Klima und Ernteertrag

Abstract

Die vorliegende Studie greift ein Problem auf, das erstmals zum Ende der sechziger Jahre und zu Beginn der siebziger wieder stärker in das allgemeine Bewußtsein eingegangen ist: die große „Sahel-Dürre“, die damals nahezu flächendeckend von der Westküste bis an die Ufer des Roten Meeres den afrikanischen Kontinent in Mitleidenschaft gezogen hat. Der Regen war ausgeblieben oder nur in solch geringen Mengen niedergegangen, daß teilweise überhaupt kein Getreide mehr geerntet werden konnte. Auch der nördliche Randsaum der Sahara - vor allem im Bereich der Maghreb-Länder Marokko, Algerien, Tunesien - ist in jüngerer Vergangenheit immer wieder von Dürreperioden betroffen worden. <br /> Für die vorliegende Studie wurden Regionen ausgewählt, die von einer sich wiederholenden Dürregefährdung geprägt sind. Es handelt sich dabei um Beispiele aus dem Senegal und Sudan als Vertreter der westlichen, zentralen und östlichen Sahelländer am südlichen und Tunesien als Vertreter der Maghrebländer am nördlichen Rand der Sahara. <br /> Ziel der Untersuchung war die Aufdeckung der Abhängigkeit der zeitlichen Variabilität der Erträge (1961-1980 bzw. 1952-1976) von den klimatischen Einflußgrößen über die verschiedenen Zeitabschnitte des Entwicklungsablaufes der Kulturpflanzen. Es war dies eine zeitlich und räumlich differenzierte Analyse, die die Frage stellte, wann und wo welches Witterungselement in welcher Phase der pflanzlichen Entwicklung den Ertrag einer betreffenden Kulturpflanze wie beeinflußt.