Dementia Care-Toolbox: Verbesserung der Versorgung von Migranten mit Demenz in deutschen Hausarztpraxen

Abstract

Die Demenzversorgung von Patienten mit und ohne Migrationshintergrund stellt Ärzte, auch in Hausarztpraxen, immer wieder vor besondere Herausforderungen. Studien zeigen, dass Sprachbarrieren und die unzureichende Nutzung von Diagnostikinstrumenten zu Unsicherheiten in der Behandlung dieser Patientengruppe führen. Um diese Barrieren zu überwinden, wurde die Dementia Care-Toolbox (DCT) entwickelt. <br> Im Rahmen dieses Promotionsprojektes wurde untersucht, welche Effekte die DCT auf die selbsteingeschätzte Sicherheit von Hausärzten und medizinischer Fachangestellte in der Demenzversorgung von Patienten mit und ohne Migrationshintergrund hat. Hierzu nutzte die Interventionsgruppe im Zeitraum von September bis November 2018 die DCT und erhielt im Anschluss einen Fragebogen zur Selbsteinschätzung. Mittels generalisierte Schätzgleichungen (GEE) wurden die Effekte der DCT auf die Selbsteinschätzung der Sicherheit von Hausärzten und MFAs in der Demenzversorgung analysiert. Die Auswertung ergab keine signifikanten Effekte auf die selbsteingeschätzte Sicherheit der Teilnehmer in der Demenzversorgung zwischen der Interventions- und der Kontrollgruppe. Die GEE-Analysen der 6 Teilaspekte zeigte ebenfalls keine signifikanten Ergebnisse. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit zur Unterstützung von Hausarztpraxen in der Demenzversorgung von Migranten. Die Weiterentwicklung der DCT in Hinblick auf die Bedarfe von Hausarztpraxen erscheint ein möglicher Ansatz.