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Mikrobielle Kontamination auf temporären Herzschrittmacher-Elektroden nach Transkatheter-Aortenklappen-Implantation und deren Einfluss auf klinischen Verlauf

dc.contributor.advisorZimmer, Sebastian
dc.contributor.authorMousa Basha, Mustafa
dc.date.accessioned2025-08-08T06:40:32Z
dc.date.available2025-08-08T06:40:32Z
dc.date.issued08.08.2025
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/13320
dc.description.abstractHintergrund und Zielsetzung:
Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist eine etablierte Behandlungsoption für Patienten mit symptomatischer, hochgradiger Aortenklappenstenose – unabhängig vom chirurgischen Risiko. Während des Eingriffs ist eine schnelle Schrittmacherstimulation erforderlich, und es besteht das Risiko für Leitungsstörungen nach der TAVI, weshalb präinterventionell häufig ein temporärer Schrittmacher (TS) implantiert wird. Dieses Vorgehen birgt jedoch Risiken, unter anderem das Risiko für Infektionen. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, das mikrobielle Wachstum an temporären Schrittmachersonden zu untersuchen, dessen Einfluss auf den postinterventionellen Verlauf zu analysieren sowie potenzielle Erreger und Risikofaktoren zu identifizieren.

Methoden:
In einer prospektiven Studie wurden 344 Patienten einbezogen, die am Herzzentrum Bonn einer TAVI unterzogen wurden. Davon benötigten 97 Patienten aufgrund bereits vorhandener permanenter Schrittmacher keine temporären Sonden und dienten als Vergleichsgruppe. Bei den verbleibenden 247 Patienten wurden die TS-Sonden nach der Entfernung ultraschallbehandelt (sonifiziert) und über einen Zeitraum von 14 Tagen kultiviert, um bakterielles Wachstum nachzuweisen. Anschließend wurden Patienten ohne mikrobielles Wachstum (n = 184) mit Patienten mit nachgewiesenem Wachstum (n = 63) verglichen. Der primäre Endpunkt war die Gesamtmortalität nach 30 Tagen; sekundäre Endpunkte waren periprozedurale Infektionen, die Dauer des postoperativen Krankenhausaufenthalts, schwere vaskuläre Komplikationen nach 30 Tagen sowie die Schlaganfallrate nach 30 Tagen.

Ergebnisse:
Bei der Mehrheit der Fälle (74,5 %) konnte kein bakterielles Wachstum nachgewiesen werden. In den übrigen 25,5 % wurden verschiedene Mikroorganismen identifiziert, meist nicht pathogene Bakterien. Die statistische Auswertung zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen mit und ohne mikrobielles Wachstum hinsichtlich der 30-Tage-Mortalität (p = 0,446), der Dauer des Krankenhausaufenthalts (p = 0,401), der periprozeduralen Infektionen (p = 0,434), der schweren vaskulären Komplikationen nach 30 Tagen (p = 1,0) sowie der Schlaganfallrate nach 30 Tagen (p = 1,0). Auffällig war jedoch, dass der Zeitpunkt der Schleusenplatzierung signifikant mit mikrobiellem Wachstum assoziiert war: Eine Platzierung der Schleuse mehr als zwei Tage vor dem Eingriff war mit einem signifikant erhöhten Risiko für mikrobielles Wachstum verbunden (OR: 2,1; 95 % KI 1,1–4,3) (p = 0,030).

Schlussfolgerung:
Das Vorhandensein temporärer Schrittmachersonden hat – unabhängig vom bakteriellen Wachstum an der Sonde – keinen signifikanten Einfluss auf klinische Endpunkte. Allerdings spielt der Zeitpunkt und die Dauer der Schleusenplatzierung eine entscheidende Rolle für das Risiko einer Kontamination. Daher sollten temporäre Sonden/Schleusen möglichst kurz vor dem Eingriff gelegt und zeitnah wieder entfernt werden, um das Risiko für Kontaminationen und Infektionen zu minimieren.
de
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectKontamination
dc.subjectInfektionsrisiko
dc.subjectMikrobielles Wachstum
dc.subjectErregerspektrum
dc.subjectTemporärer Schrittmacher
dc.subjectTranskatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI)
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleMikrobielle Kontamination auf temporären Herzschrittmacher-Elektroden nach Transkatheter-Aortenklappen-Implantation und deren Einfluss auf klinischen Verlauf
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84387
dc.relation.doihttps://doi.org/10.1007/s00392-024-02543-x
ulbbn.pubtypeZweitveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID8438
ulbbnediss.date.accepted05.08.2025
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Medizinische Klinik und Poliklinik II - Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeSilaschi, Miriam Christiane
ulbbnediss.contributor.orcidhttps://orcid.org/0009-0005-2225-4532


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