Lück-Fuhrmann, Stefanie: Der Einfluss einer Glia-spezifischen Depletion des MyD88 und des Interleukin-1 Rezeptor 1 auf die chemisch induzierte Kolitis im Mausmodell. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-78318
@phdthesis{handle:20.500.11811/12082,
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author = {{Stefanie Lück-Fuhrmann}},
title = {Der Einfluss einer Glia-spezifischen Depletion des MyD88 und des Interleukin-1 Rezeptor 1 auf die chemisch induzierte Kolitis im Mausmodell},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = sep,

note = {Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zählen zu den häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, deren Inzidenz weiter ansteigt.
Vorausgegangene Arbeiten legen einen Einfluss von enterischen Gliazellen (EGZ) auf die Genese und Aggravation von Entzündungen im Dünndarm nahe, weshalb EGZ als möglicher Ansatzpunkt für zukünftige Therapien angesehen werden. In vitro und in vivo Versuche haben gezeigt, dass EGZ den Interleukin-1-Rezeptor 1 (IL-1R1) sowie den Toll-like Rezeptor Typ 4 exprimieren und nach IL-1R1-Stimulation das proinflammatorische Zytokin Interleukin-6 freisetzen. Darüber hinaus besitzen EGZ die Fähigkeit, über das Glia-spezifische Calcium/Zink-bindende Protein S100-beta einen Immunstimulus auszulösen und sich so am Entzündungsgeschehen im Darm zu beteiligen.
Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung des Einflusses der EGZ über den IL-1R1 oder andere Myeloid differentiation primary response protein 88-(MyD88)-assoziierte Rezeptoren auf eine akute Entzündung im Dickdarm. Dabei war unsere Hypothese, dass die Dysfunktionalität von MyD88-assoziierten Rezeptoren und des IL-1R1-Signalweges in EGZ zu einem milderen Krankheitsverlauf bei einer induzierten Kolitis führt. Um diese Hypothese zu prüfen, induzierten wir mithilfe des Dextran-Sulfat-Sodium-Modells eine Kolitis in Wildtyp-Mäusen und den beiden transgenen Tierlinien GFAP-Cre+/+ x MyD88fl/fl und GFAP-Cre+/+ x IL-1R1fl/fl. Bei den genetisch veränderten Mäusen waren entweder alle MyD88-abhängigen Rezeptoren (GFAP-Cre+/+ x MyD88fl/fl) oder der IL-1R1-Signalweg (GFAP-Cre+/+ x IL-1R1fl/fl) in EGZ funktionsunfähig. Um Unterschiede im Krankheitsverlauf zwischen den verschiedenen Genotypen festzustellen, analysierten wir den Gewichtsverlauf, die Kolonlänge, den Disease Activity Index, histologische Veränderungen und die Gewebekonzentrationen der Zytokine Interleukin-6 und Tumornekrosefaktor-alpha.
Bei den Wildtypen führten wir zusätzlich eine immunhistochemische Färbung von Muskularispräparaten durch, um die EGZ-Proliferation zu quantifizieren und somit Rückschlüsse auf die Aktivität der EGZ zu ziehen. Unsere Untersuchungen zeigten eine gesteigerte EGZ-Proliferation bei Inflammation. Es ergaben sich keine Unterschiede zwischen Mäusen mit IL-1R1-defizienten und IL-1R1-kompetenten EGZ in Bezug auf den Schweregrad der Kolitis. In Tieren mit einer EGZ-spezifischen MyD88-Defizienz konnten diskrete, jedoch für den klinischen Zustand und den Disease Activity Index nicht weiter bedeutende Unterschiede zwischen den Wildtypen und den genetisch veränderten Mäusen festgestellt werden. Ein Zusammenhang zwischen akuten Entzündungen im Dickdarm und dem IL-1R1 oder anderen MyD88-abhängigen Rezeptoren in EGZ ließ sich anhand unserer Daten somit nicht nachweisen. Ob dies auch für chronische Entzündungen im Dickdarm zutrifft, ist unklar und sollte Ziel zukünftiger Studien sein.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12082}
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