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Economic institutional evolution and further needs for adjustments
Township village enterprises in China

dc.contributor.authorZhu, Qiuxia
dc.contributor.authorElbern, Stefanie
dc.date.accessioned2024-09-26T10:54:10Z
dc.date.available2024-09-26T10:54:10Z
dc.date.issued11.2002
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/12367
dc.description.abstractTownship Village Enterprises (TVEs) have essentially contributed to China’s economic development and institutional transformation over the last twenty years. One of the explanations for the mechanism of TVEs’ growth is the co-operative culture theory which claims that Chinese - compared with other nationalities - could better resolve “free riding problems” and work more efficiently under collective TVEs. In this paper, based on official documents, statistical data and results from important surveys, we analyze the historic development of property rights in TVEs. We have proved that the evolution of TVEs’ property rights depended on the interaction between peasants and policy makers. In this interaction process peasants showed strong pursuit of private ownership and policy makers reacted with delay towards owner interests. Owing to the delay of political adjustments, peasants had to adopt various ownership forms for their enterprises - joint households, collective and shareholding cooperative - in order to struggle against a discriminating environment for private ownership. This institutional evolution is not a proof for the co-operative culture theory, but instead for the conventional theory of property rights because the long struggle of the peasants finally led to one clearly defined form of ownership – private property rights.
We have tested our hypothesis in view of the following process: In the collective economy under the commune system, policy-makers changed the size of owner units of TVEs from “big” (commune) to “small” (production brigade or production group) and back in accordance with the importance of TVEs to the national economy. In the individual economy after the reform of land use rights, the property rights of TVEs were forced to change step by step to private property rights under the pressure of farm households striving for private ownership. The peasants instrumentalized the various vaguely defined property rights in order to avoid political risks. Due to the “principal agent problem”, the collective-owned TVEs went down despite political and financial support. The financial viability of private TVEs however grew in spite of their competition with collective-owned TVEs and severe political and financial discrimination.
With the evolution of property rights in TVEs, at present private enterprises dominate the non farm sector in China’s rural areas. These structural changes require adjustments of China’s financial policy: Formerly, formal financial institutions directed their support mainly towards collective enterprises, whereas private TVEs depended on informal capital sources. In order to meet private TVEs’ financial demands, the rural financial market which officially is still dominated by formal financial institutions should be replaced with a financial market consisting of legally recognized multiform-intermediaries.
en
dc.description.abstractTownship Village Enterprises (TVEs, ländliche Unternehmen) haben in den letzten zwanzig Jahren in erheblichem Maße zur wirtschaftlichen Entwicklung und institutionellen Transformation der Volksrepublik China beigetragen. Eine Erklärung für den spezifischen Wachstumsmechanismus von TVEs liefert die Theorie über den kooperativen Charakter der chinesischen Kultur, nach welcher Chinesen im Vergleich zu anderen Völkern das „free-riding“-Problem besser lösen und effizienter in kollektiven Unternehmen arbeiten können.
In dieser Arbeit wird anhand von offiziellen Dokumenten, Statistiken und Erhebungen vor Ort die historische Entwicklung der Eigentumsrechte in TVEs analysiert und nachgewiesen, dass die Evolution von Eigentumsrechten weniger vom kollektiven Charakter der Chinesen als vielmehr in entscheidendem Maße von der Interaktion zwischen den Bauern und den politischen Entscheidungsträgern abhängig war. In diesem Interaktionsprozess stand dem hartnäckigen Streben der Bauern nach Privateigentum jeweils eine zeitlich verzögerte, vom Eigeninteresse der politischen Entscheidungsträger geleitete Reaktion gegenüber. Aufgrund der verzögerten politischen Anpassungen waren die Bauern gezwungen, verschiedene Eigentumsformen (wie Joint-Familien-, Kollektiv- und Aktien-Genossenschaftsunternehmen) einzusetzen, um gegen ein die Privatunternehmen diskriminierendes Umfeld anzukämpfen. Diese institutionelle Evolution ist kein Beweis für die Theorie des kooperativen Charakters der Chinesen. Sie bestätigt vielmehr die Anwendbarkeit der konventionellen Theorie der Eigentumsrechte, da der lange Kampf der Bauern schließlich zur Einführung von Privateigentum führte.
Die aufgestellte Hypothese wird durch den im folgenden beschriebenen Prozess verifiziert: In der Kollektivwirtschaft unter dem Kommunensystem variierten die politischen Entscheidungsträger den Umfang von Eigentümereinheiten in Abhängigkeit von der Bedeutung der TVEs für die nationale Wirtschaft. Der Umfang schwankte zwischen großen Eigentümereinheiten (Kommunen) und kleinen Eigentümereinheiten (Produktionsbrigaden oder Produktionsgruppen).
Mit der Einführung der Individualwirtschaft nach der Reform der Landnutzungsrechte wurden die Eigentumsrechte in TVEs unter dem Druck der Bauern schrittweise in Privateigentum transformiert. Die chinesischen Bauern instrumentalisierten die nur vage definierten Eigentumsrechte zur Vermeidung politischer Risiken. Aufgrund des „Principal agent Problems“ verloren kollektive TVEs trotz der ihnen gewährten politischen und finanziellen Unterstützung an Bedeutung. Im Gegensatz dazu wuchs die finanzielle Überlebensfähigkeit privater TVEs trotz des Wettbewerbs mit den im Kollektiveigentum befindlichen TVEs und ungeachtet der gravierenden politischen und finanziellen Diskriminierungen.
Einhergehend mit der Evolution der Eigentumsrechte in TVEs dominieren gegenwärtig private Unternehmen den nichtlandwirtschaftlichen Sektor in ländlichen Gebieten Chinas. Diese strukturelle Veränderung erfordert Anpassungen in der Finanzpolitik der Volksrepublik China: Bis heute lassen formelle Finanzinstitute ihre Unterstützung vornehmlich kollektiven Unternehmen zukommen, während private Unternehmen auf informelle Kapitalquellen angewiesen bleiben. Um zukünftig den Finanzbedarf privater TVEs zu decken, muss der ländliche Kapitalmarkt, der offiziell noch immer von herkömmlichen formellen Finanzinstitutionen beherrscht wird, durch einen Kapitalmarkt mit rechtlich anerkannten Multiform-Intermediären ersetzt werden.
de
dc.format.extent53
dc.language.isoeng
dc.relation.ispartofseriesZEF-Discussion Papers on Development Policy ; 56
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subject.ddc300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
dc.subject.ddc320 Politik
dc.subject.ddc330 Wirtschaft
dc.titleEconomic institutional evolution and further needs for adjustments
dc.title.alternativeTownship village enterprises in China
dc.typeArbeitspapier
dc.publisher.nameCenter for Development Research (ZEF), University of Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.relation.eissn1436-9931
dc.relation.urlhttps://www.zef.de/fileadmin/user_upload/zef_dp56.pdf
ulbbn.pubtypeZweitveröffentlichung
dc.versionpublishedVersion


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