Schulte, Lina Marise: Bakterielle Infektionen bei Patienten mit Leberzirrhose im stationären Bereich. - Bonn, 2023. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-71526
@phdthesis{handle:20.500.11811/10933,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-71526,
author = {{Lina Marise Schulte}},
title = {Bakterielle Infektionen bei Patienten mit Leberzirrhose im stationären Bereich},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2023,
month = jul,

note = {Bakterielle Infektionen sind eine häufige Komplikation der Leberzirrhose. Zur Senkung der infektionsbedingten hohen Morbidität und Mortalität ist eine frühzeitige, effektive Antibiotikatherapie unter Berücksichtigung der lokalen Erreger- und Resistenzlage essentiell. In der vorliegenden Arbeit sollen infektionsverursachende Erreger und deren Resistenzen bei Patienten mit Leberzirrhose im stationären Bereich untersucht werden. Die Datenlage zu Risikofaktoren bakterieller Infektionen und den Auswirkungen neuer Komedikationen auf Infektionsgeschehen ist limitiert. Zur Etablierung präventiver Strategien sollen diese Faktoren in dieser Studie näher untersucht werden. Retrospektiv wurden die Daten von 501 stationären Behandlungen von 347 Patienten mit Leberzirrhose analysiert. Bakterielle Infektionen traten bei 30 % der Patienten auf. Am häufigsten zeigten sich Harnwegsinfektionen und in abnehmender Häufigkeit SBP, Pneumonien, Bakteriämien, Bakteraszites und Haut- und Weichteilinfektionen. Die häufigsten Erreger waren Enterobakterien, Enterokokken und Staphylokokkus aureus. Seitens der grampositiven Erreger wurden am häufigsten Resistenzen gegen Aminoglykoside, Aminopenicilline und Carbapeneme, seitens der Gramnegativen gegen Aminopenicilline, Cotrimoxazol und Fluorchinolone getestet. 11 % der Erreger waren multiresistent. Hohe Resistenzraten gegen einige der empfohlenen antibiotischen Therapeutika traten bei Harnwegsinfektionen und SBP auf. Risikofaktoren waren schwer zu detektieren. Die PPI-Einnahme war mit dem Auftreten bakterieller Infektionen assoziiert, wobei dies eher als Zeichen einer fortgeschrittenen Grunderkrankung mit gleichzeitig erhöhtem Infektionsrisiko zu werten sein könnte. Es zeigte sich keine Korrelation zwischen erniedrigtem Aszites-Gesamteiweiß und SBP. Erniedrigte Hb-Werte waren mit dem Auftreten einer Infektion im Verlauf assoziiert. 27 % der Patienten nahmen Rifaximin, ein orales, minimal-resorbierbares Breitspektrumantibiotikum mit Verwandtschaft zum Rifampicin, zur Sekundärprophylaxe der Hepatischen Enzephalopathie ein. Bakterielle Infektionen traten unter Rifaximin-Therapie häufiger auf, wobei dies eher als Zeichen einer fortgeschrittenen Grunderkrankung zu interpretieren ist. Unter Rifaximin wurden Infektionen anteilig häufiger durch Enterobakterien und Streptokokken ausgelöst. Rifaximin scheint einen Anstieg von Rifampicin-Resistenzen in kolonisierenden Koagulase-negativen Staphylokokken der Hautflora zu induzieren. Rifaximin scheint jedoch keinen Anstieg von Rifampicin-resistenten Infektionserregern und keinen Anstieg von multiresistenten Erregern zu bewirken.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/10933}
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