Schütz, Leon: Frühgeburtlichkeit und Hüftdysplasie : Eine retrospektive Fall-Kontrollstudie. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-86970
@phdthesis{handle:20.500.11811/13770,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-86970,
author = {{Leon Schütz}},
title = {Frühgeburtlichkeit und Hüftdysplasie : Eine retrospektive Fall-Kontrollstudie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = dec,

note = {Die primäre oder kongenitale Hüftdysplasie ist eine seltene Erkrankung, die bei etwa 2-4 % der Neugeborenen auftritt. Ohne adäquate Behandlung kann es bereits im frühen Erwachsenenalter zu arthrosebedingten Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommen, die einen komplexen operativen Hüftgelenksersatz erforderlich machen. Zu den anerkannten Risikofaktoren zählen unter anderem die Beckenendlage, Fußdeformitäten sowie eine familiäre Disposition. Seit dem Jahr 1996 wird in der 4. bis 5. Lebenswoche, im Rahmen der U3-Untersuchung, routinemäßig die Hüftsonographie nach Graf durchgeführt, um mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen.
Da bei Frühgeborenen mehrere Organsysteme zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht vollständig ausgereift sind, kann es zu behandlungsbedürftigen Anpassungsstörungen kommen. Auch eine pathologische Entwicklung beziehungsweise eine unvollständige Reifung der Hüftgelenke erscheint vor diesem Hintergrund plausibel. Ziel einer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie war es daher, die Frühgeburtlichkeit als potenziellen Risikofaktor für das Vorliegen einer Hüftdysplasie zu untersuchen.
Für die Analyse wurden insgesamt 159 Frühgeborene und 412 termingerecht geborene Kinder in die Studie aufgenommen. Alle Säuglinge wurden innerhalb der ersten Lebenswoche mittels Hüftsonographie nach Graf untersucht. Dabei wurden sowohl die Alpha-Winkel als auch die Hüfttypen bestimmt. Die statistische Auswertung zur Identifikation signifikanter Unterschiede zwischen den beiden Gruppen erfolgte mit der Analysesoftware SPSS® der Firma IBM®, wobei das Signifikanzniveau auf 5 % festgelegt wurde. Die Auswertung zeigte, dass die Alpha-Winkel bei den Frühgeborenen signifikant höher ausfielen als bei den reif geborenen Säuglingen (rechtes Hüftgelenk: Frühgeborene 63,93° vs. Normalgeborene 62,80°; linkes Hüftgelenk: Frühgeborene 64,27° vs. Normalgeborene 62,92°). Gleichzeitig traten bei den Frühgeborenen häufiger Hüftreifungsverzögerungen auf (rechtes Hüftgelenk: 11,9 %, linkes Hüftgelenk: 8,9 %) als bei den Normalgeborenen (rechtes Hüftgelenk: 5,6 %, linkes Hüftgelenk: 6,1 %).
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Frühgeburtlichkeit aufgrund der signifikant höheren Alpha-Winkel nicht als zusätzlicher Risikofaktor für das Auftreten einer Hüftdysplasie gewertet werden kann. Zwar treten Hüftreifungsverzögerungen im Vergleich zu reif geborenen Säuglingen etwa doppelt so häufig auf, diese haben jedoch aufgrund der physiologischen Nachreifung keinen Krankheitswert.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13770}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright