Stiehl, Tatjana Rebecca: Retrospektive Erfassung der Lebensqualität und des Langzeitüberlebens nach Behandlung mit extrakorporaler Membranoxygenierung. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-83106
@phdthesis{handle:20.500.11811/13134,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-83106,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-573,
author = {{Tatjana Rebecca Stiehl}},
title = {Retrospektive Erfassung der Lebensqualität und des Langzeitüberlebens nach Behandlung mit extrakorporaler Membranoxygenierung},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = jun,

note = {Bei schwerwiegenden Erkrankungen, die den Gausautausch in der Lunge oder die Pumpfunktion des Herzens betreffen, kann im Rahmen des Intensivaufenthaltes eine Therapie mittels extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO) notwendig sein. Die ECMO ist ein Organunterstützungsverfahren, bei dem für eine begrenzte Zeit Herz- und/oder Lungenfunktion des Körpers übernommen werden.
Trotz weltweit zunehmender Durchführungshäufigkeit der ECMO in den letzten Jahren und der stetigen Weiterentwicklung berichten Patienten nach überlebter ECMO-Therapie häufig über Einschränkungen und Folgeerkrankungen, die direkte Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität haben. In der aktuellen Literatur gibt es nur wenige Studien, die sich auf die Lebensqualität konzentrieren und kaum Kohorten mit einer aussagekräftigen Größe.
In der vorliegenden Arbeit wurde, neben dem Langzeitüberleben, die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Patienten nach einer ECMO-Therapie untersucht.
Dazu wurden retrospektiv 72 Patienten befragt, die im Studienzeitraum zwischen dem 1. Juni 2013 und dem 31. Dezember 2019 eine ECMO-Behandlung auf den Intensivstationen der Klinik für Anästhesie und operativen Intensivmedizin des Universitätsklinikums Bonn erhalten haben. Die Untersuchung erfolgte mittels des standardisierten World Health Organization Disability Assessment Schedule 2.0 und einigen ergänzenden Fragen.
Die Antworten aus den Fragebögen, verschiedene demographischen Daten, medizinische Parameter und Untersuchungsvariablen der Patienten, sowie die berechneten Scores wurden erhoben und mit aktuellen Literaturergebnissen verglichen. Zusätzliche wurde mittels linearer Regressionsanalyse nach Parametern gesucht, die möglicherweise Einfluss auf die mittelfristige gesundheitsbezogene Lebensqualität haben.
In der vorliegenden Untersuchung konnte, verglichen mit der aktuellen Literatur, eine große ECMO-Kohorte mit langer Überlebensdauer untersucht werden. Hierbei zeigt sich eine verminderte Lebensqualität gegenüber dem Ausgangszustand der Studienteilnehmer, sowie gegenüber der Normalbevölkerung, jedoch ein ähnliches Maß an Problemen und Einschränkungen im Vergleich mit anderen ECMO-Kohorten. Gegenüber anderen schwerwiegenden Erkrankungen zeigt sich in der vorliegenden Untersuchung eine ähnliche oder sogar teils bessere Lebensqualität.
Zwischen wichtigen Parametern des klinischen Verlaufs, wie beispielsweise der Dauer der ECMO-Therapie oder des Intensivaufenthaltes und der späteren Lebensqualität konnte keine Korrelation aufgezeigt werden. Jedoch konnten andere Faktoren identifiziert werden, die möglicherweise Einfluss auf die spätere Lebensqualität haben.
Limitierend hierbei ist die Heterogenität der ECMO-Kohorte, sowie die retrospektive Erfassung des Ausgangszustandes der Studienteilenehmer. Für weitere Forschung und eine bedarfsgerechte Koordination von Unterstützungsangeboten und Therapie könnte zukünftig eine eigene Anlaufstelle für Patienten nach überlebter ECMO-Therapie hilfreich sein.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13134}
}

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