Schmidt, Ursula: Zahnbehandlungsangst in Abhängigkeit von einer ausführlichen Aufklärung vor der Behandlung bei Füllungstherapie-Patienten. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81339
@phdthesis{handle:20.500.11811/12867,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81339,
author = {{Ursula Schmidt}},
title = {Zahnbehandlungsangst in Abhängigkeit von einer ausführlichen Aufklärung vor der Behandlung bei Füllungstherapie-Patienten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = feb,

note = {In einer allgemeinzahnärztlichen Praxis wurden 99 Patienten vor einer anstehenden Füllungstherapie mittels eines standardisierten Fragebogens nach ihrer Zahnbehandlungsangst befragt. Vor der Beantwortung des Fragebogens lasen die Patienten einen Aufklärungsbogen, welcher sich, je nach randomisierter Gruppenzuteilung, in der Ausführlichkeit der Aufklärung über die anstehende Behandlung unterschied. Die Untersuchungsgruppe informierte sich darin über die anstehende Füllungstherapie, die Kontrollgruppe erhielt einen Aufklärungsbogen über Zahnprophylaxe. Des Weiteren beantworteten alle Studienteilnehmer einen Fragebogen zu allgemeinen Ängsten und Angststörungen sowie ein Persönlichkeitsinventar.
Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob die weitreichender aufgeklärte Patientengruppe niedrigere Angstwerte erreichte als die Kontrollgruppe. Statistisch zeigten sich zwischen den Vergleichsgruppen keine signifikanten Unterschiede im Angstniveau. Von 50 Patienten der Untersuchungsgruppe wurden 34 Patienten als niedrig und jeweils 8 als mittelmäßig und hoch ängstlich eingestuft. In der Kontrollgruppe, mit 47 Patienten, waren 27 Patienten als niedrig ängstlich, 14 als mittelmäßig und 6 als hoch ängstlich einzustufen. Allerdings wurde auch deutlich, dass Patienten, die angaben, unter allgemeinen Ängsten zu leiden, statistisch signifikant häufig ebenfalls unter Zahnbehandlungsangst litten. Lediglich bei Patienten mit „sozialen Ängsten“ konnte ein umgekehrter Zusammenhang festgestellt werden. Ergebnisse aus dem Item „Neurotizismus“ des Persönlichkeitsinventars konnten ebenfalls mit hohen Zahnbehandlungsangstwerten korreliert werden. Beim Item „Extraversion“ konnte eine umgekehrte Korrelation ermittelt werden. Diese Ergebnisse waren bei den vorliegenden Daten zu erwarten und bestätigen die Aussagekraft der erhobenen Werte. Mit 22% litten Frauen häufiger unter Zahnbehandlungsphobie als Männer mit 5%. Zahnarzterfahrung, Bildungsgrad sowie Patientenalter zeigten keinen Zusammenhang zur Zahnbehandlungsangst.
Die Ergebnisse legen nahe, dass eine zusätzliche, häusliche Patientenaufklärung keinen Einfluss auf das Angstempfinden in der Praxis ausübt. Vielmehr kann eine individuelle, beratende Aufklärung durch den Zahnarzt ein vielversprechendes Instrument sein, um auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen. Dabei sollte der Zahnarzt berücksichtigen, dass Patienten, welche zu ängstlichem und vorsichtigem Verhalten neigen, eine erhöhte Prävalenz zu Zahnbehandlungsangst zeigen. Gerade diese Menschen allerdings sind häufig nicht sonderlich extrovertiert und tendieren dazu, ihre Gefühle und Ängste für sich zu behalten. Ein neutrales Frageinstrument, wie ein validierter Fragebogen zur Zahnbehandlungsangst, kann in diesem Fall ein hilfreiches, zeitsparendes und kostengünstiges Hilfsmittel sein, um den Praxisalltag für Patient und Behandler angstfreier und effektiver zu gestalten und für beide Parteien ein Umfeld zu schaffen, in dem der Zahnarzt für seinen Patienten die beste Behandlung ermöglichen kann.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12867}
}

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