Wanka, Lina: Sport bei der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung : Wie wirkt sich eine einmalige Sportintervention verschiedener Intensitäten auf psychologische und physiologische Marker von Stress, Kognition und Emotionalität aus?. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81140
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81140
@phdthesis{handle:20.500.11811/12843,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81140,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-513,
author = {{Lina Wanka}},
title = {Sport bei der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung : Wie wirkt sich eine einmalige Sportintervention verschiedener Intensitäten auf psychologische und physiologische Marker von Stress, Kognition und Emotionalität aus?},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = feb,
note = {Pathologien im affektiven, kognitiven und interpersonellen Verhalten sind typische Symptome bei Betroffenen der emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen (BPS) (WHO, 2022). Auf Grund des hohen Leidensdrucks und häufiger psychiatrischer Komorbiditäten macht diese Patient*innengruppe mit 20-49 % einen großen Anteil der stationär psychiatrisch Behandelten aus (Koch et al., 2019). Die Kausalität der Erkrankung ist noch nicht vollständig verstanden und lässt sich bislang am besten durch ein bio-psycho-soziales Modell erklären (Lieb und Stoffers-Winterling, 2020). Neurologisch zeigen sich Auffälligkeiten im präfrontalen Kortex, welche Gemeinsamkeiten mit Gehirnveränderungen bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivität-Syndrom (ADHS) aufweisen (Mehren et al., 2020). Im Mittelpunkt der Therapie stehen derzeit psychotherapeutische Ansätze. Im Rahmen dieser sollen von den Betroffenen individuelle Formen der Stressbewältigung erlernt werden (Klein & Klein, 2021; Lieb und Stoffers-Winterling, 2020).
Diese Studie befasst sich mit der Wirksamkeit von Sport als potenziell ergänzender Therapiebestandteil. Sie widmet sich der Frage, inwiefern eine einmalige Sportintervention verschiedener Intensität eine Auswirkung auf psychologische und physiologische Marker von Stress, Kognition und Emotionalität bei Proband*innen mit BPS hat.
Anhaltspunkte für die Annahme, den Betroffenen mit derartigen Interventionen helfen zu können, finden sich unter anderem bei den Überschneidungen zu ADHS. Hier konnte gezeigt werden, dass vor allem moderates Training zur Linderung der Symptome führen kann (Mehren et al., 2020). Positive Effekte kardiovaskulären Trainings lassen sich auch bei weiteren psychiatrischen Krankheitsbildern zeigen. So gilt Sport beispielsweise als protektiver Faktor gegen Depressionen, Suizidalität und Angstzustände (Babiss und Gangwisch, 2009; Silverman und Deuster, 2014).
Im Rahmen dieser Arbeit konnte mit zwei Pilotstudien ein Studiendesign validiert werden und ein Testlauf der resultierenden Studie lieferte erste deskriptive Beobachtungen zu Effekten einer einmaligen Sportintervention. Vor und nach 30-minütigem Spinning-Training beziehungsweise einer Film-Kontrollintervention erfolgte die Erhebung psychischer und physischer Messwerte: Die Stresslevel wurden subjektiv anhand einer analogen Stressskala und physiologisch über Cortisol und a-Amylase im Speichel gemessen. Die Impulskontrolle und die Reaktionszeiten wurden im Rahmen eines emotionalen sowie eines kognitiven Stroop-Tests erfasst. Die Gefühlslage wurde mittels “Positive And Negative Affect Schedule” (PANAS) erhoben.
Deskriptiv ließ sich Folgendes beobachten: Die Sportintervention minderte seltener den positiven Affekt als die Filmintervention. Tendenziell waren die Interferenzeffekte nach Sportintervention geringer und die Reaktionszeit auf inkongruente Reize war durch Sportintervention besonders beeinflusst. Die ausgeprägtesten Veränderung des Cortisols im Speichel waren nach intensivem Training zu beobachten.
Da die in dieser Arbeit vorgestellte Kohorte nur insgesamt zwölf Proband*innen einschließen konnte, muss die Auswertung der größeren Stichprobe abgewartet werden, um abschließende Aussagen treffen zu können. Die Weiterführung des Projekts mit zusätzlichen BPS-Patient*innen und Ergänzung durch gesunde Kontrollen wird bereits umgesetzt.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12843}
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Diese Studie befasst sich mit der Wirksamkeit von Sport als potenziell ergänzender Therapiebestandteil. Sie widmet sich der Frage, inwiefern eine einmalige Sportintervention verschiedener Intensität eine Auswirkung auf psychologische und physiologische Marker von Stress, Kognition und Emotionalität bei Proband*innen mit BPS hat.
Anhaltspunkte für die Annahme, den Betroffenen mit derartigen Interventionen helfen zu können, finden sich unter anderem bei den Überschneidungen zu ADHS. Hier konnte gezeigt werden, dass vor allem moderates Training zur Linderung der Symptome führen kann (Mehren et al., 2020). Positive Effekte kardiovaskulären Trainings lassen sich auch bei weiteren psychiatrischen Krankheitsbildern zeigen. So gilt Sport beispielsweise als protektiver Faktor gegen Depressionen, Suizidalität und Angstzustände (Babiss und Gangwisch, 2009; Silverman und Deuster, 2014).
Im Rahmen dieser Arbeit konnte mit zwei Pilotstudien ein Studiendesign validiert werden und ein Testlauf der resultierenden Studie lieferte erste deskriptive Beobachtungen zu Effekten einer einmaligen Sportintervention. Vor und nach 30-minütigem Spinning-Training beziehungsweise einer Film-Kontrollintervention erfolgte die Erhebung psychischer und physischer Messwerte: Die Stresslevel wurden subjektiv anhand einer analogen Stressskala und physiologisch über Cortisol und a-Amylase im Speichel gemessen. Die Impulskontrolle und die Reaktionszeiten wurden im Rahmen eines emotionalen sowie eines kognitiven Stroop-Tests erfasst. Die Gefühlslage wurde mittels “Positive And Negative Affect Schedule” (PANAS) erhoben.
Deskriptiv ließ sich Folgendes beobachten: Die Sportintervention minderte seltener den positiven Affekt als die Filmintervention. Tendenziell waren die Interferenzeffekte nach Sportintervention geringer und die Reaktionszeit auf inkongruente Reize war durch Sportintervention besonders beeinflusst. Die ausgeprägtesten Veränderung des Cortisols im Speichel waren nach intensivem Training zu beobachten.
Da die in dieser Arbeit vorgestellte Kohorte nur insgesamt zwölf Proband*innen einschließen konnte, muss die Auswertung der größeren Stichprobe abgewartet werden, um abschließende Aussagen treffen zu können. Die Weiterführung des Projekts mit zusätzlichen BPS-Patient*innen und Ergänzung durch gesunde Kontrollen wird bereits umgesetzt.},
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