Thelen, Anja: Postoperative Veränderungen der Hirnanatomie : Einfluss auf die Bestrahlungsplanung bei höhergradigen Gliomen. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-75944
@phdthesis{handle:20.500.11811/11514,
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author = {{Anja Thelen}},
title = {Postoperative Veränderungen der Hirnanatomie : Einfluss auf die Bestrahlungsplanung bei höhergradigen Gliomen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
note = {Hintergrund: Die Therapie von höhergradigen Hirntumoren besteht aus der chirurgischen Tumorresektion mit anschließender Radio-Chemotherapie. Durch den operativen Eingriff kann es zu Ödemen um das Resektionsgebiet herum kommen und letztlich auch zu einer Verschiebung von Hirngewebe. Die Bestrahlung des ehemaligen Tumorgebiets, dem Resektionsgebiet, erfolgt in der Regel 3-5 Wochen nach der chirurgischen Entfernung des Tumors. Das Resektionsgebiet wird anhand einer postoperativen MRT-Aufnahme definiert. Fragestellung dieser Studie war, ob es postoperativ noch zu einer Veränderung des Resektionsgebietes kommt und falls ja, ob es nicht sinnvoll wäre, eine aktuellere MRT-Aufnahme zur Definition des Resektionsgebietes zu nutzen.
Methoden: 28 Patienten mit einem höhergradigen Tumor (2x Oligodendrogliom, 26x Glioblastom), die sich einer Tumorresektion unterzogen, erhielten eine (24h) postoperative MRT-Untersuchung und eine spätere prästrahlentherapeutische MRT-Untersuchung (im Median 19,5 Tage, range 8-50 Tage). Beide MRT-Bilder wurden miteinander verglichen, um die postoperativen Veränderungen des Hirngewebes zu erfassen. Die folgenden Parameter wurden erhoben: Zeit in Tagen zwischen der postoperativen MRT und der prästrahlentherapeutischen MRT; Volumetrie der Resektionshöhle und des perifokalen Ödems; Volumetrie der Resektionshöhle allein; Breite des Hämatoms in mm; Mittellinienverschiebung in mm; Abstände der Resektionshöhle zur Schädelkalotte in 6 Raumrichtungen in mm (ventral, dorsal, lateral, medial, kranial, kaudal); Tumorlokalisation(frontal, parietal, okzipital, temporal).
Ergebnisse: Wir fanden heraus, dass sich die Resektionshöhlenränder im Median um 1,95 mm (range 0-22,1mm) von der Ursprungsstelle entfernten. Anschließend unterteilten wir den Datensatz in schädelnahe Resektionshöhlenränder, die weniger als 25 mm vom Schädelknochen entfernt waren, und in schädelferne Resektionshöhlenränder, die mehr als 25 mm vom Schädelknochen entfernt waren, und stellten fest, dass die Bewegung in den schädelnahen Datensatz deutlich geringer war (0 mm im Median) als in den schädelfernen Datensatz (3,2 mm im Median). Anschließend untersuchten wir, ob es einen Zusammenhang zwischen den Verschiebungen der Resektionshöhlenränder und der Tumorlokalisation gab, dies war nicht der Fall (p > 0,05). Die mediane Mittellinienverlagerung betrug postoperativ 4,25 mm (max.14,1 mm) und prästrahlentherapeutisch 2,2 mm. Bei 27/28 Patienten verringerte sich das Flair-Volumen um 36,3 % (max. 86,3 %). Die mediane Hämatomregression betrug 19 %. Bei 16/28 Patienten nahm das Volumen der Resektionshöhle im Median um 5,38 % ab. Das Volumen der Resektionshöhle und das Ödem nahmen bei 23/28 Patienten im Median um 34,46 % ab.
Schlussfolgerung: Aufgrund dieser interkraniellen Veränderungen ist die postoperative MRT-Bildgebung allein, als Grundlage für die Bestrahlungsplanung nicht ausreichend.},

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