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Charakterisierung der Hämostaseaktivierung bei Thrombosen im Splanchnikusgebiet

dc.contributor.advisorRühl, Heiko
dc.contributor.authorBusse, Johanna
dc.date.accessioned2025-09-10T16:15:42Z
dc.date.available2025-09-10T16:15:42Z
dc.date.issued10.09.2025
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/13437
dc.description.abstractDie Ätiologie der SVT ist heterogen, wobei MPN einen wichtigen Risikofaktor darstellen. Frühere Studien deuten darauf hin, dass Veränderungen im antikoagulatorischen PC-System am Pathomechanismus der SVT beteiligt sind. Da die Rolle des PC-Systems im Kontext der SVT jedoch bislang nicht ausreichend untersucht wurde, war es das Ziel dieser Arbeit, die Aktivierung der Hämostase bei SVT-Patienten, insbesondere hinsichtlich der Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne begleitende MPN, zu charakterisieren. Konkret wurde die Hypothese geprüft, ob sich SVT-Patienten mit MPN bezüglich der Aktivierung des PC-Systems von Patienten ohne MPN unterscheiden.
Dazu wurden die Plasmaspiegel der Schlüsselenzyme des PC-Systems, Thrombin und aktiviertes Protein C (APC), sowie weitere Marker der Gerinnungs- und Fibrinolyseaktivierung in einer Kohorte von 73 SVT-Patienten prospektiv untersucht, darunter 36 Patienten mit und 37 Patienten ohne nachgewiesener MPN. Zusätzlich wurden 30 gesunde Kontrollpersonen analysiert, um Referenzwerte zu erhalten. Da sich im Verlauf der Analysen zeigte, dass eine bestehende Antikoagulation die Messwerte beeinflusste, erfolgte eine Subgruppenanalyse, um den Einfluss der Antikoagulationsintensität (therapeutische, reduzierte oder keine Antikoagulation) näher zu untersuchen.
SVT-Patienten mit begleitender MPN wiesen im Vergleich zu Patienten ohne MPN signifikant erhöhte Plasmaspiegel von APC (Median: 1,23 vs. 0,58 pmol/l) und Thrombin (Median: 0,49 vs. <0,46 pmol/l) auf. Auch im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe (APC: 0,54 pmol/l; Thrombin: <0,46 pmol/l) zeigten SVT-Patienten mit MPN signifikant erhöhte Werte, wohingegen sich bei SVT-Patienten ohne MPN hinsichtlich der APC- und Thrombinwerte kein signifikanter Unterschied zur Kontrollgruppe feststellen ließ. In Bezug auf weitere Aktivierungsmarker der Gerinnung und Fibrinolyse wie D-Dimer, TAT und F1+2 zeigten die Kohorten keine signifikanten Unterschiede. Patienten mit therapeutischer Antikoagulation wiesen signifikant niedrigere Plasmaspiegel von F1+2 und D-Dimer auf, während APC und Thrombin weitgehend unbeeinflusst von der Antikoagulationsintensität blieben.
Um die diagnostische Aussagekraft der untersuchten Marker zu beurteilen, erfolgte zusätzlich eine ROC-Analyse. Dabei zeigte APC im Vergleich zu indirekten Thrombinmarkern wie TAT und F1+2 diskret bessere Werte bei der Differenzierung zwischen SVT-Patienten mit und ohne MPN. Ein klarer diagnostischer Vorteil ließ sich daraus entsprechend nicht ableiten.
Die initiale Hypothese, dass sich SVT-Patienten mit begleitender MPN hinsichtlich der Aktivierung des PC-Systems von Patienten ohne MPN unterscheiden, konnte anhand der erhöhten APC- und Thrombinwerte bestätigt werden. Gleichzeitig weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die klinisch häufig verwendeten D-Dimere möglicherweise nicht ausreichend sind, um die bestehende Gerinnungsaktivierung bei SVT-Patienten mit MPN zuverlässig zu erfassen. Die erhöhten Werte von APC und Thrombin trotz Antikoagulation könnten auf eine anhaltende Hyperkoagulabilität bei diesen Patienten hindeuten. Zukünftige Studien sollten daher untersuchen, ob APC und Thrombin ergänzend zur D-Dimer-Messung eine klinisch relevante Rolle in der Diagnostik und Therapieplanung bei Patienten mit SVT einnehmen könnten.
de
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectThrombose
dc.subjectHämostase
dc.subjectSplanchnikusvenen
dc.subjectProtein-C-System
dc.subjectMyeloproliferative Neoplasie
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleCharakterisierung der Hämostaseaktivierung bei Thrombosen im Splanchnikusgebiet
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84914
dc.relation.doihttps://doi.org/10.3390/ijms26010292
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID8491
ulbbnediss.date.accepted29.08.2025
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Institute : Institut für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin (IHT)
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeFeldmann, Georg


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