Ikar, Nur: Arbeitslosigkeit und Zufriedenheit mit Hausarztkommunikation : Ergebnisse einer bundesweiten Studie und einer Befragung in Hausarztpraxen. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84647
@phdthesis{handle:20.500.11811/13388,
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author = {{Nur Ikar}},
title = {Arbeitslosigkeit und Zufriedenheit mit Hausarztkommunikation : Ergebnisse einer bundesweiten Studie und einer Befragung in Hausarztpraxen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = aug,

note = {Arbeitslosigkeit ist ein bedeutender sozialer Risikofaktor mit weitreichenden gesundheitlichen Folgen. Während die negativen Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit gut dokumentiert sind, ist wenig über den Zugang zur hausärztlichen Versorgung sowie über die Kommunikationserfahrungen arbeitsloser Patient*innen in Deutschland bekannt.
Diese Dissertation untersucht daher den Einfluss von Arbeitslosigkeit auf die Anspruchnahme hausärztlicher Versorgung sowie auf die Kommunikationserfahrungen von Patient*innen in Deutschland. Grundlage der Analyse sind Daten aus zwei Studien: der bevölkerungsrepräsentativen "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS1, n = 5659) sowie der eigens durchgeführten "General Practice Care-1"-Studie (GPCare-1, n = 587). Ziel war es zu untersuchen, ob arbeitslose Menschen häufiger Hausärzt*innen aufsuchen, wie sie deren Kommunikationsverhalten bewerten und ob sie bereit sind, psychosoziale Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Die Auswertung der DEGS1-Daten zeigte, dass arbeitslose Personen signifikant häufiger ihren Hausarzt bzw. ihre Hausärztin besuchen als Erwerbstätige. Sie wiesen zudem eine höhere Belastung durch chronische Erkrankungen, depressive Symptome und Stress auf. In der GPCare-1-Studie berichteten arbeitslose Patient*innen jedoch deutlich seltener, dass sie sich in der Kommunikation mit dem Hausarzt ernst genommen oder verstanden fühlten. Sie beschrieben weniger Raum für die Schilderung persönlicher Belastungen und weniger Vertrauen in die Gesprächsatmosphäre. Gleichzeitig zeigten sie eine höhere Bereitschaft, Unterstützung anzunehmen, etwa durch Fragebögen zu psychosozialen Themen.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass Arbeitslosigkeit nicht nur mit erhöhter Krankheitslast, sondern auch mit besonderen Herausforderungen in der Arzt-Patient*innen-Kommunikation einhergeht. Obwohl arbeitslose Patient*innen häufiger ärztliche Hilfe suchen, erleben sie die Versorgung oft als unzureichend. Hausärzt*innen sollten sich daher der besonderen Bedürfnisse dieser vulnerablen Gruppe bewusst sein und ihre kommunikativen Strategien anpassen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13388}
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