Reimer, Anna Marie: Klinischer Einsatz des Ultraschall-gesteuerten hoch-intensiven fokussierten Ultraschalls zur Behandlung von Desmoidtumoren. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81759
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81759
@phdthesis{handle:20.500.11811/12942,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81759,
author = {{Anna Marie Reimer}},
title = {Klinischer Einsatz des Ultraschall-gesteuerten hoch-intensiven fokussierten Ultraschalls zur Behandlung von Desmoidtumoren},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = mar,
note = {Desmoidtumore sind eine vergleichsweise seltene Tumorentität, die sporadisch oder im Zusammenhang mit der Familiären Adenomatösen Polyposis coli auftreten. Bei Desmoiden handelt es sich um semi-maligne Weichgewebstumore, welche invasiv und lokal destruktiv wachsen können, nicht metastasieren und intra- sowie extraabdominell auftreten können. Die Symptomatik, die ein Desmoid auslösen kann, reicht je nach Lokalisation und Größe von Schmerzen, über psychische Belastung bis hin zu potenziell lebensbedrohlichen Organeinschränkungen. Historisch gesehen war die operative Resektion im Gesunden lange Zeit die Therapie der ersten Wahl; jedoch führten die sehr hohen Rezidivraten im Bereich der Narbe zu einem Paradigmenwechsel. Der Behandlungsalgorithmus der Desmoid Working Group empfiehlt nach der Diagnose eines Desmoidtumors zunächst eine „watch and wait“ Strategie. Kommt es zum Progress erfolgt die Therapie je nach Lokalisation in der Regel medikamentös mit beispielsweise Immuntherapie oder Chemotherapeutika, chirurgischer Resektion und / oder Radiotherapie. Aufgrund der teils gravierenden Nebenwirkungen systemischer Therapien und der großen Invasivität der chirurgischen Therapie besteht ein großes Interesse daran, neue effektive Behandlungsoptionen mit einem günstigeren Nebenwirkungsprofil insbesondere zur Symptomkontrolle und Desmoidvolumenreduktion anbieten zu können. Die HIFU-Therapie kann eine solche innovative Behandlungsmodalität zur lokalen Therapie darstellen. Vor diesem Hintergrund war das Ziel dieser prospektiven Beobachtungsstudie, die Machbarkeit, Sicherheit und Wirksamkeit der Ultraschall-gesteuerter hoch-intensiven fokussierten Ultraschall-Ablation von Desmoidtumoren zu evaluieren. Es wurden 22 Patienten mit insgesamt 33 Desmoidtumoren behandelt. Bei der Mehrheit der Patienten wurde eine lokale Ablation durchgeführt; in manchen Fällen bei größeren Desmoiden erfolgten bis zu 4 Behandlungen pro Desmoid. Das therapieassoziierte nicht-perfundierte Desmoidvolumen betrug im Durchschnitt 59,7 %. Die Verlaufsbeobachtungen ergaben eine statistisch signifikante Volumenreduktion der Desmoidtumore um durchschnittlich 24,3 % (p<0,001) nach 6 Monaten, 39,4 % (p<0,001) nach 12 Monaten und 69,8 % (p<0,001) nach 24 Monaten. Es wurden keine therapieassoziierten, schwerwiegenden oder gar lebensbedrohlichen Nebenwirkungen beobachtet. Die peri- und postinterventionellen Schmerzen ließen sich bedarfsgerecht mit analgetischer Medikation gut behandeln. Diese ersten Ergebnisse nach Ultraschall-gesteuerter hoch-intensiver fokussierter Ultraschall-Therapie von Desmoidtumoren sind sehr vielversprechend. Dennoch sollten die Effekte dieser Behandlungsmethode in kontrollierten Studien mit größeren Patientenkollektiven und standardisierten Verlaufskontrollen weiter erforscht werden.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12942}
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