Fuhrmeister, Anna Charlotte: Vergiftungen – Panoramawechsel der letzten Jahrzehnte : Ergebnisse einer Literaturstudie. - Bonn, 2005. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-06649
@phdthesis{handle:20.500.11811/2229,
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author = {{Anna Charlotte Fuhrmeister}},
title = {Vergiftungen – Panoramawechsel der letzten Jahrzehnte : Ergebnisse einer Literaturstudie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2005,
note = {Aufgrund der steigenden Anzahl von Chemikalien und Medikamenten stellen Vergiftungen in unserer Gesellschaft ein wichtiges Problem dar. Bei der Betrachtung und der Analyse des „Panoramas“ der Vergiftungen ist es wesentlich, die unterschiedlichen Vergiftungsarten differenziert zu diskutieren. So scheinen die nicht tödlich verlaufenden Vergiftungen im Verlauf des 20. Jahrhunderts deutlich an Umfang zuzunehmen, wohingegen bei den tödlichen Vergiftungen eher ein Rückgang der Zahlen dokumentiert werden konnte.
Während bei nicht tödlichen Vergiftungen mit großem Abstand die akzidentellen Vergiftungen überwiegen, stellen bei tödlich verlaufenden Vergiftungen Suizide die Hauptursache dar.
Zur Durchführung des Selbstmords, deren Anzahl in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten stetig abgefallen ist, wurde in der Vergangenheit und wird auch noch heute an erster Stelle die Methode des Erhängens gewählt. An zweiter Stelle rangieren die Vergiftungen, insbesondere bei weiblichen Suizidanten stellt dies eine bevorzugte Methode dar. Im Gegensatz zu den vollendeten Selbstmorden, sind bei den Selbstmordversuchen Intoxikationen mit sehr großem Abstand am häufigsten.
Giftmorde nehmen nur einen verschwindend kleinen Prozentsatz an der Gesamtzahl der Vergiftungen ein. Eine Auflistung von 123 Giftmordfällen des letzten Jahrhunderts gibt einen Überblick über die eingesetzten Mittel, Gründe für die Häufigkeit verschiedener Mordmethoden werden diskutiert und bestimmte Charakteristika des Giftmordes im besonderen vorgestellt.
Die beliebtesten Mordgifte, darunter Arsen und Strychnin sowie die „Modegifte“ E 605 und Thallium, werden gesondert aufgeführt und die Vor- und Nachteile dieser Gifte diskutiert.
Es lässt sich ein gemeinsamer Trend für beinahe alle Arten von Vergiftungen feststellen: die zunehmende Beteiligung der Medikamente. Sowohl bei den tödlichen wie auch den nicht-tödlichen Vergiftungen stellen sie die Hauptnoxe dar. Bei Vergiftungssuiziden und Suizidversuchen stehen sie ebenfalls an erster Stelle. Der besondere Verlauf insbesondere von Benzodiazepinen, Barbituraten und Paracetamol wird im Rahmen der Arbeit ausführlich vorgestellt.
Und auch bei den Giftmorden lässt sich deutlich erkennen, dass die Anwendung von Medikamenten zunehmend beliebter wird. Einen genau gegenläufigen Trend bietet ein anderes Gift: das Kohlenmonoxid. Noch bis zum Beginn der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts stellte es die Einzelsubstanz mit den höchsten Opferzahlen dar. Mit der Einführung von kohlenmonoxidfreiem Stadtgas kam es jedoch zu einem rapiden Abfall der Todesfälle durch dieses Gas, so dass es heutzutage eine nur noch untergeordnete Rolle spielt.
Da in dieser Arbeit schwerpunktmäßig die absichtlichen Vergiftungen behandelt werden, wird auch ein kurzer Überblick über die Anwendung von Gift als staatlich eingesetztes Mittel wie etwa bei Hinrichtungen und bei der Verwendung von ABC-Waffen gegeben sowie die gegenwärtige Situation der Drogenproblematik in Deutschland dargestellt.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2229}
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