Ellsiepen, Matthias: Formalisierung kartographischen Wissens zur Schriftplazierung in topographischen Karten. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-01865
@phdthesis{handle:20.500.11811/1681,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-01865,
author = {{Matthias Ellsiepen}},
title = {Formalisierung kartographischen Wissens zur Schriftplazierung in topographischen Karten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2002,
volume = 29,
note = {Schrift ist als Ausdrucksmittel in Karten unverzichtbar. Sie ermöglicht die Übermittlung von Informationen, die durch die Geometrie der Kartenobjekte nicht ausgedrückt werden können. In ihrer Funktion dient die Schrift sowohl zur Beschreibung der Kartenobjekte, als auch zur Orientierung des Kartenbetrachters. Die Plazierung der Schrift muß viele Aspekte berücksichtigen, weil man einerseits der Funktion der Schrift Rechnung tragen muß und andererseits Zwänge zu berücksichtigen sind, die durch die Konkurrenz der Schriftzüge mit der Kartengraphik und untereinander um den begrenzten Platz in der Karte entstehen.
Durch die heutigen schnellen und leistungsfähigen Rechner ist die Voraussetzung gegeben, um die komplexe Aufgabe der Schriftplazierung zu automatisieren. Anwendungsfelder für die automatische Schriftplazierung sind sowohl die Ausgabe analoger Karten nach bisherigem Muster aus einer digitalen Datenbasis, als auch die automatische Beschriftung von Bildschirmkarten in Echtzeit.
Die Entwicklung eines Schriftplazierungssystems gliedert sich in drei Phasen: Konzeption, Implementation und Konfiguration. Wenn sich das Ergebnis der Schriftplazierung an der guten Qualität analoger Produkte orientieren soll, so muß bereits in der Konzeptionsphase die detaillierte Formalisierung entsprechenden kartographischen Wissens erfolgen. Dies wurde bei bisherigen Systemen häufig nicht ausreichend berücksichtigt.
Die Schriftplazierung erfolgt in mehreren Arbeitsschritten. Zunächst müssen durch geometrische Regeln in Abhängigkeit von der Geometrie des Kartenobjektes mehrere Schriftpositionen erzeugt werden. Die geometrischen Regeln können für jede Objektart unterschiedlich sein. Es werden Regeln für sechs in topographischen Karten häufig anzutreffende Objektarten aufgestellt: Orte mit punkthaftem Geometrietyp, Berggipfel, fliessende Gewässer, Orte mit flächenhaftem Geometrietyp, geographische Räume und stehende Gewässer.
Im zweiten Schritt sind die möglichen Schriftpositionen jedes Kartenobjektes zu bewerten. Hierzu werden die Kriterien eindeutige Zuordnung von Schrift und Objekt, Beschriftung in bevorzugter Position, korrekte Lage der Schrift in bezug auf ein Objekt mit topologischer Trenneigenschaft sowie Verdeckung topologischer und geometrischer Karteninformation untersucht. Die Kriterien lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die objektbezogenen Kriterien sind in Abhängigkeit von der Objektart unterschiedlich ausgeprägt und bewerten die Schriftposition in bezug auf ihre Lage zur Geometrie einzelner Kartenobjeke. Die Beurteilung der Verdeckung von topologischer und geometrischer Karteninformation erfolgt anhand der durch eine Schriftposition verdeckten Kartengraphik und ist für alle Objektarten prinzipiell gleich. Die Verdeckung von Karteninformation spielt bei der Bewertung von Schriftpositionen eine wichtige Rolle. Die Bewertung erfolgt anhand von Modellen, die es ermöglichen den Informationsverlust, der aus der Verdeckung von Kartengraphik durch Schrift entsteht, zu quantifizieren.
Im dritten Schritt erfolgt die Auswahl einer Gesamtschriftanordnung aus der Menge der bewerteten Schriftpositionen im Sinne einer Optimierungsaufgabe. Dieses Problem war schon vielfach Untersuchungsgegenstand und wird durch die vorhandene Literatur abgedeckt.
Wesentliche Aspekte der theoretischen Modelle zur Erzeugung und Bewertung von Schriftpositionen wurden durch die Implementation eines Prototyps verifiziert.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1681}
}

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