war FOLFIRI (Folinsäure, 5-Fluorouracil und Irinotecan). Patienten, die eine Zweitlinientherapie erhielten, erreichten ein längeres Gesamtüberleben von 7,1 Monaten im Vergleich zu 2,9 Monaten bei Patienten mit einer aktiven Symptomkontrolle.
Zusammenfassung: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass die Kombination von Gemcitabin und einem Platinderivat auch in einer unselektierten Patientenkohorte eine insgesamt relativ gut verträgliche und akzeptable Therapie darstellt. Dennoch benötigt der Großteil der Patienten eine Therapieanpassung. Trotz Anpassung des Applikationsintervalls und/oder Reduktion der Chemotherapiedosis zeigte sich bei insgesamt besserer Verträglichkeit und vermeintlich besserer Therapieadhärenz kein signifikant erniedrigtes Gesamtüberleben. 21 Patienten (36%) profitierten von einer Zweitlinientherapie, insbesondere mit einem 5-Fluorouracil-basierten Chemotherapieregime.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/10656}
}

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