Seifert, Mirko: Vergleich von Propofol MCT/LCT mit Propofol LCT unter besonderer Berücksichtigung des Fettsäurestoffwechsels. - Bonn, 2005. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-05952
@phdthesis{handle:20.500.11811/2210,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-05952,
author = {{Mirko Seifert}},
title = {Vergleich von Propofol MCT/LCT mit Propofol LCT unter besonderer Berücksichtigung des Fettsäurestoffwechsels},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2005,
note = {Propofol ist ein häufig verwendetes Hypnotikum in der Anästhesie. Da Propofol sehr wenig wasserlöslich ist, erhält man erst durch den Einsatz einer Fettemulsion ein Arzneimittel, das einen intravenösen Einsatz zuläßt. Hierbei wurde Disoprivan® 2 % (bestehend zu 99% aus langkettigen Fettsäuren der Länge C16 und C18; LCT-Präparation) und Propofol-® Lipuro 2 % (bestehend zu 45% aus mittelkettigen Fettsäuren der Länge C8 bis C10 sowie zu 54% aus langkettigen Fettsäuren der Länge C16 und C18; MCT/LCT - Präparation) in einer prospektiven, doppelblinden, kontrollierten und randomisierten Untersuchung verglichen. Hauptziel dieser Studie war es, festzustellen, ob eine günstigere Verstoffwechselung der MCT/LCT-Präparation in Bezug zum Fettstoffwechsel besteht und daher tödliche Komplikationen und Zwischenfälle minimiert werden können. Als Parameter des Fettsäurestoffwechsels wurde der Serum Triglycerid – Spiegel über die indirekte Meßmethode bestimmt. In diese Untersuchung wurden Patienten eingeschlossen, die sich einem herzchirurgischen Eingriff mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine unterziehen mußten und dabei mittels kontinuierlicher Propofol - Gabe mindestens 24 Stunden sediert wurden. Im Einzelnen wurden die Folgenden Fragestellungen bearbeitet: Vergleich der Verstoffwechselung der MCT/LCT-Präparation gegenüber der LCT- Präparation mit dem Serum Triglycerid-Spiegel als Zielparameter des Fettsäurestoffwechsels; Beeinflussung der Verstoffwechselung der beiden Präparationen bei Patienten mit Hypercholesterinämie und Diabetes Mellitus; Zusammenhang zwischen Propofol-Konzentration Propofol-Gesamtmenge in Hinblick auf die Triglycerid-Konzentrationen; Beeinflussung des Triglycerid-Spiegels durch die Immunantwort. Die Messzeitpunkte der Triglycerid-Konzentration waren: Baseline, vor EKZ, Ende EKZ, Ende OP, 12 Stunden und 24 Stunden nach OP-Beginn sowie 2-, 4-, 12- Stunden nach Sedierungsende. Von einem zuvor errechneten Patientenkollektiv von 56 Patienten wurden 50 Patienten ausgewertet. Die demographischen Daten und die Anamneseerhebung waren in beiden Gruppen gleich. Als anamnestische Risikofaktoren wurden Rauchen (13 von 56), arterielle Hypertonie (41 von 56), Diabetes mellitus (12 von 56) und Hypercholesterinämie (24 von 56) in der Studie untersucht. In Bezug auf die Triglycerid - Spiegel konnte nur zu den Zeitpunkten Ende OP, 24 Stunden nach OP - Beginn und 4 Stunden nach Sedierungsende ein signifikanter Unterschied zwischen den Propofol - Präparationen festgestellt werden. Hier zeigten sich geringere Triglycerid - Konzentrationen der Propofol MCT/LCT – Präparation, was auf eine günstigere Verstoffwechselung zurückgeführt werden kann, wobei jedoch die Triglycerid - Konzentrationen beider Präparationen immer unter dem pathologisch relevanten Bereich von 1,7 mmol/l lagen und keine Hypertriglyceridämien vorkamen. Die Triglycerid - Konzentration fiel unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine stark ab (vor EKZ:1,2 mmol/l (MCT/LCT) vs. 1,4 mmol/l (LCT); Ende EKZ: 0,6 mmol/l (MCT/LCT) vs. 0,6 mmol/l (LCT), was sowohl auf einen Verdünnungseffekt als auch auf den Einsatz von Heparin zurückzuführen ist. Danach stiegen die Triglycerid - Konzentrationen bis zum Messzeitpunkt 12 Stunden nach Start an (12 Stunden nach Start: 1,1 mmol/l (MCT/LCT) vs. 1,2 mmol/l (LCT), dass am ehesten auf einen verminderten Heparin - Effekt zurückzuführen ist. Ein Anstieg der Triglycerid - Konzentration durch eine kontinuierliche Propofol - Gabe wurde nicht beobachtet. Ab dem Messzeitpunkt 24 Stunden nach Start bis 4 Stunden nach Sedierungsende waren die Konzentrationen konstant (0,74 ± 0,01 mmol/l (MCT/LCT) vs. 0,93 ± 0,02 mmol/l (LCT). Auch bei Patienten, die an Hypercholesterinämie oder Diabetes mellitus erkrankt waren, wurden keine Hypertriglyceridämien festgestellt. Aber auch hier zeigte die MCT/LCT - Präparation eine günstigere Verstoffwechselung. Bei 6 Patienten, die zu Beginn der Untersuchung eine Triglycerid - Konzentration von über 1,7 mmol/l hatten, fielen die Triglycerid - Konzentration im Verlauf stetig ab. Sowohl die Propofol - Serumkonzentration (vor EKZ: 2,2 mg/l; Ende EKZ bis 24 Stunden nach Start: 1 ± 0,4 mg/l; nach Ende Sedierung < 1 mg/l) als auch die Propofol - Gesamtmenge (MCT/LCT: 3909 mg vs. LCT: 4054 mg) war in beiden Gruppen gleich. Bei dem Vergleich der Triglycerid - Konzentrationen mit den Interleukin 6 - Konzentrationen als proinflammatorischer Parameter zeigte sich eine positive Korrelation bei der MCT/LCT - Präparation. Im Bezug zum klinischen Einsatz zeigte sich keine der Propofol – Präparationen der anderen überlegen.
Legende: EKZ = Herz-Lungen-Maschine},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2210}
}

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