Draheim, Jennifer: Analyse von Fibrose im linken Vorhof bei Vorhofflimmerpatienten. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-79187
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-79187
@phdthesis{handle:20.500.11811/12434,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-79187,
author = {{Jennifer Draheim}},
title = {Analyse von Fibrose im linken Vorhof bei Vorhofflimmerpatienten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = oct,
note = {Aufgrund der bedeutenden Rolle von linksatrialer Fibrose in der Pathogenese von Vorhofflimmern und den mit Vorhofflimmern einhergehenden Komplikationen ist die frühzeitige Identifizierung von Fibrose essenziell, um eine adäquate Therapie einzuleiten. Durch die Anfertigung eines 3D-Maps während einer Katheterablation kann Fibrose im linken Atrium identifiziert werden. Jedoch ist diese Untersuchung aufwändig und nicht jeder Patient leidet unter Fibrose. In der vorliegenden Arbeit wurde daher untersucht, ob mit Hilfe der Signale auf dem Coronarsinus-Katheter, der bei vielen Katheterablationen in den Coronarsinus eingeführt wird, Fibrose in den unterschiedlichen anatomischen Bereichen des linken Atriums vorhergesagt werden kann.
Dazu wurde eine retrospektive Datenanalyse von insgesamt 284 Patienten durchgeführt, die am Krankenhaus Porz am Rhein eine Re-Pulmonalvenenisolation mittels CARTO® 3 im Zeitraum von Januar 2016 bis Oktober 2019 erhalten hatten.
Es zeigte sich, dass mittels Coronarsinus-Katheter Fibrose im linken Vorhof signifikant vorhergesagt werden kann. Denn die durchschnittlichen elektrischen Feldstärken korrelierten in allen anatomischen Bereichen des linken Vorhofs signifikant mit den Coronarsinus-Kathetersignalen (p < 0,001). Mit Hilfe der proximalen Coronarsinus-Kathetersignale gelang dabei die Identifizierung von Fibrose für das gesamte linke Atrium und die einzelnen anatomischen Areale durchweg besser als mit Hilfe der distalen Signale. Die höchste diagnostische Anpassungsgüte wurde für die Vorhersage von Fibrose für das posteriore und superiore Areal des linken Atriums mit Hilfe der proximalen Coronarsinus-Kathetersignale eruiert. Bei Unterschreiten der proximalen Coronarsinus-Katheteramplitude von 2,37 mV an der Hinterwand lag dort mit einer Sensitivität von 69 % und einer Spezifität von 71 % Fibrose vor. Wurde im superioren Bereich des linken Atriums der Schwellenwert von 2,64 mV unterschritten, lag dort mit einer Sensitivität von 70 % und einer Spezifität von 68 % Fibrose vor. Um im gesamten linken Atrium auch die kleinsten relevanten fibrotischen Areale zu erfassen, wäre eine Orientierung am Cut-off-Wert von 3,18 mV auf dem proximalen Bereich des Coronarsinus-Katheters sinnvoll, der eine Sensitivität von 70 % und eine Spezifität von 61 % aufwies.
Darüber hinaus zeigen unsere Daten, dass das Geschlecht, der CHA2DS2VASc-Score und die Vorhofflimmer-Klassifikation gemeinsam signifikant zur Vorhersage der Fibroseausbreitung beitragen.
Zusammenfassend konnte im Rahmen der Dissertationsarbeit gezeigt werden, dass bereits allein mittels der proximalen Coronarsinus-Kathetersignale in allen anatomischen Arealen des linken Atriums Fibrose sicher vorhergesagt werden kann. Ergänzend können die Parameter Geschlecht, Vorhofflimmer-Klassifikation und CHA2DS2VASc-Score berücksichtigt werden. Bei Vorliegen mehrerer der genannten Faktoren und Unterschreiten der proximalen Coronarsinus-Katheteramplitude von 3,18 mV, kann anstelle einer reinen Pulmonalvenen-fokussierten Cryoablation primär eine dreidimensionale elektroanatomische Spannungskarte des linken Atriums erstellt werden. Damit kann Fibrose bereits während der ersten Katheterablation zusätzlich zur Pulmonalvenenisolation behandelt werden, was sich möglicherweise positiv auf den Prozedurerfolg auswirken kann.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12434}
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Dazu wurde eine retrospektive Datenanalyse von insgesamt 284 Patienten durchgeführt, die am Krankenhaus Porz am Rhein eine Re-Pulmonalvenenisolation mittels CARTO® 3 im Zeitraum von Januar 2016 bis Oktober 2019 erhalten hatten.
Es zeigte sich, dass mittels Coronarsinus-Katheter Fibrose im linken Vorhof signifikant vorhergesagt werden kann. Denn die durchschnittlichen elektrischen Feldstärken korrelierten in allen anatomischen Bereichen des linken Vorhofs signifikant mit den Coronarsinus-Kathetersignalen (p < 0,001). Mit Hilfe der proximalen Coronarsinus-Kathetersignale gelang dabei die Identifizierung von Fibrose für das gesamte linke Atrium und die einzelnen anatomischen Areale durchweg besser als mit Hilfe der distalen Signale. Die höchste diagnostische Anpassungsgüte wurde für die Vorhersage von Fibrose für das posteriore und superiore Areal des linken Atriums mit Hilfe der proximalen Coronarsinus-Kathetersignale eruiert. Bei Unterschreiten der proximalen Coronarsinus-Katheteramplitude von 2,37 mV an der Hinterwand lag dort mit einer Sensitivität von 69 % und einer Spezifität von 71 % Fibrose vor. Wurde im superioren Bereich des linken Atriums der Schwellenwert von 2,64 mV unterschritten, lag dort mit einer Sensitivität von 70 % und einer Spezifität von 68 % Fibrose vor. Um im gesamten linken Atrium auch die kleinsten relevanten fibrotischen Areale zu erfassen, wäre eine Orientierung am Cut-off-Wert von 3,18 mV auf dem proximalen Bereich des Coronarsinus-Katheters sinnvoll, der eine Sensitivität von 70 % und eine Spezifität von 61 % aufwies.
Darüber hinaus zeigen unsere Daten, dass das Geschlecht, der CHA2DS2VASc-Score und die Vorhofflimmer-Klassifikation gemeinsam signifikant zur Vorhersage der Fibroseausbreitung beitragen.
Zusammenfassend konnte im Rahmen der Dissertationsarbeit gezeigt werden, dass bereits allein mittels der proximalen Coronarsinus-Kathetersignale in allen anatomischen Arealen des linken Atriums Fibrose sicher vorhergesagt werden kann. Ergänzend können die Parameter Geschlecht, Vorhofflimmer-Klassifikation und CHA2DS2VASc-Score berücksichtigt werden. Bei Vorliegen mehrerer der genannten Faktoren und Unterschreiten der proximalen Coronarsinus-Katheteramplitude von 3,18 mV, kann anstelle einer reinen Pulmonalvenen-fokussierten Cryoablation primär eine dreidimensionale elektroanatomische Spannungskarte des linken Atriums erstellt werden. Damit kann Fibrose bereits während der ersten Katheterablation zusätzlich zur Pulmonalvenenisolation behandelt werden, was sich möglicherweise positiv auf den Prozedurerfolg auswirken kann.},
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