Hentschel, Matthias: Blutplasmabestimmung von Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel: Behandlungsrelevanz für Epilepsiepatienten. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-80551
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-80551
@phdthesis{handle:20.500.11811/12735,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-80551,
author = {{Matthias Hentschel}},
title = {Blutplasmabestimmung von Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel: Behandlungsrelevanz für Epilepsiepatienten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = jan,
note = {Anfallssuppressive Medikamente stellen die Basistherapie von Epilepsiepatienten dar. Ob die Bestimmung der Wirkstoffspiegel dazu beiträgt, die klinische Wirksamkeit zu verbessern und Nebenwirkungen zu vermeiden, ist bisher unzureichend beantwortet. Langfristiges Ziel für Epilepsiepatienten ist das Erreichen von Anfallsfreiheit, welche am besten mit der Lebensqualität korreliert.
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob für wichtige Vertreter der modernen anfallssuppressiven Medikamente Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel eine Abhängigkeit zwischen dem gemessenen Wirkstoffspiegel im Blutplasma und dem Erreichen von Anfallsfreiheit, dem Erreichen eines Responderstatus (≥ 50 % Anfallsreduktion) sowie dem Auftreten von Nebenwirkungen besteht. Des Weiteren wurde untersucht, ob Wirkstoffspiegel ober- und unterhalb des jeweiligen Referenzbereiches zu einer Anpassung der Medikation führt.
Die Daten von insgesamt 300 Epilepsie-Patienten wurden retrospektiv ausgewertet. Diese befanden sich in der Klinik und Poliklinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn in ambulanter oder stationärer Behandlung. Die Plasmaspiegel wurden mittels UHPLC-MS/MS im Zentrallabor des Universitätsklinikums Bonn bestimmt.
In dieser Arbeit konnte demonstriert werden, dass die Höhe der Wirkstoffkonzentrationen von Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel keinen Rückschluss auf die Wirksamkeit oder Auftrittswahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen dieser Substanzen zulässt. Eine Dosisanpassung aufgrund von Wirkstoffspiegeln, die außerhalb der Referenzbereiche lagen, erfolgte lediglich in seltenen Fällen. Eine Abhängigkeit der Dosisanpassung von der Höhe des Wirkstoffspiegels konnte hierbei nicht festgestellt werden. Insgesamt wurden nur wenige Nebenwirkungen berichtet, in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle wurde die Medikation nicht verändert und Nebenwirkungen toleriert, um mutmaßlich die Wirksamkeit der anfallssuppressiven Medikation nicht zu gefährden. Es zeigte sich, dass die Wirkstoffspiegel von Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel im untersuchten Patientenkollektiv, auch in Bezug auf den jeweiligen Referenzbereich, keine Rolle für die klinische Entscheidungsfindung einer Dosisanpassung spielten. Unabhängig von den dargestellten Ergebnissen erscheint die Bestimmung von Wirkstoffspiegeln sinnvoll, um die Adhärenz von Epilepsiepatienten zu überprüfen.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12735}
}
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-80551,
author = {{Matthias Hentschel}},
title = {Blutplasmabestimmung von Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel: Behandlungsrelevanz für Epilepsiepatienten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = jan,
note = {Anfallssuppressive Medikamente stellen die Basistherapie von Epilepsiepatienten dar. Ob die Bestimmung der Wirkstoffspiegel dazu beiträgt, die klinische Wirksamkeit zu verbessern und Nebenwirkungen zu vermeiden, ist bisher unzureichend beantwortet. Langfristiges Ziel für Epilepsiepatienten ist das Erreichen von Anfallsfreiheit, welche am besten mit der Lebensqualität korreliert.
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob für wichtige Vertreter der modernen anfallssuppressiven Medikamente Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel eine Abhängigkeit zwischen dem gemessenen Wirkstoffspiegel im Blutplasma und dem Erreichen von Anfallsfreiheit, dem Erreichen eines Responderstatus (≥ 50 % Anfallsreduktion) sowie dem Auftreten von Nebenwirkungen besteht. Des Weiteren wurde untersucht, ob Wirkstoffspiegel ober- und unterhalb des jeweiligen Referenzbereiches zu einer Anpassung der Medikation führt.
Die Daten von insgesamt 300 Epilepsie-Patienten wurden retrospektiv ausgewertet. Diese befanden sich in der Klinik und Poliklinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn in ambulanter oder stationärer Behandlung. Die Plasmaspiegel wurden mittels UHPLC-MS/MS im Zentrallabor des Universitätsklinikums Bonn bestimmt.
In dieser Arbeit konnte demonstriert werden, dass die Höhe der Wirkstoffkonzentrationen von Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel keinen Rückschluss auf die Wirksamkeit oder Auftrittswahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen dieser Substanzen zulässt. Eine Dosisanpassung aufgrund von Wirkstoffspiegeln, die außerhalb der Referenzbereiche lagen, erfolgte lediglich in seltenen Fällen. Eine Abhängigkeit der Dosisanpassung von der Höhe des Wirkstoffspiegels konnte hierbei nicht festgestellt werden. Insgesamt wurden nur wenige Nebenwirkungen berichtet, in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle wurde die Medikation nicht verändert und Nebenwirkungen toleriert, um mutmaßlich die Wirksamkeit der anfallssuppressiven Medikation nicht zu gefährden. Es zeigte sich, dass die Wirkstoffspiegel von Brivaracetam, Lacosamid und Perampanel im untersuchten Patientenkollektiv, auch in Bezug auf den jeweiligen Referenzbereich, keine Rolle für die klinische Entscheidungsfindung einer Dosisanpassung spielten. Unabhängig von den dargestellten Ergebnissen erscheint die Bestimmung von Wirkstoffspiegeln sinnvoll, um die Adhärenz von Epilepsiepatienten zu überprüfen.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12735}
}