Haensel, Eva: Bekämpfung, Konkurrenz und Diversitätvon Abutilon theophrasti MED. (Lindenblättrige Schönmalve) in Zuckerrüben. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-06933
@phdthesis{handle:20.500.11811/2354,
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author = {{Eva Haensel}},
title = {Bekämpfung, Konkurrenz und Diversitätvon Abutilon theophrasti MED. (Lindenblättrige Schönmalve) in Zuckerrüben},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {In den Jahren 2003 und 2004 wurden in Deutschland und Tschechien die Auswirkungen verschiedener praxisnaher Bekämpfungsmaßnahmen auf die Konkurrenzbeziehungen zwi-schen dem invasiven Neophyten A. theophrasti, der Zuckerrübe sowie der "einheimi-schen" Rübenunkrautflora untersucht. Gegen die Konkurrenz durch sonstige Unkrautarten konnte sich A. theophrasti nur bedingt durchsetzen (unbehandelte Kontrolle). A. theophrasti reagierte tolerant auf die in Zuckerrüben als Standardmaßnahme eingesetz-ten Wirkstoffmischungen aus Phenmedipham, Desmedipham, Ethofumesat, Metamitron und Chloridazon. Daher förderte die ausschließliche Applikation dieser Wirkstoffmischungen die Entwicklung von A. theophrasti, weil die Konkurrenz durch sonstige Rübenunkräuter ausgeschaltet wurde. Die Wirkung von zusätzlich appliziertem Triflusulfuron schwankte stark: Im wärmeren Jahr 2003 wurden Biomasse- und Samenproduktion um etwa 55 % vermindert, im kühleren Jahr 2004 um jeweils etwa 80 %. Glyphosat zeigte 100 % Wirkung gegen A. theophrasti, allerdings führte die Applikation mit einem Dochtstreichgerät zu massiven Schäden an den glyphosatsensitiven Zuckerrüben. Die Kombination aus (je zweimal) Ha-cken und Schnitt aller über die Rüben ragenden Pflanzenteile, sowie die Kombination aus Hacken und der Applikation von Triflusulfuron und Clopyralid zusätzlich zur Standardherbi-zidmischung erzielten zufrieden stellende Bekämpfungswirkungen bei gleichzeitig verminder-ter Samenproduktion von A. theophrasti. In diesen Varianten wurden die höchsten Rübenerträge gemessen. Keine der zusätzlich zu den Standardherbizidapplikationen durch-geführten Varianten hatte Einfluss auf das Konkurrenzverhältnis zwischen A. theoph-rasti und den sonstigen Unkräutern.
Des Weiteren wurden A. theophrasti-Populationen aus Deutschland mit etablierten Populationen aus Tschechien, Ungarn, China, Korea und den USA hinsichtlich ihrer morpho-logischen, phänologischen und genetischen Diversität verglichen. Ziel war, die Herkunft der neu eingeführten deutschen Populationen zu ermitteln sowie das Invasionspotenzial von A. theophrasti abzuschätzen. Die genetische Ähnlichkeit war innerhalb der Populatio-nen für einen Selbstbefruchter relativ gering (GSDice = 0,71 - 0,75). Eine Ab-stammungsanalyse auf Basis der abnehmenden genetischen Diversität (Flaschenhalseffekt) oder der Korrelation von genetischer Ähnlichkeit zum Verwandtschaftsgrad war auf Grund der hohen genetischen Diversität nicht möglich. Die phänotypische Ähnlichkeit war sowohl zwischen als auch innerhalb der Populationen sehr hoch (Korrelationskoeffizienten von 0,96 - 0,99). Daraus lässt sich schlussfolgern, dass A. theophrasti eine hohe phänotypi-sche Plastizität zeigt, die nicht oder kaum genetisch untermauert ist. A. theophrasti weist mit seiner hohen genetischen Diversität und seiner hohen phänotypischen Plastizität Eigenschaften eines erfolgreichen Invasors auf. Beide Eigenschaften erhöhen die Chancen, neue Habitate zu besiedeln und sich an unterschiedliche Umwelten und Bearbeitungsmaß-nahmen anzupassen.
A. theophrasti stellt zum jetzigen Zeitpunkt ein invasives, schwer bekämpfbares Un-kraut in Zuckerrüben dar. Die Etablierung dieser Art auf Zuckerrübenschlägen ist daher un-bedingt zu vermeiden. Große Bedeutung kommt dabei neben der Information von Landwirten und Beratern der Saatgutreinigung zu, da A. theophrasti wahrscheinlich mit Ölrettich- und Gelbsenfsaatgut auf die Felder gelangt.},

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