Jaenisch, Max: Die Klassifikation und Therapie von Knochendefekten in der Hüftrevisionsendoprothetik. - Bonn, 2024. - Habilitation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77375
@phdthesis{handle:20.500.11811/11753,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77375,
author = {{Max Jaenisch}},
title = {Die Klassifikation und Therapie von Knochendefekten in der Hüftrevisionsendoprothetik},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
note = {Zusammenfassend stellen knöcherne Defekte in der Hüftrevisionsendoprothetik eine sehr herausfordernde Komplikation dar. Da die primäre Hüftendoprothetik so erfolgreich ist, werden die Implantationszahlen meiner Ansicht nach stetig steigen und auch die Indikationsstellung auf jüngere und aktivere Patienten ausgeweitet werden. Im klinischen Alltag an einer Universitätsklinik und an einem Endoprothesenzentrum der maximalen Versorgung ist es mittlerweile üblich Patienten mit der 3. oder 4. Revision zu indizieren. Wie bei allen komplexen Schädigungen, welche einer operativen Therapie zugeführt werden sollen, ist die Erkennung und Analyse des zugrunde liegenden Problems entscheidend. Mit der Vorstellung der integrierten Klassifikation für knöcherne Defekte des Hüftgelenks steht erstmalig ein intuitives und modernes System zur Verfügung, welches sich an der grundlegenden Biomechanik und der therapeutischen Versorgung orientiert. Eine hohe Verlässlichkeit und Reproduzierbarkeit konnten durch die vorliegenden Studien nachgewiesen werden. Um die Benutzerfreundlichkeit weiter zu erhöhen und damit auch die Verbreitung des Klassifikationssystems zu verbessern, wurde eine Web-basierte Applikation vorgestellt, welche den Benutzenden schrittweise durch die komplexe Analyse eines azetabulären Defektes führt. Am Ende der Bearbeitung steht eine 3D-Darstellung des Defektes und eine entsprechende therapeutische Versorgungsoption bezogen auf die knöcherne Schädigung zur Verfügung. Dies ermöglicht auch ein großes Potential für die Lehre und Weiterbildung in der Revisionsendoprothetik, ein Fachgebiet, welches auf Grund der hohen Komplexität in der Regel schwer zugänglich ist. Es konnte gezeigt werden, dass sogar Studierende mit geringen Vorkenntnissen eine validen Einschätzung der Defektsituation vornehmen konnten. Ist der Defekt erkannt, klassifiziert und das operativen Vorgehen geplant kommt es zur eigentlichen Therapie. In den letzten Jahren haben sich modulare Implantatsysteme mit verschiedenen metallischen Augmentationsmöglichkeiten etabliert. Reichhaltige klinische Daten konnten gute Ergebnisse beschreiben, die sich auch in der eigenen Erfahrung widerspiegeln. Jedoch fehlt es weiterhin an isolierten Auswertungen zu den einzelnen modularen Elementen, um definitive Indikation für jegliche Konfiguration definieren und validieren zu können. Es konnte gezeigt werden, dass kraniale Laschen einen deutlichen Zugewinn an Stabilität auch bei geringen lasttragenden Defekten erreichen können. Die zementfreie Augmentfixierung zeigt eine hervorragende Primärstabilität und geringe Relativbewegungen. Das Fachgebiet der Revisionsendoprothetik ist getrieben von dem stetigen Wunsch nach biologischer Defektverkleinerung. Dies können modulare Implantatsysteme mit metallischen Augmenten in der lasttragenden Zone aktuell nicht erreichen. Nachdem die Resultate von allogener biologischer Rekonstruktion durch Bulk-Allografts unzureichend waren, liegt die Hoffnung auf Knochenersatzmaterialien. Baghdadite, eine Zirkonium-haltige Kalzium-Silikat-Keramik zeigt eine sehr gute Biokompatibilität, eine zureichende mechanische Stabilität und ein gutes osteogenetisches Potential. Die zusätzliche Möglichkeit zur freien Formgebung durch additive Verfahren ermöglicht eine einfache Verarbeitung in bereits etablierten Herstellungsprozessen der Implantathersteller. Zukünftig soll die Verbreitung des integrierten Klassifikationssystem weiter ausgebaut werden. Mit weiteren biomechanischen und klinischen Studien müssen besonders Teilaspekte der modularen Möglichkeiten untersucht und eingeschätzt werden, um klare therapeutische Empfehlungen zu validieren. Die Integration von makrorauen Baghdadite-Augmenten an modularen Revisionsimplantaten im Tierversuch zur Augmentation von Knochendefekten in der lasttragenden Zone ist der nächste logische Schritt um der Vorstellung einer vollständigen biologischen Defektverkleinerung näher zu kommen.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11753}
}

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