Gerhards, Judith: Entwicklung von Oberflächenbesiedlungen unter dem Einfluss verschiedener Modellsubstanzen und deren Auswirkung auf die Wasserphase. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07739
@phdthesis{handle:20.500.11811/2367,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07739,
author = {{Judith Gerhards}},
title = {Entwicklung von Oberflächenbesiedlungen unter dem Einfluss verschiedener Modellsubstanzen und deren Auswirkung auf die Wasserphase},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit lag in der Untersuchung der Auswirkung unterschiedlicher organischer Substanzen auf die Besiedlung einer inerten Oberfläche durch wasserbürtige Mikroorganismen. Dabei sollte der Einfluss einer bestehenden Besiedlung bzw. eines Biofilms auf die Wasserphase aufgezeigt werden. Ein weiterer Aspekt bestand darin, die verschiedenen Strukturen der Besiedlungen bzw. Biofilme miteinander zu vergleichen und anhand der untersuchten Wasserproben ein Kontaminationspotential abzuleiten. Standversuche im Labor und Fließversuche an einem praxisnahen Leitungssystem sollten den Vergleich einer Oberflächenbesiedlung in einem ruhenden System mit einmaligem Nährstoffeintrag mit einer Besiedlung in einem fließenden System unter kontinuierlicher Nährstoff-Zudosierung ermöglichen.
Die Untersuchungen ergaben, dass im stehenden Wasser das Vorhandensein einer hohen Nährstoffkonzentration nicht zwangsläufig zur Ausbildung einer ausgeprägten Oberflächenbesiedlung führt. Die Art des im Wasser befindlichen Nährstoffs ist den Ergebnissen zufolge wichtiger als die Konzentration. Wie schwer eine Voraussage über die mikrobiologische Verwertbarkeit einer Substanz und ein damit verbundenes Wachstumspotential zu treffen ist, zeigten insbesondere die Versuche mit den Stoffen Ligninsulfonsäure und Tween 80. Bei der als schwer abbaubar geltenden Ligninsulfonsäure wurde eine ausgeprägte, bei dem leicht verwertbaren Stoff Tween 80 lediglich eine geringe Oberflächenbesiedlung beobachtet. Darüber hinaus besteht kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Besiedlungsdichte auf der Oberfläche und Koloniezahl im Wasser. So wurden bei Tween 80 zum Teil höhere Koloniezahlen festgestellt als bei Ligninsulfonsäure. Diese Ergebnisse zeigen, dass das Ausmaß einer Besiedlung letztlich nur anhand von Oberflächenuntersuchungen beurteilt werden kann. Im Gegensatz zu den Standversuchen wurden in den Fließversuchen bei allen eingesetzten Substanzen ausgeprägte Besiedlungen beobachtet. Selbst bei der als schwer abbaubar geltenden Ligninsulfonsäure wurde eine deutliche Besiedlung festgestellt. Die rasche Oberflächenbesiedlung bei fließendem Wasser scheint aus der Tatsache zu resultieren, dass Nährstoffe, Mikroorganismen und Oberflächen wesentlich schneller aufeinandertreffen als in einem ruhenden System. Es wurde ein klarer Zusammenhang zwischen Koloniezahl im Wasser und Oberflächenbesiedlung festgestellt. Je ausgeprägter der Biofilm war, desto höher war die Koloniezahl im Wasser. Außerdem wurde festgestellt, dass die Abgabe ganzer Plaques aus einer Besiedlung ab einem bestimmten Zeitpunkt kontinuierlich erfolgt. Größe und Struktur der Plaques lassen Rückschlüsse auf Besiedlungsstruktur und -dichte zu und weisen auf das vorhandene Kontaminationspotential hin. Das Ausmaß einer Kontamination wurde durch die Versuche mit geänderter Fließgeschwindigkeit dokumentiert. Durch eine kurzzeitige Erhöhung der Fließgeschwindigkeit stieg die Koloniezahl in der Wasserphase sprunghaft an. Trotz der hohen Abtragung aus der Besiedlung konnte jedoch keine gravierende Reduktion der Oberflächenbesiedlung festgestellt werden.
Die Beständigkeit ausgeprägter Besiedlungen gegenüber äußeren Einflussfaktoren ist hoch. Das wurde in Reinigungs- und Desinfektionsversuchen mit Wasserstoffperoxid nachgewiesen. Ab einer bestimmten Besiedlungsdicke dringt Wasserstoffperoxid nicht mehr tief genug in die Besiedlung ein und kann somit weder eine Beseitigung noch eine Abtötung vorhandener Mikroorganismen bewirken. Infolgedessen ist die frühzeitige Erkennung einer Besiedlung für eine erfolgreiche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahme von entscheidender Bedeutung.},

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