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Entwicklung der Wirkstoffzusammensetzung von Händedesinfektionsmitteln in Deutschland von 2004 bis 2022 unter besonderer Berücksichtigung von Ethanol

dc.contributor.advisorMutters, Nico
dc.contributor.authorGrashoff, Philine Marie Isabel
dc.date.accessioned2025-11-21T06:54:45Z
dc.date.available2025-11-21T06:54:45Z
dc.date.issued21.11.2025
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/13704
dc.description.abstractZielsetzung: Analysiert wurde die Anzahl der in Händedesinfektionsmitteln (HD) eingesetzten Wirkstoffe in Deutschland anhand der Desinfektionsmittel-Listen des Verbunds für Angewandte Hygiene (VAH) der Jahre 2004, 2012 und 2022, um die Entwicklung in Bezug auf den Einsatz nicht erforderlicher bzw. kritischer Wirkstoffe in alkoholbasierten Händedesinfektionsmittel (ABHR) zu bewerten.
Ergebnisse: Während im Jahr 2004 in den HD (97 gelistete HD) 20 unterschiedliche Wirkstoffe eingesetzt wurden, waren es in den Jahren 2012 (201 gelistete HD) nur noch 14 und 2024 (332 gelistete HD) 15 unterschiedliche Wirkstoffe. Nicht mehr eingesetzt werden als Zusatz zu ABHR Benzoesäure, Clorocresol, Clorofen, Octenidindihydrochlorid, Peressigsäure, Polihexanid und Triclosan. Gleichzeitig sank die Anzahl der Wirkstoffe pro Produkt. Im Zeitraum 2002 bis 2022 zeigte sich eine Zunahme ABHR, so dass 2022 nur noch vier HD keinen Alkohol enthielten, drei auf Basis von PVP-Iod, eins auf Basis von quartären Ammoniumverbindungen. Während 2-Propanol 2004 und 2022 noch als erstgenannter Wirkstoff dominierte, wurden 2022 hauptsächlich ABHR mit Ethanol als erstgenanntem Wirkstoff zertifiziert. Der prozentuale Anteil von Ethanol in ABHR ist gemessen an allen VAH gelisteten Produkten sowie als Hauptwirkstoff von 2004 bis 2022 um 43,4% gestiegen. Parallel ist ein Rückgang bei ABHR mit der Wirkstoffbasis 2-Propanol um 33,2% zu verzeichnen.
Diskussion: Die Abnahme der Gesamtzahl eingesetzter Wirkstoffe dürfte zwei Gründe haben. Durch Zusatz von antiseptischen Wirkstoffen zu ABHR wird deren remanente Wirksamkeit nicht verstärkt. Zugleich sind die den ABHR zugesetzten antiseptischen Wirkstoffe weniger gut verträglich als Alkohole, so dass der Verzicht ethisch sinnvoll ist. Der Anstieg Ethanol basierter ABHR spricht dafür, dass diese von den Anwendern bevorzugt werden. Eine Erklärung dürfte sein, dass 1-Propanol im Unterschied zu Ethanol sowohl für gesunde als auch für atopische Haut irritierend wirken kann.
Schlussfolgerung: Da Ethanol als einziger Wirkstoff mit umfassender Wirksamkeit gegen unbehüllte Viren zur HD eingesetzt werden kann, beide Propanole unphysiologischer für den menschlichen Organismus als Ethanol sind, Ethanol besser hautverträglich ist als 1-Propanol und für Ethanol eine Beeinträchtigung des Hautmikrobiom ausgeschlossen wurde, muss Ethanol als Wirkstoff für ABHR erhalten bleiben. Das ist bei der Diskussion der möglichen Biozideinstufung von Ethanol als CMR unbedingt zu berücksichtigen, zumal eine derartige Einstufung der wissenschaftlichen Grundlage entbehrt.
de
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleEntwicklung der Wirkstoffzusammensetzung von Händedesinfektionsmitteln in Deutschland von 2004 bis 2022 unter besonderer Berücksichtigung von Ethanol
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-86505
dc.relation.doihttps://doi.org/10.3205/dgkh000546
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID8650
ulbbnediss.date.accepted14.11.2025
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Institute : Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeEggers, Benedikt
ulbbnediss.contributor.orcidhttps://orcid.org/0009-0005-5358-4710


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