Lellmann, Arno: Untersuchungen zum Nährstoffkreislauf, zur Leistung des Grünlands und der Rinder bei Nährstoff-extensiver Mutterkuhhaltung und ausschließlicher Grünlandnutzung im Mittelgebirge. - Bonn, 2005. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-06513
@phdthesis{handle:20.500.11811/2206,
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author = {{Arno Lellmann}},
title = {Untersuchungen zum Nährstoffkreislauf, zur Leistung des Grünlands und der Rinder bei Nährstoff-extensiver Mutterkuhhaltung und ausschließlicher Grünlandnutzung im Mittelgebirge},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2005,
note = {Seit Einführung der Milchquotenregelung im Jahre 1984 ist die Anzahl der Mutterkühe deutlich angestiegen. Mutterkuhhaltung gilt allgemein als ökologisch vorteilhafte Form der Rinderhaltung. Zum Nährstoffkreislauf und zu ökologisch nachteiligen Emissionen der Mutterkuhhaltung existieren aber kaum experimentelle Daten. Im Gegensatz zum Milchviehbetrieb findet nur eine geringe Nährstoffausfuhr statt. Der größte Anteil der aufgenommenen Nährstoffe wird wieder ausgeschieden und damit in eine chemisch labile Bindungsform mit hohem Emissionspotential gebracht.
Auf dem Standort der Lehr- und Forschungsstation Rengen (Daun/Eifel) wurde vom Frühjahr 1999 bis Herbst 2001 der Nährstoffkreislauf der Elemente N, P, K und Mg und die Leistungen des Grünlands sowie der Rinder bei Mutterkuhhaltung mit ganztägiger Sommerweide und Winterstallhaltung untersucht. Dabei wurden zwei Teilbetriebe (TB) verglichen. Ein TB mit niedrigerem Nährstoffniveau und ohne (O) Nährstoffzufuhr und ein TB mit höherem Nährstoffniveau und mit (M) Nährstoffzufuhr. Jeder Teilbetrieb erstreckte sich über etwa 19 ha Grünland mit je 20 Mutterkühen und 20 Kälbern der Rasse Limousin.
Ziel war es, ein besseres Verständnis zu erlangen über die externe sowie die interne Nährstoffbewegung zwischen Boden, Weidefutter, Exkrementen auf der Weide, Silage, Stallmist und Tierkörper. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand das Element Stickstoff wegen seines vergleichsweise hohen Austragspotentials und seiner hohen Bedeutung für die abiotische und biotische Umwelt.
Der mittlere Weidebrutto- und Silageertrag lag zwischen 60 bis 73 (O) und 52 bis 82 (M) dt T ha-1 a-1. Die mittlere Futteraufnahme betrug im Stall in beiden TB 7,4 und auf der Weide 8,9 bis 10,9 (O) und 8,4 bis 12,1 (M) kg T GV-1 d-1. Die Lebendmassezunahme der Kälber je kg T-Aufnahme der Herde betrug im Stall 89 (O, beide Jahre) und 94 bzw. 85 (M) g und auf der Weide mit 39 bis 64 (O) und 47 bis 71 (M) g deutlich weniger. Im Mittel der TB und Jahre wurden im Stall 26, 5, 31, 3 und auf der Weide 55, 6, 57, 4 kg N, P, K, Mg GV-1 ha-1 ausgeschieden. Die Ausscheidungsraten betrugen bei N 90 bis 96, bei P 83 bis 90, bei K und Mg 99 bzw. 98 %. Die Nutzungseffizienz des Futter-N war auf der Weide etwa um den Faktor 2,8 niedriger als im Stall. Die Tierexkremente bei Weidegang trugen zu über 50 % an den insgesamt entstandenen N-Verlusten von 62 bzw. 57 (O) und 108 bzw. 66 (M) kg ha-1 a-1 bei. Der Weißklee trug bei mittleren Ertragsanteilen von 12 und 7 (O) und 22 und 9 (M) % und einer symbiotisch fixierten N-Menge von 40 und 23 (O) und 80 und 30 (M) kg ha-1 a-1 entscheidend zum N-Saldo bei. Die Bilanzierung aller Teilflächen ergab unter Berücksichtigung der Verluste eine weite Spanne der N-Saldos von -78 bis -13 (O) und von -34 bis 84 (M) kg ha-1. Es wurden um den Faktor 2,4 bis 7,9 wesentlich mehr Nährstoffe intern bewegt als extern zugeführt. Mehrere Agrarumweltindikatoren und Möglichkeiten zur Verringerung der N-Verluste wurden vorgestellt.
Aufgrund der beachtlichen N-Verluste bei Weidegang ist Nährstoff-extensive Mutterkuhhaltung selbst ohne Nährstoffzufuhr über Futter- und Düngemittel nicht unbedingt ökologisch verträglich. Entscheidend ist, wieviel Nährstoffe intern und zwar vor allem über das Weidefutter bewegt werden, also von den Rindern aufgenommen und über Urin und Kot wieder ausgeschieden werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2206}
}

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