Kern, Coralie Isabel: HbA1c als Prädiktor für das Auftreten von Frühkomplikationen nach chirurgischer Koronarrevaskularisation. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-76051
@phdthesis{handle:20.500.11811/11532,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-76051,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-282,
author = {{Coralie Isabel Kern}},
title = {HbA1c als Prädiktor für das Auftreten von Frühkomplikationen nach chirurgischer Koronarrevaskularisation},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = may,

note = {Diabetes mellitus ist ein nachgewiesener Risikofaktor für postoperative Komplikationen nach kardiochirurgischen Eingriffen, insbesondere Bypass-Operationen. Zur Beurteilung des Therapieerfolgs bei Diabetikern hat sich der HbA1c-Wert als Langzeitparameter etabliert. In dieser Studie wird untersucht, ob der HbA1c die Inzidenz von Mortalität und Morbidität, einschließlich Intensivstations- und Krankenhausaufenthaltsdauer, nach einer aortokoronaren Bypass-Operation vorhersagen kann.
In die Studie wurden 306 volljährige Patienten eingeschlossen, bei denen eine reine chirurgische Koronarrevaskularisation (CABG oder OPCAB) oder ein Kombinationseingriff aus CABG und Klappeneingriff durchgeführt wurde, sofern klinisch keine präoperativen Entzündungszeichen vorhanden waren.
Im Rahmen der klinisch-retrospektiven Studie wurde der präoperative HbA1c u. a. bei 306 Herzbypasspatienten gemessen und die postoperativen Komplikationen bis zur Krankenhausentlassung oder Verlegung, sowie die Intensivstations- und Krankenhausaufenthaltsdauer erhoben.
Es wurde gezeigt, dass folgende Komplikationen in absteigender Reihenfolge mit statistisch signifikant höheren HbA1c-Werten einhergingen: Das Multiorganversagen, der Tod, die Wundheilungsstörungen, das akute Nierenversagen und der vasodilatative Schock. Diese Komplikationen traten statistisch signifikant häufiger ab einem HbA1c = 6,4 % auf. Die höchsten HbA1c-Mittelwerte = 6,5 % hatten nur die Patienten, die ein Multiorganversagen postoperativ bekamen oder verstorben sind. Tendenziell, aber nicht signifikant höhere HbA1c-Werte hatten Patienten, die einen kardiogenen Schock, eine Rethorakotomie und ein Vorhofflimmern nach der Operation aufwiesen, sowie die Patienten mit einer längeren Intensivstations- und Krankenhausaufenthaltsdauer bis zur Entlassung oder Verlegung. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei reanimierten Patienten und bei Patienten, die einen Apoplex oder eine TIA postoperativ erlitten, niedrigere HbA1c-Werte als Patienten ohne diese Komplikationen.
Einige Parameter erbrachten in der multiplen logistischen Regressionsanalyse eine signifikant höhere Inzidenz für eine Komplikation und konnten so als unabhängige Risikofaktoren oder Schutzfaktoren (Prädiktoren) identifiziert werden. Der HbA1c gehörte nicht zu den unabhängigen Prädiktoren. Die Nüchternplasmaglukose wurde als unabhängiger Risikofaktor für die Wundheilungsstörungen; das Alter und die Zeit an der Herz-Lungen-Maschine (HLM) für ein akutes Nierenversagen identifiziert. Die OP-Dauer war ein unabhängiger Risikofaktor für einen vasodilatativen Schock und für einen kardiogenen Schock waren es die pulmonale Hypertonie und die HLM-Zeit. Als Schutzfaktoren konnten Voroperation am Herzen mit Perikarderöffnung für einen vasodilatativen Schock, sowie die Dyslipoproteinämie für einen kardiogenen Schock identifiziert werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11532}
}

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