Vergleich von vier MRT-Scoringsystemen mit dem kognitiven Outcome einer lokalen Kohorte mit Neugeborenen nach perinataler Asphyxie und Hypothermiebehandlung

Abstract

Die hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE) im Rahmen der perinatalen Asphyxie hat als eine der führenden Ursachen der perinatalen Mortalität und Morbidität weltweite Relevanz. Die zerebrale MRT spielt eine wichtige Rolle bei der Prognoseeinschätzung von Neugeborenen nach perinataler Asphyxie und Hypothermietherapie. In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene MRT-Scoringsysteme entwickelt, die eine Evaluation der zerebralen Verletzung erlauben. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob vier bereits vorbeschriebene MRT-Scoringsysteme mit dem neurologischen Outcome im Alter von 2 Jahren, gemessen anhand der kognitiven Skala des Bayley Scales of Infant and Toddler Development (BSID-III), korrelieren. Dazu wurden Daten von 40 Patienten nach perinataler Asphyxie und Hypothermiebehandlung retrospektiv analysiert. Die MRT-Bilder der jeweiligen Patienten wurden anhand der vier Scoringsysteme von Barkovich, NICHD, Rutherford und Weeke ausgewertet. Die Patientengruppe wurde im Alter von 2 Jahren nach dem BSID-III entwicklungsneurologisch nachuntersucht. Um die Assoziationen zwischen den jeweiligen Scoringsystemen und den Ergebnissen des BSID-III zu ermitteln, wurden die jeweiligen Korrelationskoeffizienten berechnet. Bei allen vier MRT-Scoringsystemen konnte eine signifikante Korrelation mit der kognitiven Skala des BSID-III festgestellt werden. Dabei zeigte der Weeke Score und der Rutherford Score eine starke Korrelation, eine moderate Korrelation fand sich beim NICHD Score und Barkovich Score. Die vorliegende Arbeit bestätigt eine hohe prognostische Aussagekraft für die vier MRT-Scoringsysteme in einer lokalen unabhängigen Kohorte, wobei die höchste Assoziation beim Weeke Score und beim Rutherford Score mit der kognitiven Skala des BSID-III vorlag.