Siems, Johanna Marie Helga Liselotte: Der Einfluss der SARS-CoV-2 Pandemie und behördlicher Maßnahmen auf Dissoziationserleben bei psychiatrischen Erkrankungen. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82074
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82074
@phdthesis{handle:20.500.11811/12969,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82074,
author = {{Johanna Marie Helga Liselotte Siems}},
title = {Der Einfluss der SARS-CoV-2 Pandemie und behördlicher Maßnahmen auf Dissoziationserleben bei psychiatrischen Erkrankungen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = mar,
note = {Es wird der Einfluss der SARS-CoV-2 Pandemiesituation auf dissoziative Symptome bei Patient*innen mit psychischen Vorerkrankungen in NRW untersucht. Diese wurden auf Basis der Fragebögen Essener Traumainventar (ETI) und childhood trauma questionnaire (CTQ) in die Subgruppen „PTBS“ und „ohne PTBS“ unterteilt und mit einer Kontrollgruppe verglichen. Die longitudinale Datenerhebung erfolgte durch den Fragebogen dissoziativer Symptome (FDS), der zu drei verschiedenen Zeiträumen während der Pandemiesituation von den Proband*innen beantwortet wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass zum ersten Untersuchungszeitraum, als strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung galten, die „PTBS“-Patient*innen signifikant stärkere dissoziative Symptome aufwiesen als die Kontrollgruppe und als Patient*innen „ohne PTBS“. In der „PTBS“-Gruppe zeigt sich zudem im Bezug auf die Veränderung der Intensität der dissoziativen Symptome im Zeitverlauf eine besonders hohe Korrelation mit der Veränderung der Intensität der behördlichen Maßnahmen. Dies deutet darauf hin, dass die „PTBS“-Patient*innen während der Pandemiesituation eine besonders intensive dissoziative Antwort auf Einschränkungen ihres Alltags und den damit einhergehenden Stress zeigten. Besonders sticht hierbei der FDS-Subscore „Depersonalisation und Derealisation“ hervor, der den FDS-Gesamtscore in dieser Studie beinahe identisch abbildet.
Interessanterweise scheint, im Gegensatz zu den behördlichen Maßnahmen, die 7-Tage-Inzidenz der im Labor nachgewiesenen SARS-CoV-2 Fälle keinen positiven Einfluss auf das Ausmaß der dissoziativen Symptome bei den untersuchten Gruppen gehabt zu haben. Dies deutet darauf hin, dass die konkreten Eingriffe in den Alltag für die Ausprägung dissoziativer Symptome eine deutlich höhere Relevanz hatten, als die medial vermittelten und eher abstrakten Inzidenzzahlen.
Die Ergebnisse bieten wichtige Einblicke in die psychologischen Auswirkungen der SARS-CoV-2 Pandemiesituation für psychisch vorerkrankte Patient*innen, insbesondere mit PTBS. Sie weisen darauf hin, dass es sich diesbezüglich um besonders vulnerable Gruppen handelt, die in gesellschaftlichen Krisensituationen besonderen Schutz benötigen.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12969}
}
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82074,
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Die Ergebnisse zeigen, dass zum ersten Untersuchungszeitraum, als strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung galten, die „PTBS“-Patient*innen signifikant stärkere dissoziative Symptome aufwiesen als die Kontrollgruppe und als Patient*innen „ohne PTBS“. In der „PTBS“-Gruppe zeigt sich zudem im Bezug auf die Veränderung der Intensität der dissoziativen Symptome im Zeitverlauf eine besonders hohe Korrelation mit der Veränderung der Intensität der behördlichen Maßnahmen. Dies deutet darauf hin, dass die „PTBS“-Patient*innen während der Pandemiesituation eine besonders intensive dissoziative Antwort auf Einschränkungen ihres Alltags und den damit einhergehenden Stress zeigten. Besonders sticht hierbei der FDS-Subscore „Depersonalisation und Derealisation“ hervor, der den FDS-Gesamtscore in dieser Studie beinahe identisch abbildet.
Interessanterweise scheint, im Gegensatz zu den behördlichen Maßnahmen, die 7-Tage-Inzidenz der im Labor nachgewiesenen SARS-CoV-2 Fälle keinen positiven Einfluss auf das Ausmaß der dissoziativen Symptome bei den untersuchten Gruppen gehabt zu haben. Dies deutet darauf hin, dass die konkreten Eingriffe in den Alltag für die Ausprägung dissoziativer Symptome eine deutlich höhere Relevanz hatten, als die medial vermittelten und eher abstrakten Inzidenzzahlen.
Die Ergebnisse bieten wichtige Einblicke in die psychologischen Auswirkungen der SARS-CoV-2 Pandemiesituation für psychisch vorerkrankte Patient*innen, insbesondere mit PTBS. Sie weisen darauf hin, dass es sich diesbezüglich um besonders vulnerable Gruppen handelt, die in gesellschaftlichen Krisensituationen besonderen Schutz benötigen.},
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