Harms, Antonia Louise: Morphometrische Analysen cerebraler Strukturen bei Menschen mit Limbischer Enzephalitis im klinischen Kontext. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-79174
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-79174
@phdthesis{handle:20.500.11811/12436,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-79174,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-401,
author = {{Antonia Louise Harms}},
title = {Morphometrische Analysen cerebraler Strukturen bei Menschen mit Limbischer Enzephalitis im klinischen Kontext},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = oct,
note = {Hintergrund: Limbische Enzephalitis (LE) ist eine Autoimmunerkrankung, die häufig mit Temporallappenepilepsie und subakuten Gedächtnisstörungen einhergeht. Sie wird in serologische Untergruppen eingeteilt, die sich hinsichtlich des klinischen Verlaufs, des Therapieansprechens und der Prognose unterscheiden. Mit Hilfe einer longitudinalen MRT-Analyse wurde die Hypothese aufgestellt, dass die mesiotemporale Volumetrie und die kortikale Atrophierate serotypspezifische Muster aufzeigen und den Schweregrad der Erkrankung widerspiegeln.
Methoden: In die Studie wurden Personen mit Antikörper-positiven (Glutaminsäure-Decarboxylase 65 [GAD], Leucine-rich Glioma-inactivated Protein 1 [LGI1], Contactin-assoziiertes Protein 2 [CASPR2] und N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptor [NMDAR]) nicht-paraneoplastischen LE aufgenommen, die zwischen 2005 und 2019 am Universitätsklinikum Bonn behandelt wurden. Eine gesunde Kohorte wurde als Kontrollgruppe einbezogen. Subkortikale Segmentierung und kortikale Rekonstruktion der T1-gewichteten MRT-Bilder wurden mit dem longitudinalen Framework von FreeSurfer durchgeführt. Für die Untersuchung mesiotemporaler Volumina und kortikaler Dicken im Längsschnitt wurden lineare gemischte Modelle verwendet.
Ergebnisse: Das Amygdalavolumen war bei Krankheitsbeginn bei Personen mit LE signifikant höher (p ≤ 0,048 für alle Antikörper-Untergruppen) als bei gesunden Kontrollen und nahm im Laufe der Zeit in allen Antikörper-Untergruppen ab, außer in der GAD-Untergruppe. Es konnte eine signifikant höhere Hippocampus-Atrophierate in allen Antikörper-Untergruppen im Vergleich zu den gesunden Kontrollen (alle p ≤ 0,002) gefunden werden, außer in der GAD-Untergruppe. Die kortikalen Atrophieraten überstiegen bei Personen mit beeinträchtigtem verbalen Gedächtnis den normalen Alterungsprozess, während diejenigen, die nicht beeinträchtigt waren, sich nicht signifikant von gesunden Kontrollen unterschieden.
Diskussion: Die Daten zeigen höhere mesiotemporale Volumina im frühen Krankheitsstadium, was höchstwahrscheinlich auf eine ödematöse Schwellung zurückzuführen ist, gefolgt von einer Volumenreduktion und Atrophie/Hippocampus-Sklerose im späten Krankheitsstadium. Es konnte außerdem der Hinweis geliefert werden, dass LE als eine Netzwerkerkrankung angesehen werden sollte, bei der die extratemporale Beteiligung ein wichtiger Faktor für die Schwere der Erkrankung darstellt.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12436}
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Methoden: In die Studie wurden Personen mit Antikörper-positiven (Glutaminsäure-Decarboxylase 65 [GAD], Leucine-rich Glioma-inactivated Protein 1 [LGI1], Contactin-assoziiertes Protein 2 [CASPR2] und N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptor [NMDAR]) nicht-paraneoplastischen LE aufgenommen, die zwischen 2005 und 2019 am Universitätsklinikum Bonn behandelt wurden. Eine gesunde Kohorte wurde als Kontrollgruppe einbezogen. Subkortikale Segmentierung und kortikale Rekonstruktion der T1-gewichteten MRT-Bilder wurden mit dem longitudinalen Framework von FreeSurfer durchgeführt. Für die Untersuchung mesiotemporaler Volumina und kortikaler Dicken im Längsschnitt wurden lineare gemischte Modelle verwendet.
Ergebnisse: Das Amygdalavolumen war bei Krankheitsbeginn bei Personen mit LE signifikant höher (p ≤ 0,048 für alle Antikörper-Untergruppen) als bei gesunden Kontrollen und nahm im Laufe der Zeit in allen Antikörper-Untergruppen ab, außer in der GAD-Untergruppe. Es konnte eine signifikant höhere Hippocampus-Atrophierate in allen Antikörper-Untergruppen im Vergleich zu den gesunden Kontrollen (alle p ≤ 0,002) gefunden werden, außer in der GAD-Untergruppe. Die kortikalen Atrophieraten überstiegen bei Personen mit beeinträchtigtem verbalen Gedächtnis den normalen Alterungsprozess, während diejenigen, die nicht beeinträchtigt waren, sich nicht signifikant von gesunden Kontrollen unterschieden.
Diskussion: Die Daten zeigen höhere mesiotemporale Volumina im frühen Krankheitsstadium, was höchstwahrscheinlich auf eine ödematöse Schwellung zurückzuführen ist, gefolgt von einer Volumenreduktion und Atrophie/Hippocampus-Sklerose im späten Krankheitsstadium. Es konnte außerdem der Hinweis geliefert werden, dass LE als eine Netzwerkerkrankung angesehen werden sollte, bei der die extratemporale Beteiligung ein wichtiger Faktor für die Schwere der Erkrankung darstellt.},
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