Krakau, Sofie: Die Rolle des linken Hippocampus für die zeitliche Ausrichtung des Mind Wanderings. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-74898
@phdthesis{handle:20.500.11811/11391,
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title = {Die Rolle des linken Hippocampus für die zeitliche Ausrichtung des Mind Wanderings},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = mar,

note = {Mind Wandering beschreibt die Verschiebung der Aufmerksamkeit von der aktuellen Umgebung zu Gedanken, die unabhängig von der aktuellen Tätigkeit und Situation sind, und wird als Überbegriff für verschiedene gedankliche Prozesse verwendet. Bisherige Studien weisen auf eine Rolle des Hippocampus für die Fähigkeit Erinnerungen abzurufen hin (Bird und Burgess, 2008). Zudem konnten Zusammenhänge zwischen der Aktivität des linken Hippocampus und dem Aufkommen spontaner Gedanken hergestellt werden (Ellamil et al., 2016). Auf dieser Grundlage wurden die Hypothesen einer insgesamt verminderten Häufigkeit von MW und eines verminderten mentalen Zeitreisens in die Vergangenheit für Patient*innen mit einer linksseitigen Hippocampus-Läsion formuliert. Getestet wurden insgesamt 89 Epilepsiepatient*innen, welche in fünf diagnostische Untergruppen aufgeteilt wurden. Im ersten Teil des Experiments erfolgte eine Selbsteinschätzung auf den Gebieten Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität, MW, Angst und Depression. Im Anschluss erfolgte die Bearbeitung des SART Experimentes. Die Resultate können keinen Zusammenhang zwischen der Schädigung des linken Hippocampus und insgesamt verringertem Auftreten von MW feststellen. Es zeigte sich signifikant vermindertes mentales Zeitreisen in die Vergangenheit in der Gruppe der links-temporalen Epilepsie gegenüber der Subgruppe der rechts-temporalen Epilepsie. Dieses Ergebnis deutet auf eine Beteiligung des linken Hippocampus an der Bereitstellung der Erinnerungen beim mentalen Zeitreisen hin. Des Weiteren fand sich eine vermehrte Neigung zu Zeitreisen in die Vergangenheit bei Patient*innen mit rechtsseitiger Hippocampusläsion gegenüber drei Subgruppen. Diese Erkenntnis wirft die Frage nach einer Überkompensation der linken Hemisphäre auf. Diese These wurde in der Studie von Luelsberg et al. (2020) aufgegriffen, welche eine Korrelation des MW mit der Gedächtnismodalität (verbal, figurativ) der nicht betroffenen Hemisphäre feststellen konnte. Die Auswertung der Fragebögen konnte den bereits in vorherigen Studien gemessenen Zusammenhang zwischen vermehrtem MW und ADHS, Stimmung, sowie Depression (Fox et al., 2018; Killingsworth & Gilbert, 2010) bestätigen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse sind nun weitere Studien nötig, um die funktionellen Zusammenhänge zu verstehen. Diese sollten sich auf den Einsatz von fMRT und EEG bei gesunden Proband*innen oder intrakranielle EEG-Ableitungen bei prächirurgischen Epilepsiepatient*innen fokussieren. Ergänzend könnten Daten zum MW durch Smartphone-Apps gewonnen werden, die das MW im Alltag der Proband*innen erfassen.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11391}
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